Alessia trottet hinter Liorme her, das Clanoberhaupt grinst breit über den Sieg.
"Ihre blosse Existenz macht mich so wütend, doch meine Mutter hat gezeigt, dass Emotionen keine Option sind!" denkt Alessia nach.
Ihr graut es vor der Abreise in die Hauptstadt des grauen Clans nach Ehrenrein, da sie schon von den vielen Gefahren gehört hat. Nun wird sie bald zum ersten Mal fast alleine verreisen, nur eine Reisedame, die vom grauen Clan gestellt wird, ist ebenfalls in der Kutsche.
Dann denkt sie an ihre Geschwister und ihren Vater, die gleich eine schreckliche Nachricht erhalten werden.
"Oh Mutter hättest du dich doch nur beherrscht, ich hoffe du überlebst dort oben, zäh und stur genug bist du!" denkt sie und muss grinsen.
Das Grinsen bleibt auch Liorme nicht verborgen, es wischt ihr eigenes Grinsen aus ihrem Gesicht.
"Hast du dich schon an deine neue Situation angepasst, wenn du fröhlich bist, wirst du deine Mutter wohl doch nicht so sehr vermissen!" setzt Liorme einen Nadelstich.
Alessia muss fast losprusten über Liormes Versuch sie zu provozieren.
"Ich habe nicht erwartet, dass die Tochter der weissen Füchsin sich so leicht aufregt!" kichert sie ihn sich herein und versucht dennoch dabei eine ernste Miene zu wahren. Es scheint ihr nicht ganz zu gelingen, denn Liorme schaut sie argwöhnisch an.
"Wir sind gleich da!" meint einer der Leibwächter.
"Was man wohl tun oder versauen muss, um ein Leibwächter von Liorme zu werden?" wundert sich Alessia.
Der Wächter scheint ihre Blicke zu bemerken und mustert nun Alessia.
Er selbst ist ziemlich groß für einen Feuerteufel und als sie ihm ins Gesicht sieht, erkennt sie eine leichte Narbe: Sein schmales Gesicht wird von grünen Augen durchzogen und seine Haare hat er zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden.
"Habt ihr eine Frage?" will er wissen. Seine Stimme ist tiefer als sie es erwartet hatte.
"Wie seid ihr der Leibwächter der Tochter der weiße Füchsin geworden?" will sie wissen.
Er überlegt kurz als ob er sich fragt, ob das eine ernst gemeinte Frage ist. Alessia hat Glück, dass sie diese Frage bereit hatte, sie würde nur ungern negativ auffallen bei einem Leibwächter.
"Wer weiß ob ich ihn nicht noch brauche!" versucht sie sich zu ermahnen und gleichzeitig die Informationen über ihn nicht zu vergessen.
"Man wird ernannt und dies war in meinem Fall dadurch, dass ich der Cousin der Tochter der weißen Füchsin bin!" erzählt er.
"Sie hat also doch einen Bezug zu ihrer Familie!" merkt sich Alessia.
"Klingt interessant!" meint sie und versucht zu grinsen.
"Genug der Turtelei ihr zwei, sie ist unverheiratet, daher darfst du nicht einmal mit ihr reden, Igor!" meint Liorme angefressen als sie das Kichern von Alessia vernimmt.
Alessia schämt sich nicht wegen der Worte von Liorme sondern deshalb, da sie so offen mit einem Mann spricht. Ihre Erziehung verbietet ihr dies eigentlich.
"Aber seit ein paar Tagen scheine ich der schlechteste Einfluss für mich selbst zu sein!" rüffelt sie sich selbst.
Sie gehen stumm weiter und Liorme setzt ihr fieses Lächeln wieder auf, dann biegen sie in die Straße ab in der Alessia wohnt. Als sie die Türe öffnen ist nur Alessia Vater da.
"Ordon du bist da!" meint Liorme mit einer für sie wirklich unpassend süßen Stimme.
Ordon schaut sie verwirrt an.
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Lumina
FantasyLumina Ein Kontinent voller Gegensätze! Die ruhigen Waldnymphen versuchen nur ihren Lebensraum zu behalten, die Feuerteufel wollen ihren Lebensraum erweitern und mehr Schiffe bauen aus dem Holz des Waldes. Der Wirt Artam, vom Clan des blauen Fuchse...