Part 12

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Part 12

Livia

Ich wusste nicht, wie lange wir so liefen, aber bestimmt eine ganze Weile. Gott war dieser Wald gross. Wir hatten den ganzen Marsch über geschwiegen, zu erschöpft und zu erschlagen um noch irgendetwas zu sagen. Nur ab und zu hatten wir eine kurze Pause eingelegt, damit Justin eine rauchen konnte. Umso erleichterter waren wir, als die Bäume anfingen, nicht mehr so dicht beieinander zu stehen. Das wurde auch Zeit, denn langsam wurde es dunkler und ich hatte echt keine Lust, diese Nacht in einem dunklen Wald zu verbringen. Es dauerte nicht mehr lange und wir hatten den Waldrand erreicht. Nun erstreckte sich eine gigantische Wiese vor uns, die offenbar von einem Landwirt genutzt wurde, denn sie war gemäht. Hinter dieser gigantischen Wiese sah ich, dass es noch weitere von diesen Wiesen gab von denen die Bauern profitierten, in dem sie Mais und weiteres anpflanzten. Zwischen den Feldern sah man hin und wieder einen Weg, auf dem man gemütlich spazieren konnte, wenn man vielleicht seinen Hund auszuführen hatte. Hinter diesen Feldern lag ein kleines Dorf, von dem man ausser den brennenden Lichtern inzwischen nicht mehr viel erkennenen konnte. "Was jetzt?", fragte ich Justin, der ebenfalls erschöpft war, da er mich den ganzen Weg hatte stützen müssen. "Na was wohl. Wir laufen jetzt noch zu diesem Dorf."

"Justin das kann noch bis zu einer Stunde gehen! Und in einer Stunde ist es stockdunkel."

"Und jetzt? Willst du lieber noch eine Stunde in der Dunkelheit laufen oder hier die Nacht verbringen?"

Ich seufzte auf und wollte schon weiterlaufen, als er mich stoppte. Ich schaute ihn fragend an und er zeigte auf seine Zigarrenschachtel, die er inzwischen hervorgekramt hatte. "Mach aber schnell, es wird kalt", sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Jaja", motzte er und öffnete die Schachtel. "Verdammt, das ist die letzte", hörte ich ihn schnauben, ehe er sie herauszog, das Päckchen weggwarf und sie anzündete. Augenblicklich entspannte er sich etwas. Kurze Zeit später schnippste er auchnoch die Zigarre weg und kam zu mir. "Gehts noch?", fragte er. "Ja klar und bei dir?"

"Immer doch", er lächelte mich leicht an und ich zurück, ehe wir uns wieder auf den Weg machten. Es war eine Qual. Zum einen wurde es verdammt kalt und die Dunkelheit brach vollständig über uns ein, zum anderen war ich mit meinen Kräften am Ende und hatte solch ein Loch im Bauch, das ich angst hatte ich würde selber hineinfallen. Ich wurde bedeutend langsamer und Justin passte sich mir zuliebe an. Als wir dann schon fast krochen, sagte Justin: "Es geht überhaupt nicht mehr."

"Doch! Doch wirklich."

"Livia ich seh dir doch an, dass es nicht mehr geht. Sag doch einfach etwas, warte ich helf dir."

Mit den letzten Worten begann er mich etwas mehr zu stützen, sodass es leichter fiel zu gehen. Ich hätte beinahe aufgeschrien, denn meine Wunden Stellen begannen nun unerträglich zu werden, aber stattdessen biss ich mir auf die Lippen und ging weiter. Wenn Justin das schaffte, schaffte ich das auch.

Irgendwie humpelten wir dann doch zu diesem elendem Dorf und gingen direkt zu einem Haus, in dem die Lichter noch brannten. "Wir haben es geschafft", lachte Justin glücklich, ehe er auf die Klingel drückte. Doch mir war nicht mehr nach Lachen zu mute. Kurz später wurde die Tür aufgerissen und eine Frau, Mitte zwanzig, stand vor uns. Geschockt riss sie ihre Augen auf, als sie uns verwahrlost vor der Tür stehen sah. "Chi è lì?", ertönte eine männliche Stimme von weiter hinten und kurz später ertönten Schritte, die näher kamen. Ein Mann, auch etwa Mitte zwanzig, kam ins Bild. Als er uns sah schrie er der Frau etwas zu und diese knallte sofort die Tür zu. Ein klicken verriet uns, dass sie die Tür abschloss und wir schauten uns an. "Scheisse!", fluchte Justin und wir schleppten uns zum nächsten Haus. Es war in einem älteren Baustiel gebaut und  somit aus Holz. Als wir auf die Veranda stiegen, knarrte es und nachdem Justin auf die Klingel gedrückt hatte, ging es sehr lange bis uns jemand die Tür öffnete. Eine alte Frau stand darin und sie sah uns mit verschlafenen, gutmütigen Augen an. Doch Justin liess sie garnicht erst reden, sondern begann selbst: Er ratterte einen Schwall Wörter runter, die für mich keinen Sinn ergaben und hörte erst auf, als die Frau auch zu reden begann. Nach kurzem verhandeln machte sie uns den Weg frei und wir traten ein. Schweigend brachte sie uns in ein Zimmer, deutete auf einen Schrank an der Wand wobei sie noch etwas sagte und verliess uns. Ich gieng sofort zum Bett und liess mich fallen. Jede Faser meines Körpers schmerzte. Justin hingegen ging zum Schrank, öffnete ihn und zog die wenigen Kleider heraus, die sich darin befanden. Zwei Jogginghosen, ein T-Shirt und ein Stoffjäcklein. Er kam zu mir und drückte mir das T-shirt und eine Jogginghose in die Hand. "Kann ich das nicht morgen machen?", fragte ich und schaute ihn an. "Nein, morgen bleibt uns keine Zeit", antwortete er und ich schaute ihn verwirrt an. "Ich erklärs dir später, aber zieh dich jetzt um, ich halte in der Zwischenzeit nach etwas Essbarem ausschau" Mit diesen Worten verschwand er aus der Tür und ich zog mühsam meine dreckigen Kleider aus und tasuchte sie in die wiedereinmal viel zu grossen um. Sie waren aus einem angenehmen Stoff geschneidert worden und trotzdem wollte sich mein Körper nicht erwärmen lassen. Ein Knarren liess mich auffahren und kurz später war Justin wieder im Zimmer. In seinen Händen eine Mineralflasche, ein viertel von einer kalt gewordenen Pizza, zwei Joghurt mit Löffel und zwei fette Sandwiches. Oh mann. Das Wasser lief mir im Mund zusammen als er auf mich zu kam und sich ebenfalls auf das Bett setzte. Er legte alles auf die Decke und sah mich an. "Na los, hau rein."

dangerous love (justin bieber fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt