Eyes of Death (Alec Lightwood)

Kapitel 48

Allison pov.
Tage vergingen, Tage, in denen ich Jagd auf Dämonen gemacht hatte, meine Kräfte kontrollieren gelernt und in denen ich Alec zu vergessen versucht hatte. Doch mit jedem weiteren Tag, fragte ich mich, ob die Hochzeit schon stattgefunden hatte oder sie vielleicht gerade mitten im Gange war. Er hatte mich zufrieden gelassen, kein einzelnes Mal hatte ich ihn nochmals gesehen, seitdem er mich trösten wollte. Meine Mutter... ich versuchte mir einzureden, dass sie es nicht war, denn ich hatte definitiv genug in meinem Leben, um dass ich mich kümmern musste. Magnus war mir ein guter Freund, er redete mit mir oder besser gesagt er liess mich motzen und hörte einfach zu. Er beruhigte mich, falls ich irgendwelche Alpträume hatte. Der Engel hatte mir erzählt, dass es völlig normal war, solche Träume zu haben, die eigentlich eher Visionen glichen. Valentine wurde immer mächtiger, dass merkte man und er würde nicht mehr lange warten, bis er sich den Engelskelch mit Gewalt holen würde und genau für diesen Tag trainierte ich. Wie jeden Tag stand ich vor einer Lampe und legte meine Fingerspitzen auf die Glühbirne. Ich spürte die Energie, die durch meinen Körper floss. Es brauchte eine gewisse Kraft, sie in mir zu verstauen, doch es klappte. Die Glühbirne blieb tadellos, nur dass das Licht eben fehlte, es war jetzt in mir. Ich schritt hinüber zu dem Kamin, dann liess ich die Energie los. Sie floss aus mir raus und im nächsten Moment standen die Holzscheite im Kamin in Flammen. Es gab viele Arten von Energie, manche waren so wie diese, andere würden andere Arten von Schaden anrichten. Ein Klatschen erklang. "Magnus!" grinste ich. Er wusste alles über meine Kräfte und half mir manchmal auch, sie zu nutzen. Magie wäre nichts anderes, als ebenfalls Energie, hatte er mir gesagt. "Deine Kräfte sind was ganz besonderes, mit den richtigen Emotionen wirst du damit alles anstellen können." "Ich kann Energie absorbieren, nicht mehr und nicht weniger." "Das ist mehr, als jeder andere kann." "Und was bringt es mir?" "Du bist vielleicht fähig, alles zu verändern..." Ich stöhnte auf. "Alles zu verändern... alles, ausser diese Dinge, die ich wirklich verändern will!" "Ich bitte dich, Allison, ich und du, wir wissen beide, dass du auch die Macht hättest, diese Dinge zu verändern, natürlich geht das nicht, wenn du hier in der Wohnung nur herumsitzt und wartest, bis die beiden verheiratet sind." "Wer hat denn gesagt, dass ich über die Hochzeit spreche?" Er begann einfach nur laut zu lachen und lief in die Küche.

Alec pov.
In wenigen Stunden würde es soweit sein, meine Hochzeit... wie falsch das doch klang. "Wie geht es dir, Brüderchen?" Izzy hatte in den letzten Tagen wieder angefangen, mit mir zu reden. "Spitze." murmelte ich. "Lügner." gab sie nur von sich und umarmte mich. "Du wirst heiraten..." flüsterte sie. Als ob ich das jemals vergessen könnte.

Allison pov.
"Ach ja, da ist übrigens noch die Hochzeitseinladung auf dem Tisch." rief er mir zu. "Was?" fragte ich noch und sah tatsächlich die Einladung.

Wir laden sie herzlich zur Hochzeit
von Lydia Branwell
&
Alexander Gideon Lightwood
am Sonntag dem 06.08
ein!

War das deren Ernst?! Sie luden mich zur Hochzeit ein?! "Ist das deren scheiss Ernst?!" schrie ich wütend und beförderte die Einladung an die gegenüberliegende Wand. "Das war bestimmt Alec! Oder Maryse!" schrie ich wild herum und hätte ich jetzt auch nur einen Funken Energie in mir, hätte ich alles rausgelassen. "Nun ja, eigentlich war es Isabelle." "Izzy? Wieso sollte sie wollen, dass ich komme?" "Eigentlich wollte sie, dass ich komme, mit einer Begleitung, du bist meine Begleitung, Allison." "Oh nein, kannst du gleich knicken." "Ich lasse dich hier wohnen und du dankst es mir nicht einmal, in dem du mich auf eine lahme Hochzeit begleitest?" schmollte er und machte riesige Hundeaugen. Er zog die Mitleidskarte... so ein hinterlistiger Hexenmeister! "Ich habe nichts zum anziehen." grinste ich froh. "Dooooch, hast du." grinste er und zog im nächsten Moment ein Kleid aus einer Tüte.

Alec pov.
Ich stand hier, in einem weissen Anzug, ein weisser Anzug, wer hatte denn die Idee für einen weissen Anzug?! Ich war ein Schattenjäger, schwarz war meine Farbe. "Siehst gut aus, Brüderchen." "Ich seh beschissen aus, als würde ich die Braut spielen." motzte ich. "Nun du bist der Bräutiga..." "Ja, der trägt schwarz! Ist jetzt auch egal, ist ja nur meine Hochzeit. Gott, ich kann das nicht..." "Dann tu es nicht!"