Teil 20

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Teil 20

Livia

"Sieh an, sieh an", hörte ich Rian sagen als er auf uns zukam. Sie waren inzischen beim Strand angelangt und näherten sich uns gefährlich langsam. "Wen haben wir denn da?" Als sie vor uns standen checkten sie uns mit funkelnden Augen ab. Dann geschah es: Ohne Vorwarnung riss mich Calvin von Justin los und schmiss mich zu Boden, ehe sie zu zweit über Justin herfielen. Er konnte sich zuerst noch wehren, doch dann trat ihm Rian während Justin mit Calvin beschäftigt war in die Seite und er sank zu Boden. Ich wollte schon losschreien, ihm zur Hilfe eilen und die anderen fertig machen (ja, ich dachte wirklich das würde ich schaffen, so wütend und traurig wie ich war), als ich Justins Blick sah. Er schaute mich warnend, ja schon fast drohend an, als ob er mich töten würde wenn ich ihm zur Hilfe käme und ich hielt mich zurück. Es fühlte sich so falsch an. "Stopp! Jungs spinnt ihr?! Hört auf dami..", doch weiter kam er nicht denn er krümte sich wegen des Tritts von Calvin zusammen. Adrenalin schoss durch meinen Körper und liess mein Herz schneller pumpen. Nicht Justin, nicht er! Trotz dem Schmerz riss er sich nochmals zusammen und legte Rian um, indem er ihm gefährlich den Haken stellte. Ein kleiner Jubelschrei machte sich in mir breit. Doch schon kam Calvin wieder und ich wusste es würde richtig scheisse für Justin ausgehen. Verdammt. Ich musste etwas unternehmen, nun lag es wirklich an mir. Aber mir fiel nichts ein. Am liebsten wäre ich einfach davon gerannt, ganz weit weg und... Stopp. Das ist es! Davonrennen!

Mit einem Satz sprang ich auf und rannte weg. Aber so, dass es jeder mitbekam. Und das taten sie auch. Sofort begann Calvin hinter mir herzusprinten, was für mich eine gelungene Mission bedeutete: Justin war ihn los. Wie wild geworden stapfte ich durch den schweren Sand und versuchte meine Schritte zu beschleunigen. Doch leider wurde ich viel zu früh zu Boden gerissen und mein Kopf wurde grob herumgedreht. "Hast wohl gedacht könntest abhauen du kleines Flittchen, mh?", keuchte Calvin über mir. Angeekelt starrte ich in sein Gesicht, welches nur cm von meinem entfernt war. "Geh. von. mir. runter.", war der einzige Gedanke, der in meinem Kopf herumschwirrte. Komischerweise wurde er erhört, denn Calvin stand auf, packte mich am Arm und zog mich zu den anderen beiden. Justin drückte Rian schon grob zu Boden, schliesslich war Rian so ganz alleine chancenlos gegen ihn. Doch Justin schlug Rian nicht, sondern drückte ihn nur mit harten Griff in den Sand, während er ihm die ganze Lage zu erklären versuchte: "Alter, jetzt hör mir doch mal zu! Ja, ich hab' Louis umgebracht! Aber das versuche ich die ganze Zeit zu erklären. Er wollte den Deal alleine durchziehen, ich habe ihn aber gerade beim Abhauen mit der Schlampe (er nickte in meine Richtung) erwischt. Also geriet er in Panik und drohte sie zu töten, wenn ich ihn nicht gehen lassen würde. Ich musste ihn erschiessen, ich wollte diese Reise nicht umsonst gemacht haben. Bei diesem ganzen Trubel entwischte aber Livia und ich musste ihr hinterherlaufen. Ich fand sie erst einen Tag später inmitten des Waldes und den Weg zu euch zurück wusste ich nicht mehr. Also lief ich mit ihr weiter bis zu einem Bahnhof und ging schliesslich zu meiner Tante, da ich dachte vielleicht würdet ihr hier nach uns suchen."

Stille herrschte zwischen uns allen, denn auch wir waren inzwischen bei ihnen angekommen. Eine entscheidende Stille. Entweder würden sie und glauben und unser 'Plan' würde aufgehen, oder wir wären am Ende. Calvin und Rian schauten sich an, als Calvin langsam wieder den Kopf in Justins Richtung drehte: "Und woher sollten wir wissen, dass deine Tante hier ein Haus hat, geschweige denn das du überhaupt eine Tante hast? Darüber hast du nie ein Wort verloren!" Er zeigte mit einer abschätzigen Bewegung auf die Klippen, das Haus und den Strand. "Ich konnte bloss hoffen, das ihr es irgendwie erfahrt. Es war der einzige mögliche Ort von dem ihr vielleicht von anderen Menschen Auskunft bekommen konntet."

"Ja, wir haben es von der Polizei erfahren, dass deine Tante hier ein Haus hat. Die sind hier in Italien auch nicht kluger, wir mussten bloss sagen das wir dich schon seit 13 Stunden vermissen und sie rückten mit Informationen raus."

"Wusste ich's doch! Ihr seid nicht so blöd wie ich immer dachte", lachte Justin kollegschaftlich, ich sah dass es nicht echt war, Rian und Calvin lachten aber zögernd zurück und es sah ziemlich gut für uns aus. Das Blatt hatte sich gewendet, danke Justin, für deine Klugheit. "Lass uns nach oben gehen", murmelte nun Rian mit einem kalten Blick zu Calvin. Ich konnte ihn nicht deuten, dachte deshalb auch nicht länger darüber nach. Justin half seinem Kollegen auf die Füsse und zusammen stapften wir nach oben. "Du kannst mich jetzt auch gerne wieder loslassen", fauchte ich Calvin an, der immernoch meinen Arm hielt.

Justin

Phu, das ging ja nochmals gut aus. Ich konnte fast nicht mitansehen wie die Jungs mit Livia umsprangen. Als ob sie keinen Wert hätte, und ich konnte nicht einmal etwas dagegen tun! Innerlich brodelte ich, gegen aussen war ich aber kalt. Ich schenkte ihr nicht einmal mehr ein Lächeln, es wäre zu riskant. Als wir oben ankamen und das Haus betraten, fragte ich mich wo wohl meine Tante war. Wir liefen weiter durch das Wohnzimmer und als wir an der Eingangstür angelangt waren, wusste ich weshalb sie geschrien hatte. Sie lag tot, eine Schusswunde am Kopf, am Boden. Tot. Calvin und Rian. Der kalte Blick am Strand. Ausrasten. Adrenalin. Meine Tante. Was hatte sie alles für mich getan, mh?! Was alles? und was hatte ich für sie getan? Ich hatte sie in den eiskalten Tot geritten! Der kalte Blick am Strand. Immerwieder schwirrte dieser Gedanke durch meinen Kopf. Ich stand mit dem Rücken zu den anderen dreien. Weshalb hatten sie diesen kalten Blick ausgetauscht? Sie dachten, ich hätte ihn nicht gesehen, aber er war so offensichtlich. Was war hier los. Früher hätten sie sich tausend mal entschuldigt und wären vor meinem Temperament geflüchtet, wenn sie jemanden umgebracht hatten der mir lieb war. Aber jetzt sagten sie nichts. Mein Gehirn arbeitete schneller als je zuvor, ich hörte es schon rattern. Bis mir das entscheidende Wort einfiel: Das alles hier war ein verdammter, verfickter Test. Sie strapazierten meine Nerven aufs gröbste um zu sehen ob ich trotzdem zu ihnen halten würde, so wie ich es früher getan hatte. Sie hatten es nicht so geplant, wahrscheinlich hat meine Tante sie bloss überrascht. Aber nachdem ich ihnen die Story erzählt hatte, wussten sie nicht ob sie mir glauben sollten oder nicht und hatten den Tod meine Tante automatisch in diesen Test umgewandelt, deshalb der kalte Blick. Langsam drehte ich mich zu ihnen, den Blick starr. Ich musste mich zusammenreissen, sonst würde ich die zweite und letste Person die mir am Herzen liegt auch noch verlieren. "War das wirklich nötig?", knurrte ich die Jungs an. "Sag du's mir. Sie hatte eine Waffe und wollte uns erlegen. Was ist dir wichtiger, diese Reise oder deine Tante? Wir haben auch unseren besten Freund auf diesem Trip verloren und machen trotzdem weiter, halten trotzdem zusammen." Wie schon gesagt: Ein Test. Diese Antwort war die mündliche bestätigung. Sie wollten sehen, wie fest ich zu ihnen hielt. Was sie aber nicht wussten war, dass ich nicht zu ihnen hielt, sondern zu Livia. Also nickte ich leicht und wand meinen Blick so, dass ich ihnen genau in die Augen sah: "Lass uns gehen", eure Zeit wird noch kommen, dachte ich hinterher, öffnete die Tür und trat ins Freie.

dangerous love (justin bieber fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt