Kapitel 17:

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*Aragorns Sicht*
Ohne irgendetwas zu hören lief ich los und ließ bald Minas Tirith hinter mir. Ich rannte und rannte und nach einer Weile kam ich an den Rand einer kleinen Baugruppe, in deren Mitte ein Bach floss. An dessen Ufer setzte ich mich und spürte plötzlich etwas warmes über mein Gesicht fließen, ich hatte soetwas schon lange nicht mehr gespürt, ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern wann das letzte Mal, es muss als Kind gewesen sein. Ich hob meine Hand und wischte die Träne weg. Doch das war ein Fehler, denn als ich diese Träne weg wischte musste ich sofort an Sawin denken und es kamen noch mehr. Ich ließ ihnen nun freien Lauf und schluchzte ohne bemerkt zu werden, immer hin war ich weit genug von der Stadt entfernt. Doch plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich drehte mich langsam um. Hinter mir stand Legolas und sah mich voller Mitgefühl an, ich hingegen riß die Augen verwundert auf, was machte er hier??? Ich hatte ihn doch nach Fangorn geschickt und von dort konnte er einfach noch nicht zurück sein. Als hätte er meine Gedanken gelesen fing er an zu sprechen: "Ich habe mich an Athelas erinnert und daran, dass ich es in diesem Wald schon einmal gesehen habe, also bin ich umgekehrt." Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, natürlich, warum hatte ich denn nicht daran gedacht. "Anscheinend war es gut umzukehren, sag was bedrückt dich Aragorn?!" Ich stand auf und ging ein paar Schritte, Legolas folgte mir. "Sie hat mir von der Bedrohung erzählt und dass sie mich nur deshalb geheiratet hat." ich hörte Legolas hinter mir erschrocken atmen und sah ihn an. "Das kann nicht sein, sie liebt dich, noch nie habe ich so eine starke Liebe bei zwei Lebenden gesehen, du musst sie falsch verstanden haben, Mellon, sie liebt dich mehr als ihr eigenes Leben, erinnere dich, als der Nazgul dich angegriffen hat, sie hat seine Klinge in die Brust gestoßen bekommen, weil sie dich beschützt hat und sie hat ihn trotz ihrer Verletzung umgebracht, damit er dich nicht verletzen kann, das alles sind Beweise für ihre Liebe. Eure Liebe ist einzigartig, gebe sie nicht auf, laß dich von so einer Kleinigkeit nicht irritieren, geh zu ihr, rede mit ihr!" Als Legolas mit seinem Wort Schwall fertig war, ließ ich mir alles durch den Kopf gehen. Doch mein Herz verdüsterte sich als ich an Sawin dachte und mein letzter Wunsch war in diesem Moment ihr Gesicht zu sehen geschweige denn ihr zuzuhören. Ohne ein weiteres Wort verließ ich das Wäldchen und ging durch das bereits in rötliches Licht getauchte Gondor auf Minas Tirith zu. Doch dann blickte ich über die Schulter zurück und rief über die Schulter: "Wenn du das Athelas gefunden hast, bringe es zu Sawin, zerdrücke es und laß sie den Saft schlucken." Nun eilte ich davon und überließ Sawins Schicksal Legolas Händen, mein Herz war so von Wut heimgesucht, dass ich mir wünschte er würde nicht rechtzeitig kommen und sie würde an den Resten des Gifts, dass sich noch in ihrem Körper befand, sterben.

Aragorn und SawinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt