Der Allwissende

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Cassian

Genervt grummelte ich vor mich hin. Wer hatte sich diesen ganzen Mist eigentlich ausgedacht? Und wieso behauptete man, dass damit alles logisch erklärt werden kann? Ein wenig verzweifelt fuhr ich mir mit den Händen durch meine schwarzen Haare, wodurch sie noch mehr zerzaust wurden als sie ohnehin schon waren. 

"Mathehausaufgaben?", hörte ich Robins Stimme hinter mir. Er beugte sich etwas über mich und sah auf meine Aufgaben. Sein verdammt geiler Geruch stieg mir in die Nase. Es war eine Mischung aus Deo, Shampoo und irgendwas anderem, was ich nicht deuten konnte. Jedenfalls fand ich, dass er unglaublich gut roch.  "Das ist doch ganz einfach! Soll ich dir das erklären?"

"Hm? Ja wäre echt cool", gab ich grinsend zu.

Robin setzte sich neben mich auf den freien Stuhl und erklärte mir Mathe.

Jemand räusperte sich. "Jungs? Ich denke die Bibliothek ist nicht der richtige Ort um zu reden. Vielleicht solltet ihr woanders die Hausaufgaben machen", sagte der Mann, der im Rollstuhl vor dem Tisch saß. Er war Lehrer, ich hatte ihn in den letzten Tagen bereits im Schulgebäude gesehen. 

"In Ordnung", meinte ich und erhob mich, nahm meine Mathesachen und sah Robin an, der ebenfalls aufstand.

"Wo können wir denn jetzt hin?", fragte ich ihn.

"Vielleicht in einen Klassenraum? Die sind ja noch offen und da stört uns auch niemand." Er  zwinkerte mir zu, weshalb ich breit grinsend musste. Robby nahm meine freie Hand und zog mich mit. Grinsend folgte ich meinem Kumpel. Zusammen liefen wir durchs Schulgebäude, um dann in einem der Klassenzimmer zu verschwinden.

Er setzte sich einfach aufs Lehrerpult. Ich schob die Tür zu und sah ihn an. "Die Uniform steht dir wirklich gut", grinste er.

"Findest du?", fragte ich.

"Ja, finde ich." Er lockerte seine Krawatte etwas.

Ich setzte mich in die erste Reihe. "Dann erklären Sie mir mal die Hausaufgaben, Herr Lehrer", sagte ich ganz unschuldig,

"Also eigentlich hätte ich ja eher Lust auf etwas anderes..." Er knöpfte den obersten Knopf seines Hemdes auf.

"Erst musst du mir Mathe erklären", lachte ich. "Danach kannst du dir ja Kyle nehmen."

"Der ist heute mit seinen Freunden in der Stadt", schmollte er. 

"Naw du armes Ding." Ich stützte meinen Kopf und sah ihn an.

"Wollen wir nicht...?" Er sah mich an.

"Hm... nö." Ich grinste ihn an.

"Warum nicht?", fragte er schmollend.

"Weil ich nicht will." Ich sah auf meine Mathesachen.

Er kam zu mir und beugte sich zu mir runter. "Wirklich nicht? Ich... bin aber verdammt gut", hauchte er nahe an meinem Ohr und leckte mir über die Ohrmuschel.

Sanft schob ich seinen Kopf weg. "Nichts für ungut, Robin." Ich sah ihn an.

Robby sah mich kurz nachdenklich an, ehe er grinste. "Du bist noch Jungfrau!"

Ich wurde rot, sah ihn nicht an.

"Wieso sagst du mir das denn nicht? Das ist doch nichts schlimmes!" Er lächelte mich an. "Ehrlich gesagt ist das echt süß. Du bist achtzehn und hattest noch nie Sex. Wahrscheinlich hast du nicht mal rum gemacht und bist noch ungeküsst." Er stützte seinen Kopf. "Das ist wirklich süß! Wieso bist du so unschuldig?", fragte er entzückt. 

Ich seufzte lautlos. "Ich habe einfach kein Interesse daran", sagte ich und sah ihn ganz kurz an.

"Nein, das stimmt nicht. Du hast durchaus Interesse und warst schon kurz davor es zu tun."

Milo [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt