Grace P.O.V.
Ich drohte ein für alle mal zu ertrinken, zu ertrinken in meinen schmerzenden Erinnerungen, die mich wieder verfolgten und mich quälten.
Warum war ich nur so naiv und vertraute wieder jemanden, den ich kaum kannte? Habe ich etwas so schlimmes verbrochen, dass ich nie glücklich werden sollte?
Schweiß gebadet schreckte ich hoch, ich muss hier weg!
Ich stand auf, schmiss meine Bettdecke beseite und zog mir lange Sachen an.
Hinter der Haustür wehte mir die kühle Nachtluft entgegen. Ich atmete tief ein und aus, was meinen Lungen spürbar gefiel.
Die Erinnerungen an gestern kamen wieder zurück und wieder floss eine warme Flüssigkeit meine Wangen entlang.
»Miss, sie müssen wieder rein. Ein Mädchen sollte nicht allein um diese Uhrzeit draußen sein.«, ertönte wieder diese raue Stimme. »Ich kann nicht schlafen und deswegen gehe ich ein bisschen spazieren.« Er seufzte genervt. »Gut, aber ich komme mit.« »Nein!«, entsetzt blickte ich in die Finsternis. »Habe ich sie gefragt, ob ich mitkomme? Ich glaube nicht.« »Sie sind ganz schön frech für einen Bodyguard. « »Und sie sind ganz schön frech, für eine Hastings.« »Da haben sie recht.«
Ich machte die ersten Schritte in Richtung Tor und blieb ruckartig stehen, denn ein Mann im Anzug baute sich vor mir auf.
»Gehen sie mir aus dem Weg.« Trotz Dunkelheit sah ich, dass er gelangweilt eine Augenbraue hob. »Und was wenn nicht?« Sein Blick wurde herausfordernd. »Wenn Leyla hiervon erfährt, sind sie gefeuert!«, zischte ich genervt. »Das bin ich auch, wenn ich sie allein durch die Straßen laufen lasse.«
Ich schob mich an ihm vorbei und hastete davon, aber der Typ folgte mir.
Hinter der nächsten Hausecke hielt ich an, um nach Luft zu ringen. Mister Idiot jedoch machte nicht einmal Anstalten zu hyperventilieren.
»Wie heißen sie überhaupt, wenn sie mir schon hinterher dackeln!« »Jason.« »Meinen Namen wissen sie ja schon. Wie alt sind sie denn?« »Wollen sie ernsthaft Smalltalk betreiben?« »Nein, dass war gar nicht mein Plan.«, selbstverständlich mit sarkastischem Unterton. »24.« »Dann sind sie ja noch ziemlich jung für ihren Job!« »Ach was? Ernsthaft? Das wusste ich ja gar nicht! Sie erzählen mir da was ganz neues!« »Jaja, schon verstanden! Können wir uns bitte duzen?« Er nickte leicht. »Und wie alt sin-bist du?«, wandte er sich an mich. »Bald 19.« »Warum bist du eigentlich hier?« »Lange Geschichte.« »Es ist stockduster, vielleicht ist es zwei Uhr nachts und du willst mir deine lange Geschichte nicht erzählen? Immerhin haben wir eine Menge Zeit.« »Okaaaaay.« Ich setzte mich einfach auf die Bordsteinkante, holte tief Luft und erzählte ihm meinen gesamten Leidensweg von Anfang an.
Die ganze Zeit saß er still da.
»Nur das ich es richtig verstehe, du hast einen Schutzengel, der gleichzeitig der Teufel ist und ihr Zwei habt nichts besseres zutun, als euch die ganze Zeit zu streiten und zu beleidigen? Dazu noch, wart ihr zusammen und habt euch getrennt, weil ihr dem jeweiligen anderen misstraut?« Langsam nickte ich. »Heteros...«, meinte er bloß und rollte mit den Augen. »Warte, wie bitte?«
»Ja, buhu, ein schwuler Bodyguard, mal was neues, nicht?« Ich sah ihn mit großen Augen an. »Find ich gut!« »Eigentlich wollte ich ja Stripper werden, aber naja...« Meine Augen weiteten sich noch mehr.
»Oh Gott, dass glaubst du doch nicht ernsthaft jetzt, oder?« »Ehm... Doch, du hast so ernst geklungen...« Jason lachte mich aus. »Ich hasse dich.«, zischte ich gespielt wütend. »Mach das, ist mir doch egal.«, lachte er weiter.
Ich boxte ihm in die linke Schulter. »Du hast mir deinen Nachnamen noch nicht erzählt. «, stellte ich fest, nur um das Thema zu wechseln. »O' Neil.« »Hört sich britisch an...«, überlegte ich und sofort blitzte Lucifer vor meinem inneren Auge auf.
Nein, du weinst jetzt nicht, nein!
Zu spät, meine Sicht wurde wieder verschwommen von dem ganzen Salzwasser.
»Warum hälst du mich nicht für eine Irre?«, wimmerte ich. Diese Frage schwirrte seit kurzem in meinem Kopf. »Was für einen Grund hätte das?« »Naja, ich erzähl dir einfach, dass es den Himmel und die Hölle gibt...« »Sagen wir mal so, ich habe eine gute Menschenkenntnis und du sahst mir nicht so sehr psycho aus.«, nuschelte er.
Automatisch schlossen meine Arme sich um Jason. Er war erst geschockt, aber legte dann ebenfalls seine Arme um mich.
»Wir sollten zurück.«, flüsterte er in mein Ohr. »Ja, das sollten wir.«
Jason half mir hoch und wir liefen wieder zurück.
Toller Spaziergang, echt prima!
»Ich kann eh nicht mehr schlafen, gucken wir einen Film?« »Ich ähm, ach egal, klar.« »Welchen?«, fragte ich, als ich die fünf besten hochhielt.
»Ich mag Katherine Heigl.« »Aww, wir werden noch gute Freunde, O'Neil.«, schmunzelte ich. Wahrscheinlich zum ersten Mal heute. »Dann heißt es wohl 'Kiss&Kill'.« »Au ja, Ashton Kutcher ist heiß.« Jetzt musste ich richtig lachen. »Es gibt heißere Schauspieler, aber in Two and a Half Man war er gut.«
Jason nickte stark.
Der ist ja schlimmer als ein Mädchen und doch wirkt er so stark mit seinen Muskeln, die unter seinem Anzug gut versteckt waren.
»Ähm, es schmeichelt mir zwar, dass du mich so anguckst, allerdings hast du das falsche Geschlecht.«, witzelte er. Ups, hatte ich solange gestarrt?
»Sag mal bist du vergeben?« Vor Schreck fiel er fast auf den Boden. »N-N-Nein.«, stotterte er. »Hm, ich kenn da einen...« »Bitte kein Couchpotato wie du!« »Ich bin kein Couchpotato!« »Ach was war das draußen? Du konntest schon nach fünf Minuten nicht mehr.« »Pass auf was du sagst, sonst muss mein SURFER weiterhin allein frühstücken...« »S-S-Surfer?« »J-J-Ja.«, machte ich ihn nach.
Seine Augen leuchteten glücklich auf.
»Nicht sabbern! Setz dich hin.« Jason verzog beleidigt eine Grimasse.
»Jetzt guck dir lieber Ashton an.«
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Wer hat ein 20K Kapitel verdient?
Na?
Richtig, ihr.
Allerdings finde ich es langweilig... Mir fehlt Lu...und Adam... und Gabe... und der Rest...
Euch auch?
Wie stellt ihr euch Jason vor? Ich denk so an Matthew Daddario, aber irgendwie passt es dann auch nicht...
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Lucifer
ParanormalManche Dinge, sollten einfach nicht passieren. Wie zum Beispiel deinen eigenen Schutzengel zu treffen, der entgegen deiner Vorstellungen alles andere als ein Engel ist. Es ist schon schwer genug, mit einem männlichen Abbild deiner Selbst durch die...