Kapitel 39

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Allison pov.
Einen kurzen Augenblick spürte ich die Energie in mir, doch sie verschwand sogleich wieder und liess die Glühbirne explodieren. Erschrocken fiel ich zu Boden, noch immer die Hände vor meinem Gesicht. "Was war das?" "Du hast zwar erfolgreich die Energie absorbiert, sie dann jedoch auch gleich wieder benutzt, gegen die arme Glühbirne, jetzt ist sie schrott." "Das kann ich sehen, danke!" murmelte ich. "Wie soll ich denn bitte schön die Energie in mir abspeichern?" "Mach eine Tür in deinem Verstand auf, wo du sie aufbewahren kannst!" Eine Tür? "Ah dann ist es ja ganz leicht... weisst du, ich mache alltäglich Türen in meinem Verstand auf!" zischte ich sarkastisch. "Lass den Sarkasmus!" "Da kannst du gleich von mir verlangen, dich zu mögen, es ist schlicht und einfach unmöglich!" rief ich weiter. "Lass das!" Ich schrie frustriert auf und machte mich dann auf die Suche nach einer neuen Glühbirne oder besser gleich nach einem Dutzend Glühbirnen. Doch dann sah ich Alec und meine Frustration löste sich auf.

Alec pov.
"Alec! Ich muss dir was zeigen!" grinste eine glückliche Allison und rannte auf mich zu. Obwohl ich überhaupt nicht in Stimmung war, stimmte ich schliesslich zu. "Gut, wir brauchen eine Glühbirne, hast du das?" Eine Glühbirne? "Klar, aber für wa..." "Gut, hol sie, wir treffen uns in meinem Zimmer." grinste sie und joggte wieder weg.

"Was ist?" fragte ich, vielleicht ein wenig zu unhöflich. Sie stoppte kurz und sah mich überrascht an. "Ich dachte, es wäre wieder alles okay zwischen uns..." "Ist es auch." sagte ich und übergab ihr die Glühbirne. Sie nickte, zwar nicht ganz überzeugt, aber sie nickte. "Gut, du weisst ja, dass ich dieses Engelsding am laufen habe..." "Du meinst, dass du ein Halbengel bist?" "Ich mag den Ausdruck nicht." murmelte sie und nahm die Glühbirne entgegen. Unsere Finger berührten sich und für einen kurzen Augenblick stockten wir beide. "Äh... na schön, kannst du dich noch daran erinnern, wie ich den Typen erledigt habe?" "Als könnte ich dies jemals vergessen." "Na gut, also... das ist meine Gabe." grinste sie. "Deine Gabe?" "Ja... ich kann die Energie und die Kraft von jemand anderem absorbieren. Sieh einfach zu und... geh ein wenig in Deckung." Ich zog fragend meine Augenbraue hoch und schritt einige Schritte nach hinten. Sie drehte die Glühbirne in die Lampe ein und schaltete sie an. "Sie zu und staune." Ihre Finger bewegten sich in Richtung des Lichts, ihre Augen schlossen sich und im nächsten Augenblick legte sie ihre Finger darauf. Sie schien konzentriert zu sein und dann losch das Licht aus. "Allison, du..." stammelte ich und so öffnete sie wieder ihre Augen. "Ich weiss... ist das nicht total cool!" quitschte sie und im nächsten Moment zersprang das Glass. Ich schreckte zurück und sie blickte schuldbewusst zu mir auf. "Tut mir leid... das habe ich noch nicht so ganz raus. Aber eigentlich sollte ich die Energie dieser Lampe in mir aufnehmen können um sie dann irgendwann zu benutzen, nur verstehe ich nicht so ganz, wie das abspeichern funktioniert, ich lasse die Energie immer gleich wieder los..." "Warte mal, Allison, wieso weisst du das alles?" "Ah... das hat der Engel mir erzählt." "Was war das?" Ich hielt sie an ihren Schultern fest, als sie sich wieder wegdrehen wollte. "Du siehst einen Engel?" "Jaha, habe ich doch gesagt." "So ein... so ein richtiger Engel? Mit Flügeln?" "Ich denke schon, auch wenn er keine Flügel hatte, aber eines sag ich dir, er ist ein richtiges Arschloch." Das war zu viel für mich, die Hochzeit, Allison, der Engel. Gestresst fuhr ich mir durch die Haare und setzte mich. "Alec... alles okay?" flüsterte sie besorgt und kam zu mir. Ich antwortete nicht. Plötzlich spürte ich ihre Hand auf meiner und ihr Gesicht wenig von meinem entfernt. "Was ist los?" flüsterte sie und kniete sich vor mich. "Nichts, alles ist gut." "Nein, dich beschäftigt irgendetwas, du machst dir Sorgen, das sehe ich. Was ist los?" Ihre Hand berührte meine Wange und für einen kurzen Moment wollte ich einfach so bleiben, doch das ging nicht, ich stand auf und liess sie so stehen.

"Alec, rede mit mir? Wieso tust du das? Wieso stösst du mich weg?" "Ich stosse dich nicht weg!" "Ist es, weil du jetzt weisst, was ich bin?" "Nein. Hör zu, ich will jetzt einfach nicht mit dir reden, okay!?"

Eyes of Death (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt