Kapitel 15

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"Dann entscheide ich mich für sie, für den harten Weg!" Jace sprang aus seinem Versteck raus, mit gezogener Klinge. Ich beobachtete das was nun passierte. Der Dämon drehte sich um, wich der Klinge aus und stürzte sich auf Jace. Beide lagen nun auf dem Boden, die Klinge war schon längst irgendwo unter einem Bett gelandet und Jace hatte nichts mehr in den Händen. Der Dämon schlug Jace Kopf auf den Boden und ich konnte förmlich spüren, wie weh das getan haben musste. "Aufhören!" schrie ich wild und hielt Ausschau nach dem Dolch, ohne jedoch die beiden aus den Augen zu lassen. "Jace!" Der Dämon öffnete sein Mund und gab mir die Sicht auf hunderte von krummen und spitzen Schneidezähnen frei, die sich in der nächsten Sekunde in Jaces Schulter bohrten. "Nein!" Ich löste mich aus meiner Starre und rannte zu den beiden. "Aufhören!" schrie ich und versuchte den Dämon wegzustossen, als dieser Jace ein letztes Mal auf den Boden knallte und sich dann mir widmete. Seine Hand, die mittlerweilen eher einer Klaue glich, schleuderte mich nun ebenfalls durchs Zimmer, bis ich an die Wand klatschte und stöhnend zu Boden rutschte. "Du hast ja so keine Ahnung, was hier los ist, nicht? Weder weisst du, wieso wir dich verfolgen, noch dass all diese Eigenschaften, die du immer an dir gehasst hast, das spezielle an dir sind. Und obwohl du mit all diesen Gaben geboren worden bist, bist du nun dennoch nur ein armes, schwaches Mädchen, das sich nicht verteidigen kann. Ich werde Freude dabei haben, dich Valentine auszuliefern. Du wirst uns alle anführen, mit Valentine an deiner Seite, die Welt wird sich in ein Chaos verwandeln.." Er kam bei mir an und griff sich grob meinen Arm. Ich spürte, wie sich seine Zähne durch meine Haut und in mein Fleisch bohrten, bis ich vor Schmerzen aufschrie. "Gib es zu, kleine Auserwählte, du hasst diese Welt genau so wie wir und du würdest niemanden vermissen!" Er begann hämisch zu grinsen, sodass ich seine, mit Blut überzogenen, Zähne sehen konnte. "Es war schon fast zu einfach, diese beiden sollen deine Aufpasser vom Rat sein? Die beiden, die schwer verletzt auf dem
Boden liegen?" Ich rutschte von ihm weg auf die rechte Seite. "Du bist nicht anders als wir, du wolltest denjenigen töten, der deiner Freundin was angetan hat, du rächst dich, das tun wir auch." Ich rutschte ängstlich weiter, doch er war schneller und zog mich an meinem Fuss zurück. Seine Finger umgriffen meinen Hals und drückte leicht zu. "Komm mit mir oder ich werde dich töten, niemand ist noch hier, um dir zu helfen!" zischte er. Spucke löste sich und flog mir ins Gesicht, doch das spielte jetzt gerade keine Rolle. Meine Hand umfasste das spitze Ende des Gegenstandes, nachdem ich die ganze Zeit gesucht hatte. Ich schrie kurz auf, doch nur, um das knackende Geräusch zu übertönen, dass ertönte, als ich den Spitz abbrach. "Du hast da was vergessen." keuchte ich, denn die Luft wurde knapper und knapper. Sein Blick wurde ein wenig neugierig, doch er blieb so selbstsicher, wie er es vor wenigen Minuten ebenfalls war. Gut so, alles war einfacher, wenn sie dachten, sie würden gewinnen. "Ach und was wäre das?" "Ich brauche keine Hilfe!" zischte ich und rammte im die Pfeilspitze des Pfeils mitten in die Stirn. Der Pfeil, der nicht sein Ziel getroffen hatte, derjenige, der nur los geflogen war, weil Alec mich erschreckt hatte. Die Selbstsicherheit des Dämons erlosch noch im selben Moment in seinen Augen und er begann zu schreien, bevor er sich in Asche auflöste, winzige Schmutzpartikel, die sich alle in der Luft und dem Haus verteilten und nie wieder zueinander fanden.

Mein Blick fiel als erstes auf Alec und deshalb, nur deshalb, wandte ich mich auch ihm zuerst zu. "Alec?" Ich kniete mich neben ihn hin und drehte ihn leicht um, so, dass ich in sein Gesicht sehen konnte. Sie waren geschlossen, seine wunderschönen, blauen Augen waren versteckt hinter seinen Augenliedern. Ich stand wieder auf und huschte in die Küche, mit einem Glass voll Wasser kam ich zurück und schüttete es ihm über den Kopf, das war das erste, was mir einfiel. Und tatsächlich stöhnte er kurz auf. "Alec, komm schon, wach auf!" Er drehte sich leicht. "Mir geht es gut..." Ich seufzte erleichtert auf, Tränen der Erleichterung kamen mir hoch. "Was soll ich tun? Wie kann ich helfen?" schrie ich hysterisch. "Gib mir meine Stele, den Rest tue ich selbst."

Eyes of Death (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt