Kapitel 6

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"Na komm schon!" schrie ich und hoffte, nicht ganz so ängstlich und jämmerlich zu klingen, wie ich mich fühlte. Ich schwang das Rohr nach hinten, um mehr Schwung zu haben, doch so, wie ich zitterte, wusste ich, dass ich keinen anständigen Schlag hinkriegen würde. "Ich bin bei dir." flüsterte Hannah. "Falls ich das hier überlebe, werde ich mich für dich rächen." flüsterte ich, ich wusste, dass sie es verstanden hatte. "Egal ob du überlebst oder nicht, ich werde bei dir bleiben... Freundin." Ich strich mir meine Tränen weg und stand aufrechter hin, das Monster kam.

Schneller, als es überhaupt möglich war, stand es vor mir und warf mich an eine alte Häuserwand. Das Rohr fiel mir aus der Hand und fiel mit einem Klirren zu Boden. Ich wusste nicht wieso, doch ich begann zu kämpfen. Ich rappelte mich wieder auf und tappte nach der Waffe. Ich kam nicht weit, denn schon nach den ersten Schritten drückte mich das Vieh wieder auf den Boden. Seine Krallen bohrten sich in meine Haut und so schrie ich schmerzerfüllt auf. Ein letztes Mal streckte ich meine Hand nach dem Rohr aus und bekam es zu fassen. Ohne gross zu überlegen schmetterte ich es an den Kopf des Monsters, welches nun nach hinten rückte. Das Rohr brach entzwei. Als ich gerade dachte, dass ich Zeit gewonnen hätte, erholte sich das Ding wieder und kam wieder in meine Richtung. Keine Waffe und keine Hoffnungen. In meiner Vorstellung hätte ich jetzt irgendeinen witzigen oder mutigen Spruch gesagt, aber ganz ehrlich, ich hatte Schiss wie noch nie zuvor, in dieser Situation hätte ich wahrscheinlich nicht einmal ein einfaches "Bye" herausgebracht. Wie automatisch schloss ich meine Augen und wartete auf den Tod.

Ich hörte ein Geräusch und ein Kreischen, doch ich öffnete meine Augen nicht. Ich konnte nicht, ich hasste mich zwar dafür, aber ich hatte zu sehr Angst. "Du kannst deine Augen aufmachen, alles ist gut." flüsterte eine weibliche Stimme. Dennoch schluckte ich noch zwei mal und atmete tief ein, bevor ich meine Augen öffnete. "Geht es dir gut?" Ein blonder Typ, ein dunkelhaariges Mädchen und ein dunkelhaariger Typ standen vor mir, vom Monster keine Spur. Ich bekam Panik. Was war, wenn ich mir alles eingebildet hatte. "Nein, nein, nein..." flüsterte ich vor mich hin und wollte aufstehen, als mich ein Schmerz durchzuckte. Meine Hand fuhr zu meiner Bauchgegend, die Wunde war noch hier, ich hatte nicht geträumt, das war alles real. "Sie sieht nicht gut aus, wir sollten sie mitnehmen!" murmelte der Dunkelhaarige, da konnte er lange darauf warten. "Hinter ihr war ein Eidolon her, klar nehmen wir sie mit." Eidolon? "Ja aber was will ein Dämon von so jemandem wie ihr?" Die beiden Typen schien es gar nicht zu interessieren, dass ich sie hören konnte. Ich war verdammt nochmal anwesend?! Nun endlich lehnte sich der Blonde zu mir nach unten. "Bist du verletzt?" Er wollte schon seine Hand auf meine Schulter legen, doch ich zuckte zurück und wich aus. "Fass mich nicht an." murmelte ich und stolperte von ihnen weg. Der Dunkelhaarige schien dies zu amüsieren, ich hasste ihn jetzt schon gewaltig. "Wir haben dir gerade das Leben gerettet, wie wäre es mit einem Danke?" fragte er. "Man dankt einem Monster nicht, nur weil es ein anderes Monster besiegt hat." murmelte ich vor mich hin und trottete weiter. "Monster? Du hast da etwas gewaltig missverstanden!" Der Blonde blickte mich ein wenig besorgt an. "Egal was ihr seid, oder was ihr wollt, lasst mich zufrieden." Ich blickte mich nervös um und suchte nach Hannah. "Was sucht sie denn?!" "Hannah?" fragte ich in die Nacht. Ich antwortete dem Typen nicht, denn es ging ihn nichts an. "Hannah? Wo bist du?" schluchzte ich und ich sah, wie die anderen mich verwirrt ansahen, es war mir egal. "Mit wem redet sie denn da?" flüsterte der eine und der andere zuckte mit den Schultern. "Jungs, seit ein wenig feinfühlig, wer weiss, was sie heute schon erlebt hat. Seht euch doch mal ihre Kleidung an!" zischte das Mädchen und kam auf mich zu. "Ich bin Izzy, ich will dich in Sicherheit bringen... aber dafür musst du mit mir kommen." "Ich schüttelte meinen Kopf. "Ich brauche keine Hilfe..." nuschelte ich verwirrt und ich musste zugeben, dass ich langsam ein wenig verrückt geworden war, wenn ich das nicht schon immer war.

Eyes of Death (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt