Vergiss nicht, dich selber zu lieben.
(Sören Kierkegaard)
Den ganzen Tag hatte Mark sie nicht losgebunden und auch das Augentuch hatte er nicht entfernt. Immer wieder war er zwischendurch zu ihr gekommen und hatte sie erneut eingeölt.
Valerie war kurz davor, hysterisch zu werden. Nicht nur, dass sie nichts sehen konnte. Durch das Rauschen des Riffs konnte sie nicht hören, wann und ob Mark ihr Zimmer betrat oder nicht, denn er ließ die Tür zu ihrem Zimmer offen. Valerie wusste nie, ob er nicht gerade in der Tür stand und auf sie hinabblickte oder ob sie gerade wirklich allein war.
Einmal war Mark gekommen und hatte ihr Trinken und Essen gebracht; aber auch, ohne ihr die Augenbinde oder die Handfesseln abzunehmen. Er hatte sie gefüttert und ihr das Trinken eingeflößt.
Das Schlimmste aber waren die Gefühle ihres Körpers. Allein der Gedanke, Mark könne in der Tür stehen und auf ihren nackten Körper blicken, trieb heiße Schauer durch Valeries Eingeweide. Mehr als einmal presste sie ihre Schenkel zusammen und versuchte so, das Pochen in ihrem Geschlecht zu unterdrücken. Einmal hatte er einfach ihre Füße gepackt und ihre Schenkel wieder geöffnet und da Valerie nicht mit seiner Anwesenheit gerechnet hatte, hatte sie in Panik laut aufgeschrieen und Mark hatte sie beruhigen müssen. Sie hatte gebettelt, dass er sie losmachen solle, doch Mark hatte gesagt, dass ihre Bestrafung noch nicht vollkommen sei.
„Du hast ihn gesehen und ich sah die Begierde in deinen Augen! Nun, du sollst dich weiter nach ihm sehnen ... so lange, bis du um ihn bettelst!"
Und Valerie war nahe daran, nach Marks Schwanz zu betteln. Sie hätte niemals geglaubt, dass sie das tun würde, aber sie war kurz davor, verrückt zu werden. Ihr Geschlecht brannte und juckte und zuckte und wie sehr sie ihren Unterleib auch wand, sie fand keine Erleichterung. Mehr als einmal dachte sie an die Nacht, in der Mark sie befriedigt hatte und mehr als einmal wünschte sie sich dieses Gefühl zurück.
Als Mark ihr endlich die Augenbinde abnahm, blinzelte Valerie und versuchte, ihre Umwelt wieder richtig wahrzunehmen. Es war bereits dunkel draußen und nur das Licht der Petroleumlampe auf ihrem Schminktisch tauchte den Raum in ein warmes Licht.
Mark saß neben ihr auf der Bettkante und blickte zufrieden auf sie hinab. Ein Schauer ging durch ihren Körper und schien zwischen ihren Schenkeln zu explodieren.
Als Valerie die Konturen des Raumes endlich wieder klar erkennen konnte, sah sie in Marks Hand etwas aufblitzen. Zunächst dachte sie an ein Messer, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Schließlich war sie nackt und Mark musste ihr nicht - wie schon einmal - die Kleider vom Leib schneiden. Aber die Ahnung darüber, was es sein könnte, war viel schlimmer und der Schock, als ihre Ahnung sich bestätigte, hätte größer nicht sein können.
Spielerisch tänzelte die kleine blanke Rasierklinge über seine Finger und blitzte kurz auf, wenn sich der Schein der Petroleumlampe darin spiegelte.
Er sah das Entsetzen in Valeries Gesicht und begann bedeutungsvoll:
„Ich habe gut an dir gearbeitet und dich gut geformt. Ich bin mit vielem zufrieden, aber eben noch nicht mit allem! Einige Dinge stören mich noch und ich habe mir vorgenommen, diese zu beseitigen!"
Valeries Herz raste. Ihr Körper glühte. Sie schien aus Raum und Zeit in die Erdatmosphäre einzutauchen und zu verglühen. Wollte er sie verstümmeln?
Valerie hatte von Beschneidungsritualen in Afrika gehört ... dort wurden schon sehr jungen Mädchen die Klitoris und Teile der Schamlippen entfernt und das nur mit einer Rasierklinge...
DU LIEST GERADE
Die Insel
RomanceValerie begleitet ihren Freund auf eine traumhafte Geschäftsreise nach Jamaika. Allein mit ihm weit weg von Zuhause bricht ihr bisheriges so sicheres Leben auseinander und Valerie muss sich alleine durchschlagen. Sie lernt den gut aussehenden und m...