Kapitel 11

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Von weitem hörte ich noch ein "geht ihr jetzt bloss nicht nach" von dem Blonden, doch dann blieb es still. Ich setzte mich irgendwo auf denBoden, wo mich niemand so schnell sah und liess meinen Frust raus in Form von Tränen.

"Sieht so aus, als bräuchtest du jemanden zum reden." Jemand kniete sich neben mich. "Ich bin übrigens Isabelle." "Allison." sagte ich und wischte mir die Tränen weg. "Ich weiss, jeder hier hat von dem geheimnisvollen Mädchen gehört." lächelte sie und ich rang mir selbst ebenfalls ein Lächeln ab. "Komm wir gehen in mein Zimmer." Sie zog mich hoch.

Nachdem wir uns einige Zeit über dieses und jenes unterhalten hatten, sie mir die Grundregeln dieser Welt, wie zum Beispiel die Tatsache, dass es Dämonen, Vampire, Werwölfe und weitere Wesen gab und sie mich tatsächlich wieder fröhlich gemacht hatte, wurde sie ernst. "Also, was ist dein Geheimnis?" "Das willst du gar nicht wissen." "Oh doch, das will ich, ich werde auch niemandem was erzählen, Schattenjäger Ehrenwort." Ich vertraute ihr, wirklich, aber ich hasste es einfach, über mich zu sprechen. "Mein Geheimnis ist, dass ich hier raus will." antwortete ich, doch ich sah an ihrem Blick, dass sie sich damit nicht zufrieden geben würde. "Na gut, mein Geheimnis besteht darin, dass ich verrückt bin, mehr gibt es dazu nicht zu sagen." "Ach komm schon..." Plötzlich krachte die Tür auf und ein aufgebrachter Alec stand dort. "Oh. Du. bist. hier." stammelte er abgehakt und an mich gewannt. "Ich dachte du wärst weggelaufen." "Was? Bist du jetzt enttäuscht?!" "Wir essen, falls du etwas willst..." "Ich habe keinen Hunger." sagte ich stur. "Gut, dann kommst du jetzt ins Zimmer." "Alec!" "Ist schon gut, Izzy, ich bin sowieso müde." flüsterte ich, im nächsten Augenblick warf sie mir noch kurze Trainerhosen zu und ein anderes Top, natürlich in schwarz. Bevor ich durch die Tür trat, drehte ich mich nochmals um. "Izzy... danke..." Sie lächelte und ich ebenfalls.

Alec pov.
Allison lag auf dem Sofa, da ich auch nicht besonders hungrig war, hatte ich es ihr gleich getan. Irgendwie ging es mir nicht aus dem Kopf, was sie zuvor gesagt hatte und ich fühlte mich schlecht, sehr schlecht. "Allison..." "Mmmh...." nuschelte sie, ich sah, wie sie bereits ihre Augen geschlossen hatte. "Ich... es tut mir leid, das zuvor... das meinte ich nicht so." "Mmmh." nuschelte sie müde, doch ich erkannte an ihrem Tonfall, dass sie verstanden hatte.

Allison pov.
"Sie wollen dich holen, sie werden dich holen. Er will eine neue Armee... du wirst im nützlich sein... eine neue Armee aus Schattenjägern! Sie werden die Welt, wie du sie kennst vernichten. Valentine." Wieder und wieder wurden diese Sätze wiederholt, die Umgebung versank in Dunkelheit und auf einmal hörte ich eine andere Stimme. "Wir brauchen den Kelch der Engel... sie werden uns nicht mehr aufhalten können..." Der Mann, der sprach war so etwa im Alter meiner Mutter. Er rief die Worte umher, bis er stockte. "Sie ist hier... ich fühle es." Ich schluckte schwer, er meinte doch nicht etwa mich? "Bevor wir den Engelskelch holen, müssen wir das Mädchen haben, tot oder lebendig, sie wird uns nicht mehr ausspionieren können, sondern sie wird unsere ultimative Waffe, gegen unsere Gegner sein!" Tausendfaches Geflüster ertönte. "Holen wir sie uns!" Ich begann zu schreien.

"Allison!" jemand rüttelte mich wach. Ich sass aufrecht auf dem Sofa und blickte in Alecs blaue Augen, noch immer schreiend. "Allison, alles ist gut, was ist los?" schrie er verwirrt und irgendwie ein wenig besorgt. Schweratmend klang der Schrei aus. Es war nur ein Traum, ein einfacher Traum. Als er sah, wie ich mich langsam wieder beruhigte, liess sein besorgter Blick ein wenig nach. "Alles okay?" Hektisch begann ich den Kopf zu schütteln. "Er wird... er wird eine neue Armee erschaffen, er wird mich holen kommen, er wird alles vernichten, neue Schattenjäger... Engelskelch!"schluchzte ich hektisch und wahrscheinlich gab das alles keinen Sinn, jedenfalls für mich nicht. "Allison, hör mir jetzt genau zu: Wer!?" Er rüttelte mich leicht an meinen Schultern und so blickte ich überrascht hoch. Er verstand, von was ich redete. "Wer will dich holen?" fragte er erneut und starrte mir entsetzt in die Augen. Er glaubte mir? Er hielt mich nicht für verrückt? Ich versuchte meine Angst zurückzudrängen und schluckte. "Valentine."

Eyes of Death (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt