Allison pov.
Ich hatte meine Augen geschlossen, nachdem ich Lydia davon überzeugen konnte, zu ihrer Trauung zu gehen, und war ein wenig weiter vom Raum entfernt, ich wollte weder die Ja-Worte hören, noch das feiern der Gäste. Wieso hatte mich Magnus auch unbedingt mitbringen müssen?! Sonst wäre ich jetzt in der Wohnung, hätte mir Pizza und eine Staffel Supernatural reingezogen, aber nein, es musste ja die Hochzeit sein.Langsam stand ich auf und wollte mich aus dem Staub machen, als sich plötzlich eine leuchtende Klinge an meinen Hals drückte und mich daran hinderte. Ich schrie nicht, versuchte mich auch nicht zu wehren, die Klinge würde mich töten, ehe ich die Person wirklich verletzen konnte. "Ganz ruhig, Schätzchen, wir werden nur mal eben schnell eine Hochzeit platzen lassen." raunte der Mann hinter mir, der mir die Klinge an den Hals hielt. "Wer bist du?" flüsterte ich und versuchte einigermassen mutig zu klingen. "Ich will nur den Kelch der Engel, sonst nichts."
Alec pov.
Überraschtes Gemurmel erklang, als ich auf Lydia zuging, weg von dort, wo ich eigentlich hätte warten sollen. Lydia blieb stehen und sah mich ebenfalls ein wenig verwirrt an. "Ich kann das nicht, tut mir leid." murmelte ich ernst, es tat mir wirklich leid, wie konnte ich es überhaupt soweit kommen lassen? Ich meine, wir standen vor dem Altar!Sie blickte auf, ihre Mine spiegelte sowohl Trauer, wie auch Verständnis. "Ist schon in Ordnung... wer ist sie?" "Wer?" "Na das Mädchen, wegen der du mich sitzen lässt." Sie sagte es mit so einem warmen Ton, dass man erkennen konnte, wie sehr sie es mir gönnte. Lydia Branwell war ein wirklich guter und warmherziger Mensch, das hatte ich mittlerweilen kapiert, nur war sie eben nicht die Eine. Ich wollte ihr schon darauf antworten, als die Tür aufgestossen wurde, mit einem lauten Krachen und Männer hereinkamen, die definitiv nicht dem Rat oder dem Institut angehörten. Entsetztes Gerufe von den Gästen erklang und ein Tumult brach aus, als die Männer ihre Waffen zogen. Der Kreis. Er hätte keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um anzugreifen, wer würde schon Waffen an einer Hochzeit tragen? Nicht einmal Schattenjäger waren so paranoid, naja, ich schon, meine Stele hatte ich immer dabei.
Alle Mitglieder des Rates stand an der Wand, niemand eine Waffe oder irgendetwas sonstiges, das nützlich sein könnte. Ausser ich, schien niemand eine Stele zu besitzen. "Was wollt ihr?" fragte ich schliesslich, da es irgendwie niemand sonst wagte. "Halt die Klappe!" gab einer zurück und stand ruhig da, es schien, als würden wir auf etwas warten.
Allison pov.
Der Typ schleifte mich zum Saal zurück und drückte die Tür auf, bevor er immer noch mit mir im Schlepptau hindurch trat. Mein Mund fiel auf, als ich die Gäste der Hochzeit sah, alle ohne Waffen, niemand konnte sich wehren. So einen Haufen an wehrlosen Menschen, die eigentlich erfahrene Kämpfer waren... erst jetzt fiel mir auf, wie intelligent dieser Schachzug war. An einer Hochzeit anzugreifen... so intelligent musste man erstmals sein."Also gut Leute, ich verlange wirklich nicht viel..." lachte der Mann, der mich festhielt. "Nur den Kelch der Engel... und vielleicht noch den Halbengel dazu..." "Valentine." knurrte eine ältere Frau, die sich unter den Gästen befand. "Wir geben dir den Engelskelch bestimmt nicht!" schrie irgendjemand, doch im nächsten Moment schlitzte auch schon ein Dolch seine Kehle auf und der Mann fiel tot zu Boden. Ich zuckte kurz zusammen und musste mich zusammenreissen, nicht gleich loszuschreien. Mein Blick schweifte zu Alec, der mich ebenfalls ansah. Sein Körper war angespannt und Entsetzen war auf seinem Gesicht abgebildet.
"Gebt mir den Kelch der Engel!" schrie Valentine hinter mir wieder und hielt mir die Klinge ein wenig fester an den Hals. "Oder ihr werdet alle sterben." grinste er und schubste mich schliesslich von sich zu den anderen. Alec zog mich beschützerisch an sich und obwohl ich wusste, dass es falsch war, war ich in diesem Moment einfach nur froh, ihn bei mir zu haben. Jedes einzelne Gesicht überflog ich, jedes einzelne zeigte Standhaftigkeit, niemand würde Valentine freiwillig den Kelch überlassen, sie würden alle lieber sterben. Im nächsten Moment trat jemand aus der Gruppe. Hodge. "Ich hole ihn." murmelte er. Ich keuchte auf, Hodge, der Mann, den ich immer für den Intelligentesten hier gehalten hatte, ergab sich. Alecs Griff um mich wurde ein wenig fester. "Hodge... auf dich kann man sich einfach verlassen, mein alter Freund." lachte Valentine. "Ich hole ihn, wenn du dafür den Bann von mir nimmst, ich kann nicht mehr hier im Institut gefangen sein." murmelte er. Abscheu breitete sich in mir aus. Hodge... ein Freund, der am Schluss zum Verräter wurde.
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Eyes of Death (Alec Lightwood)
Fiksi Penggemar10 Jahre hatte ich nicht mehr gesehen, als die weissen Wände des Irrenhauses und einigen Verrückten. Und glaubt mir, es war manchmal wirklich aufheiternd, dass alle hier wohl noch verrückter waren, als ich. Wir hatten hier wirklich jegliche Sorte vo...