Jefferson ~ Seelenverwandte ✅

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Zauberwald

Jeder kennt die Geschichten von sogenannten Seelenverwandten.
Wenn ihr mich fragt, völliger Humbuck.
Ich meine, stell man sich doch das mal vor, da hat eine dir vollkommen fremde Person deinen Namen auf dem Arm, weiß aber nicht mal das der Name zu dir gehört oder wie du aussiehst, was wieder rum heißt das er nicht mal weiß ob du überhaupt die richtige bist.

Oder wovon ich auch einmal gelesen habe, dass die Leute einen Art Countdown auf dem Arm haben und der anzeigt in wieviel Stunden, Monaten oder Jahre man seinen Seelenverwandten trifft, nur wird es dort zum Problem wenn Mann gerade auf einem großen vollem Markt ist.

Also ist die Chance seinen Seelenverwandten, seinen richtigen Seelenverwandten, zu treffen nicht sehr hoch und doch trotz meinem fehlenden Glaube daran habe ich ihn gefunden, meinen Seelenverwandten.

"Los (D/N)! Mach schneller, lass die Kunden nicht warten." Rief mir mein Chef aus der Küche zu, während ich vorsichtig mehrere Teller Essen auf dem Arm balancierte.

Ich lächelte die beiden Mädchen an und stellte ihnen ihre Teller hin, dann lief ich weiter zu einem Tisch, an dem mehrere Männer saßen und stellte ihnen auch ihre Teller hin.

Ich war auf meinem Weg zurück in die Küche als ein stechender Schmerz meinen Arm durchzog und ich zusammen sackte.

Die beiden Mädchen von ebend standen auf und rannten zu mir, sie halfen mir wieder hoch und ich dankte ihnen.

"Was ist das?", fragte das eine Mädchen mit einem roten Umhang und zeigte auf meinen Arm. Ich sah selbst erschrocken auf meinen linken Arm und fuhr vorsichtig über die Buchstaben auf meinen Armen.

"Keine Ahnung." Flüsterte ich leise und das andere der Mädchen nahm meinen Arm in die Hand.
"Ich hab das schon mal gesehen, dieser Mann ist dein Seelenverwandter. Nur wenige haben welche, Herzlichen Glückwunsch."

"Ähm, ja danke." Sagte ich etwas überfordert mit diesen Informationen, dieser Mann, dieser Jefferson soll mein Seelenverwandter sein?

Zur gleichen Zeit spürte Jefferson auch einen stechenden Schmerz in seinem linken Arm. Er zog seinen Ärmel hoch und dort stand (D/N), mehr nicht, nur dieser Name.
Er wusste, was dies bedeutete, sie war seine Seelenverwandte. Sofort machte er sich auf die Suche nach ihr, doch es sollte noch mehr als drei Jahre dauern bis beide sich finden sollten.

Gedankenverloren strich ich über den Namen meines Seelenverwandten, den ich immernoch nicht kennengelernt hatte, vielleicht werde ich es auch nie.

Ich saß an einem Fluss um Wasser zu holen. Die Arbeit in dem Restaurant hatte ich schon vor einer Weile verloren, nun arbeitete ich als Hausmädchen im Palast der bösen Königin Regina.

Mit zwei Eimern Wasser kam ich wieder zurück in die Küche, wo der Koch schon auf mich wartete.

"Na endlich, nächstes mal noch schneller wenn's geht."
Ich nickte und verdrehte die Augen, als er sich von mir weg drehte. Wie ich die Arbeit am Hofe doch hasste. Ein anderes Dienstmädchen kam in die volle Küche und zog mich heraus in den Flur.

"Du musst mir einen Gefallen tun, bitte."
"Was für einen Gefallen?", fragte ich misstrauisch und sie sah sich nervös um.

"Die Königin hat den Hut Mann wieder eingeladen und ich soll beide bedienen. Du weißt doch wie schlecht sie auf mich zu sprechen ist."
"Und du willst, dass ich für dich einspringe?"

Sie nickte mit Tränen in den Augen und griff nach meinen Händen.
"Bitte."

Ich seufzte und nickte.
"Oh Gott Anastasia, du kannst so froh sein, dass ich dich mag."
Sie sprang mir überglücklich um den Hals und umarmte mich.
"Danke, danke, du bist die Beste, dafür bekommst du die ganze nächste Woche meinen Nachtisch!"

Ich ging wieder in die Küche und nahm die ersten Teller in die Hände. Mit schnellen Schritten lief ich durch die Diener Gänge zu dem Speisesaal der Königin.

So leise wie möglich öffnete ich die Tür, stellte dem Gast der Königin seinen Teller und dann der Königin ihren, hin. Bevor ich wieder ging machte ich einen Knicks, mein Blick war die ganze Zeit auf den Boden gerichtechtet, doch die beiden schienen sich sowieso nicht wirklich für mich interessiert zu haben.

Als die Königin nach dem zweiten Gang verlangte, durchlief ich wieder die gleiche Prozedur. Nur, dass dieses Mal der Gast der Königin nach neuem Wein verlangte. Ich lief schnell in die Weinkammer und holte eine Flasche des guten Weines.

Ein wenig ausser Atem kam ich wieder in den Speisesaal, unsere oberste Regel als Dienstmädchen war es, dazusein jedoch nichts zu hören und zu sehen, daran hielt ich mich auch. Doch während ich dem Gast neuen Wein ein schenkte tippte er plötzlich auf meine Schulter und die Weinflasche viel mir vor Schreck aus der Hand.

Erschrocken hockte ich mich hinunter und sammelte die Scherben auf, den Wein putzte ich mit einem Lappen, den ich immer bei mir habe, weg. Dabei zog ich mir die Ärmel hoch und der Name meines Seelenverwandten wurde entblößt.

"Unnützes Ding, mach das weg, aber schnell." Meckerte die Königin und ich beeilte mich noch mehr, der Gast starrte auf meinen Arm und hockte sich zu mir hinunter.

"Es war meine Schuld, ich habe sie erschrocken."
Die Königin schnaufte auf und der Gast half mir dabei die Scherben aufzusammeln, dabei zog er auch seinen linken Ärmel hoch und ich konnte ich fassen was dort stand, dort stand tatsächlich mein Name.

Wenn dieser Mann wirklich mein Seelenverwandter sein sollte, dann habe ich vielleicht die Chance aus dem Dienst der Königin zu kommen.

Wir starrten beide gegenseitig auf den Arm des anderen.
"Was macht ihr da unten so lange? Dort wirst du deine Seelenverwandte bestimmt nicht finden."

Der Mann, Jefferson stand auf und hielt mir dann seine Hand hin.
"Ich glaube doch."

Die Königin sah mich mit großen Augen an und fing an zu lachen. Sie stand auf und kam auf mich zu, etwas ängstlich ging ich einige Schritte zurück und Jefferson stellte sich schon fast beschützerlich vor mich.

"Eine Dienstmagd, meine Dienstmagd. Wie interessant. Sie ist eine der guten- was bekomme ich für sie?", die Königin betrachtete mich von oben nach unten.

Jefferson zuckte mit den Schultern.
"Was willst du für sie?"
Die Königin entbößte ihre perfekten Zähne und fing an zu lachen.

"Wenn ich möchte, dass du mich in eine andere Welt bringst darfst du dich nicht weigern."
Jefferson holte tief Luft und schloss kurz seine Augen als ob er überlegt. Dann nickte er jedoch und zog mich an der Hand aus dem Speisesaal.

Noch völlig überrumpelt von dem, was gerade geschehen war lief ich ihm hinterher. Mitten im Flur blieb er stehen und drehte sich zu mir um. Er sah mich lächelnd an und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich sah ihn glücklich an und umarmte hin.

"Du hast mich gefunden." Jefferson nickte und vergrub sein Gesicht in meinem Hals.
"Willst du noch irgendwas holen, ich nehme dich mit zu meinem Haus."

Ich überlegte kurz und nickte, wir gingen gemeinsam zu den Schlafkammern der Dienstmädchen. Unter meinem Bett zog ich einen kleinen Koffer hervor und packte meine Andenken und Kleider dort hinein. Nach wenigen Minuten kam ich wieder heraus und Jefferson führte mich aus dem Schloss.

Als wir im Wald angelangt waren setzte er sich seinen Hut von dem Kopf und warf ihn in einer drehenden Bewegung auf den Boden.

Ich sah begeistert und überrascht zugleich zu, wie sich ein lilaner Strudel aus dem Hut bildete.

Jefferson nahm meine Hand und zog mich zu ihm heran.
"Auf geht's zu deinem neuen Zuhause."

Jefferson und ich führten ein glückliches Leben und bald gebar ich auch unser erstes Kind, Grace, doch durch einen schrecklichen Unfall sollte unser glückliches Leben ein Ende finden und Jefferson wurde später zu dem, für das er bekannt war, zum verrückten Hutmacher.

Das Mädchen aus dem Gasthaus hatte recht, einen Seelenverwandten zu haben ist etwas sehr besonderes.

Sebastian Stan One Shots (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt