9 FLUCHT

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Wenn mein Geist es denken und mein Herz daran glauben kann, dann kann ich es erreichen.

(Jesse Jackson)

„Und schlag' es dir aus dem Kopf!"

Valerie sah ihn überrascht und fragend an.

„Was?", fragte sie unschuldig, während Mark ihr aus dem Boot half. Sie war noch ein wenig wackelig in den Knien, aber sie hatte sich gut erholt, „Was soll ich mir aus dem Kopf schlagen?"

Mark musterte sie von oben bis unten und ihm gefiel, was er sah: Ihr Gesicht war leicht gerötet und ihre nassen, blonden Haare hatte sie nach hinten aus dem Gesicht gestrichen, ihre runden Brüste hoben und senkten sich in gleichmäßigen Zügen und ihre Nippel waren hart und reckten sich im vorwitzig entgegen. Am liebsten hätte er sie zwischen seine Finger genommen und...

„Die Sache mit dem Beiboot!", sagte er, wandte sich um und wollte gehen, doch Valeries Worte hielten ihn zurück:

„Warum nicht?", fragte sie kokett. Als er sie erneut anblickte, verriet sein Blick nicht eine Spur von Interesse:

„Weil der Motor defekt ist!", sagte er eher gelangweilt und wandte sich erneut zum gehen, als Valerie laut auflachte:

„Eine bessere Ausrede fällt dir wohl nicht ein, wie?"

Dann zischte sie drohend:

„Ich werde es versuchen! Irgendwann und irgendwie und du wirst nichts dagegen tun können!"

Valerie sah, dass Marks Gesichtsausdruck sich veränderte und sie spürte ein Triumphgefühl in sich aufsteigen, dass sie seit Urzeiten nicht mehr empfunden hatte, als sie erkannte, dass er wütend wurde.

„Du wirst nichts dergleichen tun! Das Beiboot ist defekt und es ist gefährlich, damit zu fahren! Ich verbiete dir, die „Victoria" und auch das Beiboot noch einmal zu betreten!"

Wieso eigentlich erst irgendwann? dachte sie plötzlich, Jetzt ist der beste Zeitpunkt! Sonst könnte er das Boot tatsächlich unbrauchbar machen!

Sie hob ihr Kinn an und holte tief Luft:

„Von dir lasse ich mir nichts mehr verbieten! Und ich lasse mir nicht mehr vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe! Es ist vorbei! Du wolltest den Krieg? Bitte, jetzt bekommst du ihn!"

Sie drehte sich um und ging provokativ in Richtung der „Victoria". Aber Mark packte ihren Arm und riss sie herum:

„Wir werden sehen, wer diesen Krieg gewinnt!"

Valeries Arm schmerzte an der Stelle, an der Mark sie festhielt, doch das störte sie nicht. Mit einem Handgriff gelang es ihr, sich aus seinem Griff zu befreien und dann rannte sie los. Aber wie so oft war Mark schneller und hatte sie bald wieder ein. Er machte einen Satz und warf sie zu Boden. Sie wehrte sich vehement, aber es nützte ihr nichts. Mark war stärker. Er riss sie hoch und drehte ihr einen Arm auf den Rücken. Dann packte er in ihr Haar, zog ihren Kopf nach hinten und führte sie so vor sich her.

Doch es war nicht so einfach, wie es anfangs gewesen war! In der letzten Zeit hatte er selbst Valerie Kraft antrainiert und jetzt strampelte und trat sie wie verrückt und Mark hatte Mühe, sie zu halten. Dennoch amüsierte ihn die Situation. Es war an der Zeit, ihr einige Dinge zu erklären. Aus diesem Grund führte er sie in die Küche und stieß sie hinein. Durch die Wucht des Aufpralls prallte Valerie gegen die Arbeitsplatte der Spüle. Nur ein Reflex bewahrte sie davor, mit dem Kopf gegen einen Hängeschrank zu stoßen. Mark stellte sich demonstrativ in die Tür und sagte:

Die InselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt