Cassian
„Weißt du, wo Robin ist?" Ich fuhr mir durch die wilden Haare und sah den Mitbewohner meines Freundes an.
Er zuckte leicht mit den Schultern. „Vielleicht ist er bei seinen kleinen Loverboy?"
Mir entfuhr ein leises Seufzen. Da hätte ich selbst drauf kommen können. „Danke."
Ich schloss die Zimmertür und machte mich auf den Weg zu den Räumlichkeiten der jüngeren. Robin war sicher bei diesem kleinen rothaarigen, der sich mit meinem Bruder das Zimmer teilte. Schon des Öfteren hatte ich die beiden miteinander erwischt. Und gestört. Denn die trieben es immer dann, wenn Robin und ich eigentlich verabredet waren. Das nervte. Konnten sie sich nicht zu anderen Zeiten lieben oder eben nicht lieben?Ich stieg die Stufen hinab und betrat den langen Gang. Zimmer 3.35. Damon tat mir etwas leid. Schließlich lebte er auch in dem Zimmer und musste immer die biege machen, wenn es bei den anderen abging. Allerdings war das auch nicht mein Problem.
Als ich an besagter Tür ankam, hörte ich natürlich die altbekannten Geräusche. „Typisch..."
Ich ergriff die Türklinke. Sie schlossen nie ab, das wusste ich ganz genau. Genervt stieß ich die Tür auf. „Yo, Diggi, ist das eigentlich jedes Mal... dein fucking Ernst?!"
Mich sahen vier erschrockene Augen an. Der kleinere von beiden wurde rot und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
Ich lachte auf. „Wow, damit hab ich nicht gerechnet..." Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, ob ich wütend sein sollte. Und wenn, auf wen. Oder doch enttäuscht. Oder sollte ich einfach nur lachen? Ich grunzte auf. „Was zum...? Leute, was ist los mit euch?" Ich schüttelte den Kopf und schloss die Tür.
Robin rappelte sich auf, zog seine Boxershorts an und setzte sich auf die Bettkante. Der andere Junge wickelte sich in seine Bettdecke. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und musterte die beiden. Was sollte ich davon halten?
„Cas, das ist nicht so, wie es aussieht", versuchte der Kleine sich zu rechtfertigen.
„Wieso? Ihr habt gefickt und danach sah es auch aus. Oder etwa nicht?"
„Bist du böse?" Er glubschte mich an.
„Wieso sollte ich? Es ist ja deine oder eure Sache, was ihr tut. Ich bin nur etwas überrascht. Denn irgendwie kommt mir die Situation bekannt vor. Damon, warst du nicht auch der, der damals mit meinem besten Freund geschlafen hat? Na wenigstens war es diesmal nicht in meinem Bett."
Robin musste lachen, bekam von meinem kleinen Bruder jedoch einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Na aber wenn du schon mal da bist, können wir ja zu dritt weitermachen." Robin erhob sich und machte Anstalten seine Boxershorts wieder runterzuziehen.
Mein kleiner Bruder wurde knallrot. „Vollidiot!"Ich wandte mich lachend ab. „Ohne mich!" Kopfschüttelnd verließ ich das Zimmer.
Robin und Damon. Damon und Robin. Mein Kumpel und mein Bruder. Mein kleiner Bruder und mein Freund. Was sollte das nur werden? Machte der jüngere es mit Absicht, sich immer meine Freunde auszusuchen? Manchmal wurde Ich aus dem Jungen nicht schlau. Und Robin war mir sowieso immer ein Rätsel. Aber eines war sicher: Würde Robin meinem Bruder wehtun, dann gnade ihm Gott.
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Milo [boyxboy]
RomanceCassian Jacques und sein kleiner Bruder Damon werden nach dem Tot ihrer Eltern in ein Jungeninternat geschickt. Als jedoch der Freund seines Mitbewohners ihr Zimmer betritt, ist es um Cassian geschehen. Der kleine Milo hat sein Interesse geweckt, do...