Kapitel 25

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Eine gefühlte Ewigkeit sitzt Artam da und starrt das Buch an, er ist sich unsicher, was er tun soll. 

"Bei allem was recht ist, Yasal!" sagt er den Blick an die Decke gerichtet. 

Artam rutscht nervös auf dem Stuhl hin und her, steht dann doch auf und läuft auf und ab. 

"Das Buch hätte mit ihm in Flammen aufgehen müssen, wie soll das Ganze nur Sinn ergeben?" fragt er sich und lacht fast wahnsinnig. 

Dann ist er wieder sehr still, da er die Kinder nicht wecken will. Aus diesem beruhigenden Impuls geht er auf den Tisch zu und nimmt das Buch in die Hand. Er betrachtet es von außen, weder ist ein Siegel daran noch scheint es irgendwie verflcuht zu sein. Es liegt schwer in seiner Hand.

"Wenn es verflucht wäre, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon tot!" denkt er sich schulterzuckend und setzt sich samt Buch an einen normalen Tisch. 

Er schlägt die erste Seite auf und zunächst ist sie leer. Doch dann, nach einem verwunderten Zwinkern, erkennt er die Schrift, die er zu seiner überraschung lesen kann. 

"Mein Freund Artam,

 wenn du das hier ließt, habe ich es nicht geschafft zurückzukehren!" ließt er und in seinem Kopf ertönt die Stimme von Sonmar.

Die lässt ihn kurz abbrechen und sich schütteln. 

"Was in aller Welt ist hier los?" fragt er, den Kopf in den Nacken legend.

Er entscheidet sich dennoch weiter zu lesen. 

"Ich wollte dir und auch dem jungen Veger noch einiges mit auf den Weg geben, vielleicht ist es besser, dass du ihm die Dinge mitteilst, die ich hier niedergeschrieben habe. Zunächst wirst du dich sicher wundern, wie dieses Buch bei dir gelandet ist. Es ist ein magisches Artefakt, ob du es glaubst oder nicht. Deinen Namen habe ich als den nächsten Träger eingetragen!" verschlingt Artam die Worte und sieht vor seinem geistigen Auge einen schlemisch grinsenden Sonnmar. 

Was ihm die Tränen in die Augen treibt und ihn gleichzeitig zum Lachen bringt.

"Was bedeutet das nun für dich? Zunächst einmal, dass du dieses Ding nicht loswerden kannst, solange du noch atmest. Ist das gut oder schlecht?" Wieder sieht Artam seinen Freund vor seinem geistigen Auge wie er die Stirn in Falten legt.

"Das hängt hauptsächlich von dir ab, dieses Buch kann alles sein. Eine Lehre, eine Strafe, ein Fluch oder ein Segen. Wie das funktioniert, ist so einfach wie komplex! Wann immer du dieses Buch aufschlägt wird es dir Wissen vermitteln, geschrieben von Meisterkämpfern, Meisterhandwerkern und Geheimniskrämern enthält es so viel Wissen wie kaum jemand veträgt!" Liesst Artam weiter.

Er atmet schwer aus, das Buch wirkt auf ihn noch schrecklicher und er unterdrückt den Reflex es fallen zu lassen. Er schließt kurz die Augen und atmet einmal ruhig ein und aus, dann liesst er weiter

"Der Haken an der Sache ist, dass es sich nicht um deine Situation kümmert, die Informationen sind immer nützlich nur eventuell nicht sofort. Es kann dir Fertigkeiten vermitteln, Geheimnisse aufdecken, dich zu neuen Kameraden führen oder dich Kameraden kosten.Ich bin mir noch nicht sicher, ob die Götter sich hiermit einen Scherz erlauben, aber immer hin führte es mich in deine Taverne. Was das für dich bedeutet? Das wirst du selbst entscheiden müssen, die Wege offenbaren sich jeden unentwegt, welchen man am Ende geht und wie oft man diese Entscheidungen bereut, weisst du selbst!" Artam ist kurz davor das Buch zu zuschlagen und es über Bord zu werfen.

Erschüttert, verängstigt und dennoch wütend umgreift er es. Das letzte Geschenk seines Freundes, er weiß nicht wie er damit umgehen soll. Seine gesamte Natur sträubt sich entgegen dieses Dinges. Ratlos blickt er auf das Buch und blättert auf die nächste Seite. Vor seinen Augen erscheinen die nächsten Zeichen.

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