Veger beginnt seinen Tag eigentlich wie immer, seit er Artams Lehrling ist: Er schaut nach neuen Früchten, die er gesät hat, und nach einigen Käutern, die er anbaut. Dann macht er sich bereit zu frühstücken mit seinem Vater Vuger. Anschließend reibt er seine Beine mit einer Salbe ein, die er von einer Heilerin hat, sie beugt dem Muskelkater und den Krämpfen vor, die das von Iltara aufgetragene Bewegungsprogramm verursachen.
Dieses Bewegungsprogramm ist das letzte, das er tut, bevor er sich an die Arbeit macht. Die Dunkelheit steht ihm immer bei, sie hilft ihm und übernimmt immer wieder Teile des täglichen Arbeitens, die er selbst nicht mehr machen will. Manchmal hat er das Gefühl, dass die Dunkelheit einfach das Steuer am Schiff Veger übernimmt, ohne, dass er es will. Meistens jedoch ist es ihm ganz recht, dass die Dunkelheit diverse Arbeiten an seiner Stelle macht.
"Heute habe ich etwas für dich, Veger, ich kann dir etwas beibringen, wenn du möchtest!" Bietet sie ihm an und schlingt ihren Körper spiralförmig um Veger als dieser gerade die Krüge reinigt.
Überrascht von dem Angebot hört Veger kurz auf die Krüge zu reinigen und überlegt.
"Ja bring mir etwas bei!"sagt er dann fast schon euphorisch.
"Wie fändest du es, wenn dich niemand mehr anlügen könnte?" fragt ihn die Dunkelheit.
Bei der Vorstellung jeder müsse ehrlich zu ihm sein, bekommt er schwitzige Hände.
"Das klingt mehr als gut, Erwachsene und Ältere lügen uns Jüngere doch immer an, es wäre gut zu wissen, was sie einem alles vorgaukeln wollen!" Sagt er und versucht seine Euphorie im Zaum zu behalten.
"Gut, schließe die Augen und konzentriere dich auf mich, auf die Dunkelheit, die du mit dir trägst!" Fordert die Dunkelheit ihn auf und auch in ihrer Stimme liegt ein Anflug von Freude mit einem leicht boshaften Unterton.
Er schließt die Augen und kommt sich komisch vor, so dazusteht und sich auf sein Inneres zu konzentrieren, während er weiterhin Krüge spült.
Dann merkt er etwas, es ist als ob sein Herz einen Schlag aussetzt und sich etwas verändert. Dann hört er sich um und hat das Gefühl von etwas erfüllt zu sein."Was ist das?" Wundert er sich.
"Du hast es geschafft! Du bist wirklich außergewöhnlich. Du wirst am Anfang nicht so lange das Ganze halten können. Also spare dir deine wahren Ohren auf!" Erklärt ihm die Dunkelheit.
Er öffnet wieder die Augen.
"Wahren Ohren?" Fragt er in den Raum.
In diesem Moment kommt Iltara aus ihrem Zimmer und streckt sich.
"Was sagst du von Ohren, Veger?" Fragt sie nach, sichtlich verwirrt.
Er erschrickt kurz, dann sagt er "nichts, ich war nur etwas in Gedanken versunken!"
Iltara hebt eine Augenbrauen und schaut ihn zweifelnd an. Doch da sie anderes im Kopf hat, lässt sie es ihn durchgehen.
"Hast du deine Runden gedreht?" Will sie nun wissen.
Veger versichert ihr, dass er sich an das von ihr erstellte Ertüchtigungsprohramm hält. Sie nickt und verschwindet durch die Tür aus der sie gekommen war.
"Sie wird auch nicht wieder lügen können!" Ermutigt die Dunkelheit Veger seine neue Fähigkeit zu nutzen.
Doch die Warnung, dass er es noch nicht so lange kontrollieren könne, schreckt ihn irgendwie ab. Also widmet er sich wieder dem Spülen.
"Wieso hast du mir bis jetzt noch nichts gezeigt?" Fragt er die Dunkelheit.
"Du warst noch nicht soweit!" Antwortet die Dunkelheit.
"Ich bin gespannt, was du mir noch zeigen kannst!" Freut er sich über das vor ihm liegende Mysterium.
"Ich habe noch nie darüber nachgedacht, woher die Dunkelheit kommt!" Bemerkt er für sich und reibt sich nachdenklich das von schwarzem Fell überzogene Kinn.
"Ich werde dir eine ganz neue Welt zeigen!" Antwortet sie.
Bei den Gedanken freut sich Veger und zugleich empfindet er eine unglaubliche Angst vor dem Unbekannten, das auf ihn zu zukommen scheint.
"Wirst du immer bei mir sein?" Fragt Veger wie so häufig.
"Immer und ewig!" Antwortet sie, bevor er merkt wie sie sich von ihm löst und verschwindet.
Nun konzentriert er sich auf die Arbeit, denn kurze Zeit später kommen schon die ersten Gäste hinein.
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Kurz bevor die Arbeit beendet ist und die letzten Gäste sich auf machen zu gehen, bemerkt Veger die Dunkelheit wieder. Sie erscheint wartend an der Türe. Von ihr gehen positive Gefühle aus.
"Freust du dich?" Will Veger wissen.
"Ja, die Nacht passt zu mir und zu dir passt der Tag" antwortet sie und dreht sich mit ausgestreckten Armen einmal um ihre eigene Achse.
"Ist die Nacht die Welt, die du mir zeigen willst?" Fragt der Feuerteufel weiter.
"Ich will dir einen Vorgeschmack geben auf das, was möglich ist!" Sagt sie und er spürt wie sie die Kontrolle übernimmt.
Sie säubert den Gastraum stuhlt auf und geht in Richtung der Türe, dann tritt sie hinaus. Veger sieht sich um und kann im Tiefdunkeln sehen. Er schaut von der Relling und sieht im tiefen Wasser Fische schwimmen, welche die Reste aus der Küche futtern. Die Dunkelheit geht weiter und in dunklen Gassen sieht Veger Schatten huschen.
"Was sind das?" Fragt er.
"Das sind die kleinen Herrscher der Nacht, man nennt sie dunkle Diebe oder Stehlkatzen!"Erklärt die Dunkelheit.
Veger erinnert sich an ein Buch, das er gelesen hat, es schien voll von mystischen Dingen und von Legenden. Über die dunklen Diebe stand darin nur, dass sie gerne Dinge stehlen, die glänzen.
"Es gibt sie also wirklich?" Wundert sich Veger.
"In der Dunkelheit gibt es noch mehr aber ich denke für heute hast du genug gesehen. Ein einfacher Vorgeschmack!"sagt sie und Veger ist wieder in Kontrolle von seinem Körper.
Die Dunkelheit hat sich wieder zurück gezogen und er bleibt mit einem merkwürdigen Gefühl zurück, Sehnsucht und noch etwas anderes.
"Vorfreude.... auf das, was sie mir noch zeigen wird!" Denkt er und geht nach Hause.
Er spricht ein paar kurze Worte mit seinem Vater, dann geht er zu Bett. Er schläft schnell ein und träumt von den Möglichkeiten, die mit dem Erlernten einhergehen. Wie er Lügner entlarvt und komischerweise trägt er in seinem Traum einen grauen Umhang, was ihm falsch vorkommt und zugleich doch so richtig.
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Hallo liebe Leserinnen und Leser,
Entschuldigt die Verspätung.Das Kapitel ist mal wieder etwas anderes als die letzten typisch Veger eben.
Was haltet ir davon, dass Veger das Angebot angenommen hat und etwas von de Dunkelheit lernt?
Bleibt so wie ihr seid!!!!!
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Lumina
FantasyLumina Ein Kontinent voller Gegensätze! Die ruhigen Waldnymphen versuchen nur ihren Lebensraum zu behalten, die Feuerteufel wollen ihren Lebensraum erweitern und mehr Schiffe bauen aus dem Holz des Waldes. Der Wirt Artam, vom Clan des blauen Fuchse...