Kapitel 16

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,, Ich muss noch etwas erledigen. Willst du mitkommen? Es könnte ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.'' Demetri fährt sich durch die Haare, die allerdings keineswegs zerzaust sind. Das kann ich bestimmt von meinen nicht behaupten. Gott, ich verlange jetzt schon nach mehr, obwohl das nur ein Kuss war, der nur Sekunden her ist.,, Na, gut. Aber gib mir ein paar Minuten.'' Schnell packe ich mein Make up und so in ein wasserdichtes Beautycase und schminke mich ab. Dann packe ich das und einige Klamotten noch in einen Rucksack. Nachdem ich zur Rezeption gegangen bin, stecke ich mir Kopfhörer ins Ohr. Wir schweigen, nachdem Demetri mir nicht sagen wollte, wohin wir gehen. Für die Kopfhörer hatte ich ein Vermögen ausgegeben. Sie sind wasserdicht und und schwarz. Dazu kommt noch das wasserdichte Handy. Das ist perfekt. Da ich als Vampir natürlich keine Flugzeuge nutzen und den direkten Weg durch das Meer nehmen kann. Mein Geld ist fast aufgebraucht. Immerhin musste ich ja auch irgendwie die Musik, die ich mir runtergeladen, bezahlen. Und glaubt mir, alles zusammen ist nicht günstig. Ich folge Demetri, während ich Sucker for pain von Lil Wayne, XAmbassadors, Imagine Dragons und Wiz Khalifa höre. Nach Heathens von Twenty øne piløts und Cheap thrills von Sia, sind wir in der U Bahn und fahren in Richtung Manhattan. Wir sitzen nicht nebeneinander. Vermutlich hätten wir es getan, wenn es möglich gewesen wäre. Er steht am Fenster, während ich neben einer älteren Frau sitze, die nach Katzenklo und Tabakrauch stinkt. Er hat mir den Sitzplatz Gentlemanlike angeboten. Dreimal noch umsteigen und dann zu Fuß. Dort kommt uns eine Frau entgegen, die sehr gut riecht. Sie erinnert mich an meine frühere Freundin. Sie wusste genau, wie viel und welches Parfüm sie braucht, um sich gut in Szene zu setzen. Dafür hatte sie ein Faible. Schmerzhaft werde ich daran erinnert, dass Sara, meine hübsche, modebewusste Freundin, Akuma, die Freundin, die mir das Manga zeichnen beigebracht hat, und Marietta, die dritte im Bunde, eine ebenfalls gut aussehende junge Frau, beste Freundinnen waren. Doch Akuma und Marietta wollten Menschen bleiben. Nur Sara entschied für das Dasein als Vampir. Akuma und Marietta starben an Altersschwäche. Es gibt keinen Tag, an dem ich Akumas glänzend rotes Haar, sowie Mariettas Ratschläge, nicht vermisse. Sara hatte ich vor Jahren das letzte Mal gesehen. Da ich so oft den Standort wechseln musste, habe ich nie Freunde gehabt. Bis auf diese. Außerdem brauchte ich lange, bis ich die Gegenwart von Menschen überhaupt ertragen konnte.

Langsam merke ich, wie es um uns herum ruhiger wird. Wir sind nicht mehr in der Mitte der Stadt, sondern eher außerhalb. Es ist angenehm. Ich habe gar nicht gemerkt, wie genervt ich von dem ständigen, nie abnehmenden Geräuschpegel war.

Das EngelsmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt