Kapitel Zwölf

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Es war morgen, als ich das nächste Mal aufwachte. Lukas lag nicht mehr neben mir und eine tiefe Traurigkeit überkam mich. Ich wollte das alles doch nicht, aber es fühlte sich gut an, was Lukas gestern mit mir gemacht hatte.
Ich spürte die Tränen, aber ich versuchte sie runter zu schlucken.
Natürlich fühlte es sich falsch an, aber so hatte ich nicht so viele Schmerzen wie bei Dom, also war das eine gute Sache.
Mit jeder weiteren Minute versuchte ich weitere gute Argumente zu finden.
,,Du bist ja endlich wach.", unterbrach mich Lukas in meinen Gedanken. Er stand am Türrahmen gelehnt und lächelte mich an.
,,Ja.", flüsterte ich heißer.

Sein grinsen wurde noch breiter.
Er kam mit schnellen Schritten an mein Bett und beugte sich über mich um mich auf meinen Mund zu küssen. Wieder verkrampfte ich, bereitete mich vor, dass er mich wieder nimmt, aber er tat nichts dergleichen.

,,Dann solltest du aufstehen und dich duschen gehen. Danach gibt es frühstück.", sagte er und hob mein Kinn hoch um mich noch einmal zu küssen. Er wartete nicht ab, bis ich wirklich aufstand. Er wusste, dass ich tun würde was er verlangte. Ich war die Jahre von Dom ausgebildet worden zu gehorchen. Also stand ich vorsichtig auf. Ich erwartete schmerzen beim gehen, wie bei Dom. Aber ich spürte nur, dass ich wund war und das waren Schmerzen, die man aushalten konnte.
Also nahm ich mir ein neues Shirt und Unterwäsche bevor ich mich zur Dusche aufmachte. Ich duschte schnell. Ich wollte Lukas nicht verärgern.

Als ich in die Küche kam, stand schon alles auf dem Tisch. Gerade als ich mich wieder auf den Boden setzten wollte, hielt Lukas mich auf.
,,Du darfst heute auf meinem Schoss sitzen. Du warst ein sehr braves Mädchen und das muss belohnt werden.", sagte er und lächelte mich warm an.
Sofort fühlte ich mich besser und lächelte ihn auch vorsichtig an.
,,Danke.", sagte ich ehrlich und setzte mich auf seinem Schoss. Dieses Mal durfte ich sogar gleichzeitig essen, wie Lukas und es freute mich irgendwie. Er belohnt dich nur, damit du weiter mit ihm Sex hast, dachte ich mir kurz, schüttelte diesen Gedanken aber ab. Würde Lukas mit mir Sex haben wollen, würde er mich einfach nehmen und nicht sicher stellen, dass ich mich gut dabei fühlte.
,,Hier.", meinte Lukas und schob mir einen Teller hin. Es war gefüllt mit gekochten Eiern und Spiegelei, sowie ein paar Würstchen. Dazu schob er mir ein Teller mit Müsli hin.
Dieses Mal fütterte er mich nicht. Dafür war er zu beschäftigt mit seinem Handy und seinem Essen. Ich versuchte immer wieder ein Blick auf sein Handy zu werfen.
Natürlich wusste ich, dass es sowas gab, aber ich hatte nie eines gehabt und Dom hatte mir auch nie gezeigt, wie ich sowas benutzen musste.

Also würde es mir nichts bringen, wenn ich ihm dieses Handy klauen würde. Trotzdem war ich neugierig.
,,Du solltest essen und nicht mich anstarren, meine süße.", meinte Lukas irgendwann und steckte sein Handy weg.
,,Tu ich nicht. Ich schau auf das Handy. Es ist witzig.", sagte ich und grinste wieder. Lukas runzelte seine Stirn.
,,Lustig?", fragte er mich, als würde er mich nicht verstehen.

,,Ja. Du drückst auf das Glas und es schreibt Wörter, dass ist witzig. Ich habe bisher nur Wörter auf Blätter geschrieben.", erklärte ich ihm.

Lukas lächelte leicht.

,,Stimmt ja. Du kennst das meiste Zeug gar nicht. Hätte ich mir aber auch denken können.", sagte er nur und aß weiter.
Kurz hatte ich gehofft, dass er mir anbieten würde, es mir zu zeigen, aber das war nur ein Wunsch und genau das würde es auch bleiben. Also aß ich still weiter. Ich wollte wirklich nicht etwas falsch machen um ihn zu verärgern.

Nicht nachdem er so gut gelaunt war.
,,Vater wird in zwei Tagen zurück sein. Also wird das hier und morgen unsere letzten Tage sein, aber sobald er wieder weg ist, werde ich wieder kommen.", sagte Lukas plötzlich und ich versteifte mich. Meine fröhliche Stimmung war wie weggeblasen.
Irgendwie hatte ich vergessen, dass Dom wieder kommen würde. Und wenn Dom wieder kam, hieß es, dass es wieder so werden würde wie davor. Dom würde mich einfach nehmen und wieder nieder machen.
,,Ich hatte gedacht, du würdest dich freuen, wenn Vater wieder kommt.", sagte Lukas und hob eine Augenbraue, als er meine Anspannung sehen konnte.
,,Ja.", murmelte ich nur.
,,Lüge mich niemals an, meine süße. Niemals.", flüsterte Lukas plötzlich.
Eingeschüchtert schüttelte ich meinen Kopf.

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