Kapitel 24

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Alessia zieht die Luft durch die Zähne und pfeift.

"Komm beeil dich, du willst doch einen guten Eindruck hinterlassen, oder?" fragt Alena und geht bereits voraus. 

Je näher die Beiden dem Turm kommen, desto riesiger wirkt das Gebäude auf Alessia, sie überdehnt ihren Nacken und kann dennoch nicht die Spitze des Turmes sehen. 

"Ragt der Heilerturm bis in den Himmel?" will sie wissen und bleibt stehen. 

"Nein, aber er ist eines der größten Gebäude, welches je von Feuerteufeln gebaut wurde und ist Yasal geweiht!" antwortet Alena.

"Das muss eine große Weihe gewesen sein!" wundert sich Alessia. 

"Ja, alle Clanoberhäupter waren hier und haben den Priestern geholfen. Man sagt sich, dass Yasal ein besonderes Auge auf diesen Turm hat!" erklärt Alena. 

"Das ist beeindruckend und erschreckend zugleich!" fährt es Alessia eiskalt den Rücken hinunter. 

Alena treibt Alessia wieder an und so gehen sie auf den Eingang des Turmes zu, an dem konzentrierte Wachen positioniert sind. Sie regeln den Zulauf von Patienten mit Hilfe einer Heilerin vom Clan des weißen Fuchses. 

"Vermutlich sortieren sie die Leute nach Dringlichkeit!" denkt sich Alessia. 

Als die beiden Heilerinnen auf die Wachen zu kommen, rücken diese zusammen. 

"Yasal zum Gruße, ihr müsst neu hier sein!" meint der eine von beiden. 

Ihre Lederwamse mit dem Wappen der Grauen machen auf Alessia wirklich Eindruck. 

"Ja, wir sind hier um uns vorzustellen, ich bin die Anstandsdame dieser unverheirateten Heilerin!" antwortet Alena. 

Dann tritt die Heilerin nach vorne. 

"Ah du, mein Kind, musst unsere neue Heilerin sein, man setzt große Erwartungen in dich. Mein Name ist Kona ich bin hier die Verfechterin des weißen Fuchses und gleichzeitig die Oberschwester des Heilerturmes!" stellt sie sich vor, als sie zwischen den beiden Grauen hervortritt. 

Sie hat ein ziemlich rundliches Gesicht, ihre Schnauze ist lang und ihr Fell ist rotbraun. Ihr Ohren hat sie mit jeweils vier Ohrringen durchstechen lassen, welche von den Wappen von Yasal und dem Heilerturm geziert werden. Sie grinst Alessia breit an und deswegen erwidert Alessia das Lächeln schüchtern. 

"Ich führe euch beide herum!" sagt sie, hackt sich bei Alessia ein und drückt die beiden Wächter zur Seite. 

Sie passieren den Eingang, der ein großes Tor ist, an dem auf jeder Seite eine Art Dach vorsteht. Links und rechts des Einganges sieht man mächtige Skulpturen des Yasal, welche am Turm gelehnt stehen. 

In der Eingangshalle ist eine große Steintafel, die Alessia sofort in ihren Bann zieht. 

"Ob Kranke oder Verletzte, ob Hungernde oder Übersättigte, Zugehörigkeit und auch Herkunft spielen in diesen heiligen Wänden keine Rolle. Yasal bereitet hier jedem ein Heim, sorgt für Heilung und die Vertreibung von Schmerzen und Leid!" 

Die Worte treffen Alessia direkt, sie ist zu Tränen gerührt. 

"So muss man begrüßt werden!" flüstert sie und wischt sich eine Träne aus dem Auge. 

"Den meisten geht es so wie dir, wenn sie das sehen!" meint Kona lächelnd. Sie zeigt auf die Seiten des Turmes. Dort bewegen sich geflochtene Körbe mit Personen den Turm hinauf. 

"Das ist erstaunlich!" bewundert Alena. 

"Wie werden die Körbe nach oben gezogen?" will Alessia wissen. 

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