Grace P.O.V.
,,Jimmy!", kreischten die anderen. ,,Hey, lange nicht gesehen... Warte, Chloe, Karlie, Alison, Matt, Dylen, Cayden... Und wer seid ihr?" ,,Meine Brüder Gabe, Rey, Ley und Mike.", antwortete Lu. ,,Ich bin Jimmy", stellte er sich vor. Ich glaube, ich hörte noch sowas wie 'Noch mehr heiße Briten...'. Es fiel mir schwer ein Grinsen zu verstecken.
,,Honey, was ist der Grund für dein atemberaubendes-", Lu wurde unterbrochen.
,,Überraschung!", rief ein blonder Junge von der Promenade. Chloe stand hastig auf und sprang diesem Jungen in die Arme. Schwankend kamen sie uns entgegen.
,,Ähm Leute? Das ist Caleb.", alle gröllten etwas durcheinander.
,,Hi, ich dachte, ich bringe euch etwas mit, damit ich nicht gleich von euch aufgefressen werde.", witzelte er.
In seiner Hand war eine große Sporttasche, in der klirrende Geräusche zu vernehmen waren.
Alkohol, was sonst.
Binnen Sekunden hatte jeder eine Bierflasche und einen Shot in der Hand.
,,Auf unser junges Leben!", rief Dylen. ,,Auf uns!"
Schon lief der bittere Geschmack meinen Rachen herunter und hinterließ ein typisches Brennen. Vorsichtig räusperte ich mich.
,,Vergesst nicht, wir müssen noch nach Hause fahren!",,Brauchen wir nicht, wir können in dem Hotel meines Dads schlafen.",,Dein Vater hat ein Hotel?", geschockt sah ich Jimmy an. Er nickte und zeigte auf den Palast hinter uns. ,,Das da.",,Warte, wenn dein Vater so ein Hotel hat, warum arbeitest du in einem Verleih?",,Ich schätze meine Freiheit und wenn ich ständig mit Daddys Geld nur so um her werfen würde, hätte ich ein schlechtes Gewissen."
Alle schwiegen, denn wir waren genauso, wie er nicht sein wollte. Er hatte einen unausgesprochenen Nerv getroffen.
Fast jeder von uns hatte Probleme mit den Eltern, aber bekamen immer genügend Taschengeld, um nicht arm zu sein. Je mehr ich so darüber nach denke, wird mir langsam alles klar.
Unser Taschengeld soll die Kindheit entschuldigen, die wir nie hatten oder je wieder bekommen können, dass einzige was wir wieder gut machen könnten, wäre, wenn wir unsere Kinder besser erziehen, aber wer schafft es schon? Fällt nicht jeder auf die alten Verhaltensweisen zurück, mit denen man aufgewachsen ist? Ist es nicht genauso?
Wir hatten nie eine Kindheit, nur Fototermine und Nannys. War das alles? Kann ich mich an nichts weiteres erinnern? An etwas fröhliches? Einen Grund, meine Kindheit Kindheit nennen zu dürfen?
Ja, den hatte ich. Adam. Er gab mir die Kraft, die mich zum lachen brachte, die Kraft, über alles hinweg zu schauen und glücklich zu sein. Verdient glücklich.
Eine warme Flüssigkeit floss meine Wange gerunter, die von Lucifer aufgefangen wurde.
,,Honey, nicht weinen.", behutsam drückte er mich an seine Brust. Wieder einmal durchflutete mich diese Wärme, die ich liebe. So, wie ich ihn liebe.
Ich sah ihm in die Augen und verlor mich darin, immer und immer wieder.
***
,,Sweetie, ich wecke dich zwar ungern, wenn du dich so an mich kuschelst, aber wir sollten ins Hotel, es ist spät und die anderen wollen auch.", hauchte er an mein Ohr. ,,Lass mich schlafen!", murrte ich. ,,Okay, geht klar."
Wie es geht klar? Seit wann lässt sich der Kerl etwas sagen?
Mit einem Mal hingen meine Beine in der Luft.
So müde wie ich war, fielen meine Augenlider wieder zu und ich driftete ab.
***
Ein Klopfen riss mich aus meinem Traum. Verschlafen murmelte ich ein 'Ja'.
,,Miss Hastings und Mister Divine, sie werden beim Frühstück in 30 Minuten erwartet.",,Danke."
Ich setzte mich im Bett auf und sah mir das Zimmer an. Es sah sehr edel und hochwertig aus, aber was erwartet man denn von einem Art Schloss. Weiter schleifte mein Blick, bis er auf die leere Betthälfte neben mir fiel.
,,Lucifer?"
Ein Wasserhahn wurde zu gedreht und er kam nur im Handtuch bekleidet heraus.
Meinen Blick unten haltend fragte ich ihn, ob er zu gehört hätte.
Luci kam auf mich zu, schob zwei Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf sanft hoch.
,,Das hier,", mit seinen Fingern fuhr er über seinen Körper, "gehört dir, also kannst du so lange gucken, bis du umfällst und das hier", er zeigte auf mivh, "gehört mir, ach und, ja ich hab zu gehört.",,Wie oft denn noch, ich gehöre nicht dir!", presste ich zwischen meinen Lippen hervor. ,,Oh doch, sonst könnte ich dass hier nicht machen.", seine Lippen lagen wieder einmal auf meinen.
Langsam löste ich mich von ihm. ,,Ich muss mich auch noch fertig machen, außerdem brauch ich Klamotten, denn die da, sind nass!", böse funkelnd sah ich ihn an, denn er war ja Schuld.
,,Geh schon mal ins Bad, im Auto hab ich Ersatzkleidung.", nickend machte ich die Badtür hinter mir zu.
Als erstes stellte ich mich vor den Spiegel und stützte links und rechts neben dem Waschbecken meine Hände ab.
Laut ein und ausatmend schmiss ich mir kaltes Wasser ins Gesicht, wenn hier schon kein Makeup ist...
,,Bitte Sweetheart.", meinte Lu, als er durch einen kleinen Türspalt ein Shirt warf.
,,Wo ist der Rest?"
Er begann rau zu lachen.
,,Okay, wenn du eifersüchtig wirst, ist es deine Schuld.", schrie ich lächelnd. ,,Ich weiß."
Der wird heute noch sein blaues Wunder erleben.
Fertig angezogen kam ich ins Zimmer.
,,Du bist pünktlich!", staunte er. ,,Ja?! Ist das eine Anspielung auf Pünktlichkeit bei Frauen?",,Ach Quatsch.", hm, Sarkasmus lässt grüßen.
Leicht brodelnd stapfte ich runter zum Frühstück, wo alle schon in einem angeregtes Gespräch verstrickt waren.
,,Guten Morgen Schlafmütze und Mister Grund-warum-meine-Schwester-so-spät-aufsteht." ,,Adam, ich bezweifle, dass man so einen langen Nachnamen haben kann.", wandte Cayden sich an ihn. ,,Klar, alles in einem Wort!", meinte Caleb darauf hin und schon war wieder eine hitzige Diskussion entstanden.
Schweigend setzten wir uns auf die letzten leeren Plätze und beobachteten die anderen. Ihre Teller waren komplett voll, also würde ich auf Buffet tippen.
,,Da hinten steht das Essen.", mit einem Finger zeigte Jimmy in einen kleinen Nebenraum. Dankend begaben wir uns auf den Weg. Lucifers Hand ruhte wieder mal auf meiner Taille und löste Wärme aus.
Als wir ankamen, hätte ich am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre geflüchtet.
Sofort wurde Lucifers Händedruck fester und er spannte seine Kiefermuskeln an, wie seinen ganzen Körper.
Was machen DIE denn hier?!
_______Gestern kam kein Kapitel, weil ich am Stettiner Haff in Ückermünde war.💙
Aber dafür kommt es heute👐, etwas tiefgründiger als sonst.
Na, wer sind denn die netten Gäste?
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Lucifer
ParanormalManche Dinge, sollten einfach nicht passieren. Wie zum Beispiel deinen eigenen Schutzengel zu treffen, der entgegen deiner Vorstellungen alles andere als ein Engel ist. Es ist schon schwer genug, mit einem männlichen Abbild deiner Selbst durch die...