Epilog

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,,Hier habe ich gewohnt?", fragte ich das Pärchen, dass hinter mir stand. 
Wir waren gerade erst aus dem Auto gestiegen. Wir mussten Fliegen und waren eine ganze Stunde gefahren, nur um an einem Vorort zu kommen. Ich hatte mir was anderes vorgestellt. Irgendwie, dass ich mich erinnern würde oder... was anderes halt.

Das Haus selber war groß. Nicht so groß wie das Anwesen von Lukas, aber man sah, dass sie Geld hatten.

,,Ja, du warst nicht weit von hier auf einem Spielplatz.", sagte Jason und nickte in Richtung eines Pfades.

Ich schaute nur kurz hin. 
,,Ich erinnere mich. Dort hat er mich geholt. Ich habe noch gesagt, dass ich schnell nach Hause muss. Er hat mir versprochen, dass ich wieder nach Hause komme.", flüsterte ich. Dieses Erlebnis hatte ich viele Male geträumt und auch jetzt erinnerte ich mich noch. Es war komisch, dass ich mich an genau dieses Geschehen erinnern konnte.
,,Vergessen wir es einfach. Und schauen nach vorne. Die Presse konnte ich zurück halten, aber sie wird sich nicht ewig fern halten. So habt ihr aber noch Zeit euch nochmal neu kennen zu lernen.", sagte Dr. Klark. 

Auch wenn ich nicht wollte, dass sie mit kam, aber Jason und Sylvie wollten sie mitnehmen. Zur Sicherheit, hatten sie gemeint. Vielleicht wussten sie auch einfach nicht, wie sie sich mir gegenüber verhalten sollten. Ich wusste es ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Es war alles fremd. Und Lukas war nicht hier um mir zu helfen. Ich war wirklich alleine. Das erste Mal in meinem Leben musste ich mit einer Situation alleine zu Recht kommen. Und es machte mit eine Heiden Angst, um ehrlich zu sein. Früher hatte ich Regeln gehabt, an die ich mich halten konnte und jetzt war das eine ganz neue Situation.
,,Danke, aber ich denke wir kommen jetzt alleine klar.", sagte Jason und schüttelte Dr. Klark die Hand.
Ich atmete erleichtert aus. Gott sei Dank.

,,Wenn etwas ist, rufen Sie mich an. Und Sarah wir telefonieren. Ich verlasse mich auf ihr Versprechen. Die Polizei kommt auch später noch vorbei. Sie wollen Sie nochmal über Lukas und Dom befragen."
Ich nickte ihr nur zu und ging dann zum Haus. 
Ich mochte die Frau nicht. Sie war so aufdringlich. Während des ganzes Flugs wollte sie mit mir reden. Ich glaube, das sie wusste, dass ich etwas verheimlichte.

Sofort als Jason die Tür aufschloss zeigten sie mir das ganze Haus. Ich fühlte mich unwohl und um ehrlich zu sein, wollte ich nicht bleiben.
Kaum war ich auch in meinem neuen Zimmer, klingelte es. Ich blieb im Zimmer, während Jason die Tür öffnete. Zwei Männer kamen in mein Zimmer.
Daniel war einer davon und er lächelte mich sofort an.
,,Hallo, Sarah. Das hier ist Agent Kent. Er will dir nur ein paar Fragen stellen.", sagte er.
Ich lächelte. 

,,Natürlich und deshalb kommt ihr auch gleich in mein Zimmer. Ich will hier niemanden drinnen haben.", murmelte ich und stand von meinem Bett auf. Ich zwängte mich durch die zwei Männern durch und ging in das Wohnzimmer. Wobei ich sehr darauf achtete, keinen der beiden zu berühren. Alleine bei dem Gedanken traten mir Schweißperlen auf die Stirn.
Die beiden Männer folgten mir.
,,Also Emma Lering. Sie wurden mit..."
,,Sarah. Ich heiße Sarah.", flüsterte ich und unterbrach Kent damit. Dieser schaute mich nur kurz an und nickte dann. Jason und Sylvie schauten sich kurz an, aber ihre Blicke ignorierte ich. Ich wollte nicht Emma heißen. Ich war nicht mehr diese Person. Nein. Ich war stärker und gewachsen an meinen Ängsten. Ich war mehr. Viel mehr.

,,Okay Sarah. Sie wurden entführt, damals mit sechs Jahren. Heute sind Sie 17 Jahre alt. Können Sie mir den Mann beschreiben, der Sie damals entführt hatte?", fragte er mich. 

,,Dom. Er hieß Dom. Den Nachnamen kenne ich nicht.", flüsterte ich.

Kent befragte mich über jedes Detail. 
,,Was haben sie Ihnen angetan?", fragte er mich dann noch zum Schluss. 
Ich schluckte und schaute weg. 
,,Nichts."
Kent schaute kurz zu Jason, der noch an der Tür stand und Kent böse anstarrte. Fast dachte ich, dass er mich beschützen wollte. Aber das war dumm. Er kannte mich nicht einmal.
,,Mr. Lering wollen Sie bitte kurz das Zimmer verlassen?", fragte Kent ihn. 
Jason zögerte. 
,,Ich will nicht, dass Ihr meine Tochter verletzt. Wenn sie nichts sagen will, dann soll sie auch nichts sagen.", knurrte er und kam einen Schritt ins Zimmer. 
,,Sir. Wir wollen Ihre Tochter nicht verletzen, aber es ist wichtig. Bitte.", sagte nun Daniel. 
Jason schaute kurz zu mir und ich nickte zögerlich. Er funkelte die Männer wütend an und ging dann. Er schloss die Tür hinter sich.
,,Also was hat man Ihnen angetan? Sie können jetzt ruhig reden. Ihr Vater ist nicht mehr hier, wir sind unter uns. Sie können uns alles sagen."
Ich biss mir auf meine Unterlippe. Vater. Dieses Wort war so unwirklich für mich. Jahrelang hatte ich auf einen Vater gehofft, bis Lukas und auch Dom mir gesagt hatten, dass ich keine Eltern habe. Damals hatten sie mir meine Hoffnung zerstört und so hatte ich keine andere Wahl mehr, als mich der Situation anzupassen. War es deshalb der Grund, warum ich mich nicht freuen konnte oder akzeptieren, dass ich Eltern hatte? Mein Blick fiel auf Daniel und fast sofort erinnerte ich mich an die Frage.

,,Er hat mich verletzt. Man sieht es an meinen Narben. Alles andere ist irrelevant.", murmelte ich schließlich. Ich wollte nicht zu viel erzählen. Es war mir nicht peinlich, aber es war meine Geschichte. Nur meine und ich wollte damit keinem auf die Nerven gehen. Vielleicht wollte ich auch nicht, dass man Dom nur von seiner schlechten Seite sah. Denn um ehrlich zu sein, hatte er auch eine gute. Er hatte mich geliebt und mich versorgt. Bis Lukas kam. Bisher wusste nur Daniel, dass es einen Lukas gab, aber nicht, was er damit zu tun hatte, mit meiner Geschichte und das sollte so bleiben. Lukas war mir wichtiger, als alles andere.
Und jetzt war er tot. Er war tot, weil er mir einen Wunsch erfüllen wollte. Ich schluckte und drängte die Erinnerung weg, so wie in den letzten Tagen auch.
Kent nickte. 
,,Das andere können wir uns denken. Die Ärzte haben bei Ihnen ein Verhütungsstäbchen gefunden. Nur aus diesem Grund sind Sie nicht Schwanger."
,,Ich wusste nichts von den Verhütungsstäbchen. Dom hat viele Sachen gemacht, von denen ich keine Ahnung hatte. Bitte, könnt Ihr endlich gehen.", flüsterte ich. 

,,Die Männer sind tot. Ihnen wird nichts mehr passieren und dieses Anwesen werden wir auch finden.", versprach mir Kent. 
Ich lachte auf.
,,Nein. Das will ich nicht. Die Männer auf dem Anwesen haben mir nie etwas getan. Bitte geht.", sagte ich und stand auf. 

Kent nickte und hielt mir die Hand hin, aber ich zuckte zusammen. 

,,Sie lässt sich von keinen Mann anfassen. Gehen wir.", drängte Daniel ihn. 

Er lächelte mich nur an, bevor die beiden dann gingen.

Die Tage danach vergingen für mich, als würde ich sie nicht richtig wahrnehmen. Ich lag nur im Bett und wollte mit niemanden reden. 
Jason und Sylvie bemühten sich um mich, aber ich hatte wenig Lust mit ihnen zu reden. Sie waren nett, aber ich wollte einfach nur zu Lukas zurück. Er verstand mich.
Ich fühlte mich einsam abends, wenn ich im Bett lag. Ich vermisste seine Berührungen und seine Anwesenheit. Ich verfiel regelrecht in eine Depression. Am Anfang hatte ich viel geweint, aber das hatte nichts gebracht, also hatte ich nur meine Decke angestarrt.

Dr. Klark kam immer wieder, aber sie gab es auf, als ich nicht mehr mit ihr sprach und meinte ich solle mich bei ihr melden, sobald ich reden wollte. 
Erst als mein Handy klingelte bewegte ich mich aus meinem Bett. Und die SMS darin, veränderte meine Welt.
Es waren Kontodaten.
Daten mit meinen Namen und Geld. Viel Geld. Sofort dachte ich an Lukas. Er musste es so eingerichtet haben. Er wollte, dass ich lebte, selbst wenn er nicht mehr da war.
Ein kleines winziges lächeln umspielte meine Lippen.
,,Danke, Lukas.", flüsterte ich und presste das Handy an meine Brust. Erleichtert schloss ich meine Augen. Ich würde versuchen zu leben. Für Lukas und auch für mich.
Mit einem Schlag wurde mir klar, dass ich frei war.


Hallo meine Lieben, 
es tut mir leid, dass ich erst jetzt update, aber die Uni hat angefangen und ich musste mich erst einfinden und so weiter... Haben auch schon die Scripte bekommen und ich kann gleich sagen, dass in dem Zeitraum von den Prüfungen nicht updaten werde. :D
Mit diesem Kapitel ist das Buch zu ende. Ich hoffe wirklich, dass es euch gefallen hat. Das zweite Buch kommt, sobald ich ein Cover habe. :)
Sagt mir doch, was ihr euch für den zweiten Teil wünscht.
Ich wünsche euch eine schöne Woche. 
Sobald das zweite Buch kommt, schreibe ich es hier rein. :)

Bye bye

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