Kapitel 37

4.2K 182 9
                                    

Alec pov.

Wie konnte sie es so kalt lassen? Wie konnte sie einfach weiter kämpfen, ohne nicht wenigstens ein wenig gerührt davon sein. "Allison..." "Keine Kommentare, Alec, du hast es mir versprochen!" "Okay... kämpfen wir weiter." murmelte ich, doch ich war nicht konzentriert. Sie war im Irrenhaus, nicht um jemanden zu besuchen, sondern weil sie dort gelebt hatte.

Ich begann mich zu verteidigen, doch angreifen tat ich noch immer nicht, ich war zu sehr in Gedanken, als dass ich wirklich kämpfen konnte, nachdem sie mich schliesslich in den Magen getroffen hatte, stoppte sie. "Alec!" rief sie wütend. "Was?" Sie blickte mich empört an. "Was los ist? Du gibst dir keine Mühe!" Sie liess ihren Dolch fallen. "Allison, ich komme damit einfach nicht klar, wie kannst du das einfach so ignorieren?" "Das ist doch nichts aussergewöhnliches Alec, na schön, ich hatte keine einfache Kindheit, du doch auch nicht!" schrie sie wütend. "Du kannst doch nicht meine Kindheit mit deiner vergleichen!" "Wieso nicht? Denkst du, es würde irgendeinen Unterschied machen, dass du mit deiner Familie kämpfen gelernt hast und ich ihn einem Irrenhaus gewesen war? Dass meine Mutter mich nach dem ersten Jahr nicht mehr besuchen kam, machte mir gar nichts aus, ich hatte meine eigene Familie und sie war mir egal!" zischte sie und wollte aus dem Ring treten, als ich sie zurückhielt. "Du weisst, dass das nicht die Wahrheit ist." flüsterte ich und nahm sie in meine Arme. "Alec... lass mich los..." murmelte sie und drückte sich weg von mir, was sie jedoch nicht schaffte. "Vergiss es." murmelte ich und drückte sie nur noch enger an mich, nach einer Weile hörte ihr Wiederstand auf.


"Willst du weiter kämpfen?" flüsterte ich in ihre Haare. Ihr Kopf nickte und diesmal liess ich sie los, als sie sich gegen mich stemmte. "Gib dir diesmal besser ein wenig mehr Mühe, sonst trete ich dir in den Arsch!" grinste sie und überspielte so ihre roten Augen. "Gib du dir lieber Mühe, dass du nicht auf deinen Allerwertesten fliegst, wie sonst jedes Mal." Der allbekannte Funke tauchte in ihren Augen. "Du haust mich immer um!" wiederholte sie den selben Satz, den sie schon das letzte Mal geantwortet hatte. "Ich kann nichts dafür, dass ich so eine Wirkung auf dich ha..." "Halt die Klappe, du Schwachkopf!" unterbrach sie mich grinsend und begann zu kämpfen.





Allison pov.

"Ich weiss gar nicht, wie ich es sagen soll." flüsterte ich und blickte in die vielen neugierigen Blicke mir gegenüber. "Nun sag schon!" drängte Jace. "Dräng mich nicht, du Spast!" zischte ich und atmete noch einmal tief ein. Jace blieb verdattert still, während Alec mir zulächelte. "Meine Mom... sie war ein Mensch und mein Dad..." "Ja?" fragte diesmal Izzy. "Mein Dad war oder besser gesagt ist ein Engel." Es war raus. Mein Blick fiel der Reihe nach auf jeden vor mir. Da hätten wir Jace, der mich anstarrte, als wäre ich ein Alien, Izzy, die mich ansah, als könnte sie ihre Begeisterung gar nicht in Worte fassen und Alec.. er sah mich an, als wäre ich was besonderes, im positiven Sinne. Noch nie hatte mich jemand so angesehen. "Meinst du nicht vielleicht Schattenjäger?" fragte Jace nochmals nach. "Für wie dumm hältst du mich eigentlich?" lachte ich. "Falls das alles stimmen würde, dann wärst du ein halber Engel... ein Halbengel." "Das klingt echt scheisse, könnt ihr mich nicht weiter Allison oder Verrückte nennen?" "Also ich bin damit einverstanden." lachte Izzy. "Aber da wir gerade so am Geheimnisse ausplaudern sind, könnte Alec doch damit weiterfahren, nicht? Alec? Hast du uns was mitzuteilen?"


Alec pov.

Ich werde meine Schwester töten, ich werde sie sowas von töten! "Nein, ich habe keine Geheimnisse, du etwa?" zischte ich und stand auf. Meine Schwester verdrehte bloss ihre Augen, aber Allison folgte mir, als ich den Raum verliess. "Hey Alec, alles okay?" Ich nickte kurz und wollte wieder gehen. "Alec!" rief sie mir nach und rannte schliesslich, bis sie vor mir zum Stehen kam und mir den Weg abschnitt. "Du weisst, dass du mir alles erzählen kannst, oder?" flüsterte sie. "Nein, das kann ich eben nicht." Sie schien es gehört zu haben, obwohl ich es sehr leise und nur für mich gesagt hatte. "Okay... tut mir leid, dass ich dich gestört habe." flüsterte sie enttäuscht und ging. Sie verstand alles falsch.

Eyes of Death (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt