Kapitel 40

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Alec pov.
Sie blieb stehen, während ich weiterlief, ein letztes Mal blickte ich kurz zurück. Sie war so unheimlich verletzt, dass sah ich ihr an. Ich wollte schon beinahe umkehren und mich entschuldigen, doch ich dachte daran zurück, dass ich schon fast verlobt war und nicht mit ihr. Ich bog um die Ecke ab.

"Was ist denn mit dir los, Brüderchen?" Izzy. "Nichts." stöhnte ich genervt und wollte an ihr vorbei, doch Izzy wäre nicht Izzy, hätte sie mich nicht daran gehindert. "Du sagst mir jetzt sofort, was los ist, ich habe gerade keine Nerven dafür, meinen Bruder so leiden zu sehen, Vater macht mir schon Sorgen, seit bekannt wurde, dass Lydia Branwell hier her kommt, keine Ahnung, wieso das ihn so stresst, aber ich will nicht, dass du jetzt auch noch so bist." "Izzy, ich habe grössere Probleme, als deiner Sorgen." "Ja, das sehe ich." "Gut, dann lass mich!"

Allison pov.
Ich verschwand in den obersten Stock des Instituts und kletterte von da an aufs Dach. Endlich wieder die frische Luft zu spüren und nicht nur durch ein Fenster, ich hatte mich schon beinahe wie Hodge gefühlt, es war einfach traumhaft. Ständig eingeschlossen, nicht fähig, das Institut zu verlassen, das Dach war meine Zuflucht, vor Alec, vor allen anderen und vor dieser Welt. Ich legte mich hin und starrte in den Himmel. "Ich wette, du stehst jetzt irgendwo da oben, Dad. Ich wette du siehst mich an und fragst dich, wie ein Engel so ein schwaches Kind haben kann." schluchzte ich auf. "Die Wahrheit ist, dass ich nicht dein Kind bin, ich habe keinen Vater und ich werde niemals einen haben und das schlimmste ist, dass, obwohl ich immer so getan habe, als ob ich niemanden brauche, wünsche ich mir doch, dass alles anders wäre."

Alec pov.
"Lydia wird morgen kommen." sprach meine Mutter und blickte mich an, so, als würde ich das Richtige tun. Dachte sie das wirklich? War sie tatsächlich davon überzeugt, es wäre das Richtige, mich zu verheiraten? Ich tat das für meine Familie, für was tat sie es? "Ist gut." murrte ich und verdrehte die Augen. "Maryse... vielleicht sollten wir und das nochmals überlegen." versuchte es mein Vater. "Alec tut das für unsere Familie, lass ihn." zischte meine Mutter wütend, als wäre das alles meine Idee gewesen. "Du zwingst unseren Sohn jemanden zu heiraten!" schrie mein Vater wütend. "Hört auf!" rief ich dazwischen. "Ich tue das für diese Familie, dann hört jetzt wenigstens auf zu streiten." "Alec... du musst das nicht tun." "Natürlich muss ich das und das weisst du auch."

Allison pov.
"Wer bist du?" Ich öffnete meine Augen und musste mich davon abhalten loszuschreien. Das Gesicht einer Frau war oberhalb von mir und sie sah mich verwirrt an. "Gott, was zur Hölle... wer bist denn bitte schön du?!" zischte ich aufgebracht und stand auf. "Lydia Branwell, eigentlich sollte ich erst morgen ankommen, aber der Rat hat sich entschieden, mich früher zu schicken, um zu schauen, wie dieses Institut so geleitet wird."

"Ähhm... ich bin Allison." murmelte ich verwirrt. "Freut mich." Sie streckte mir ihre Hand entgegen und als ich sie griff, drückte sie mit ihrem festen Händedruck zu. "Ich bin auf der Suche nach den Lightwoods. Robert, Maryse, Isabelle, Max und Alexander." sprach sie mit einem strengen Ton. "Okay, ich kann dich zu ihnen bringen." bot ich an, plötzlich begann sie freundlich zu lächeln. "Gut, danke." Wow, sie war total in Ordnung.

Alec pov.
Die Tür sprang auf, wir alle drehten uns zur Tür um. Allison schritt rein. "Was willst du denn hier?!" rief meine Mutter wütend, sie mochte Allison noch nie. "Maryse!" zischte mein Vater. "Tut mir leid... jemand wollte zu euch." murmelte sie unsicher und schritt zur Seite. Lydia trat durch die Tür. Ach du heilige Scheisse. Die Situation wurde immer unangenehmer und unangenehmer. "Lydia, wir haben erst morgen mit dir gerechnet!" sagte meine Mutter und setzte ein Fake-Lächeln auf. "Der Rat schickt mich, ich soll hier alles ein wenig kontrollieren und der erste Eindruck war nicht wirklich positiv, auch wenn Allison hier sehr freundlich war." Sie lächelte Allison ehrlich zu und Allison erwiderte es. Das überforderte mich. Ich fuhr mir durch die Haare und schritt schliesslich auf die beiden zu. "Allison, könntest du uns bitte alleine lassen?" fragte ich leise. Sie schien wohl überrascht zu sein, dass ich wieder mit ihr sprach, denn sie begann zu lächeln. "Okay... bis später." murmelte sie und verliess den Raum. Ich blickte ihr hinterher, bis meine Mom sich räusperte. Lydia kam auf mich zu und streckte ihre Hand nach vorne. "Lydia. Du musst wohl Alexander sein." "Eigentlich Alec." Ich ergriff ihre Hand. Rau und trocken, überhaupt nicht so, wie die von Allison.

Eyes of Death (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt