Kapitel 20

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Alec pov.

Ich sass nun schon eine lange Zeit, genauer gesagt 21 Stunden, vor dem Bett und ihr ging es immer schlechter. "Allison... du kannst. Jetzt. Nicht. Sterben. Ich meine, wie kann es überhaupt sein, dass du jetzt, an einem einfachen Biss stirbst, du, das nervigste, komplizierteste und..." "Wird das eine Liebeserklärung, Brüderchen?" Izzy. "Das ist nicht witzig..." "Alec, das war kein Witz." murmelte sie und setzte sich neben mich. "Sie wird nicht sterben!" Ich musste daran glauben. "Alec..." "Nein, Izzy, sie wird nicht sterben!" "Alec, ich weiss, dass du sie magst." sagte sie schliesslich mitfühlend. "Alec, du hast dich nie wirklich für Mädchen interessiert, du warst der besonnene Kämpfer, der sich nicht wie Jace oder wie ich, vom anderen Geschlecht ablenken lässt. Und auch wenn ich das immer bewundernswert an ihr fand, hoffte ich immer, dass eines Tages jemand kommt, der dies an dir ändert. Du warst immer überzeugt, dass Gefühle dich schwach machen, aber das tun sie nicht, sie machen dich verletzlich, aber nicht schwach." Sie schwieg und ich begann darüber nachzudenken, hatte sie Recht? Mochte ich sie? Plötzlich begann sie zu grinsen. "Ich hätte mir ja denken können, dass du dich genau in eines der kompliziertesten Mädchen verliebst, du hattest schon immer hohe Ansprüche, Brüderchen und auch einen guten Geschmack." Aus unerfindlichen Gründen begann ich zu grinsen und griff schliesslich nach Allisons Hand.


Allison pov.

Ein Licht durchbrach die Dunkelheit. "Greife danach!" befahl mir der Mann. "Was ist es?" "Deine Heilung."


Alec pov.
Plötzlich griff Allisons Hand, die ich eben noch in meiner hatte, nach mir, ihre Finger griffen um mein Handgelenk und verankerten sich dort. "Was zum..." Plötzlich spürte ich, wie meine Heilrune, die sich ein wenig oberhalb meines Herzens befand, zu leuchten begann und mich selbst die Kraft verliess. "Alec!" murmelte Izzy, doch ich hörte sie nur noch dumpf. "Alec, was ist los?!" Ich blinzelte einige Male, bis alles verschwamm. Ein dumpfer Schmerz erfüllte meinen Körper, doch nach einigen Minuten stoppte es, einfach alles, meine Sicht wurde wieder scharf und der Schmerz verschwand, doch ich fühlte mich noch immer kraftlos. "Was war denn das?" flüsterte Izzy, meine Heilungsrune hatte aufgehört zu leuchten. "Es war, als hätte jemand meine Kraft abgezapft." murmelte ich verwirrt und schwach. Noch immer spürte ich Allisons Finger um mein Handgelenk haften, so kräftig, zu kräftig für eine Kranke, sie war es gewesen.

Allison pov.
Kraft strömte durch mich hindurch, ich fokussierte mich weiter und weiter auf das Licht, es war, als ob es mir entkommen wollte, als würde es durch meine Finger schlüpfen wollen, doch ich umklammerte es fest, als würde es um mein Leben gehen, worum es technisch gesehen auch ging. Endlich gab der Wiederstand nach und das Licht floss in mich.

Alec pov.
Mit einem Ruck, liess ihre Hand mich los. Sie öffnete ihre Augen und begann zu husten und nach Luft zu schnappen. "Alec..." "Allison!" ich drückte sie zurück aufs Bett, nachdem sie sich aufgerichtet hatte. "Alec, mir geht es gut!" "Es ist ein Wunder, dass du überlebt hast, also nein, dir geht es bestimmt ni..." "Alec, mir geht es gut."

Allison pov.
Er drückte mich wieder vorsichtig und sanft aufs Bett. "Zeig mir deinen Arm!" flüsterte er. "Allison!" grinste Izzy und so wendete ich mich ihr zu. "Willkommen unter den Lebenden, Alec hat sich schon Sorgen gemacht, er war die ganze Zeit bei di..." "Ist gut Izzy." brummte Alec rein und wendete sich wieder mir zu. Izzy verliess lachend den Raum. "Du hast dir Sorgen gemacht?" grinste ich und blickte ihm in die Augen. So schöne Augen. "Du kennst doch Izzy, sie übertreibt gerne einmal..." sagte er wage. Da ich ihm nicht meinen Arm gezeigt hatte, fasste er von alleine danach und blickte dann erstaunt hoch. "Alles geheilt." "Cool." grinste ich und stand auf, um aus dem Zimmer zu gehen, doch er hielt mich zurück. "Das ist kein Spass, Allison, du hättest sterben sollen und jetzt wachst du auf, als wäre nichts passiert, ohne irgendeine Wunde." "Alec, ich bin doch wieder in Ordnung, das ist alles was zählt." "Nein Allison, du verstehst das nicht, du bist nicht normal, kein Mensch." Ihn nahm das so mit, es war schwer, ihm zu verschweigen, was ich war. Ich konnte mich an alles erinnern, an alles, was passiert war, vor und nach dem Unfall und genau deshalb wusste ich auch noch, was ich war. "Vielleicht bist du ein Schattenjäger..." seine Stimme klang hoffnungsvoll. "Nein, das bin ich nicht." flüsterte ich leise. "Woher willst du das denn wissen? Allison, erzähl mir alles! Was ist los?" "Tut mir leid, Alec, aber das geht dich nichts an." flüsterte ich, drehte mich um und schritt aus dem Raum. Noch bevor ich ging, konnte ich seinen enttäuschten Blick erkennen und ganz ehrlich, es brach mir das Herz. Er hatte es verdient zu erfahren, was ich war, aber jetzt noch nicht. Irgendwann würde ich es ihm erzählen, ich würde ihm sagen, dass mein leiblicher Vater ein Engel war.

Eyes of Death (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt