Kapitel Neunzehn

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Ich beschloss Lukas nicht zu verärgern und ging in mein Bett. Ich war zwar sauer, dass er mich geschlagen hatte. Aber immerhin konnte ich Jule sehen.
Fast die ganze Nacht blieb ich wach liegen und versuchte Schlaf zu finden.
Doch es schien unmöglich. Zu sehr dachte ich an Jule und daran, wie ich ihr helfen konnte.
Und mir war schlecht. Ich hatte die letzten Tage so wenig gegessen, dass ich wahrscheinlich noch weniger wog, als vor Lukas Ankunft.
Irgendwann konnten mich nicht mal meine Gedanken wach halten und ich schlief ein. 
,,Süße. Steh auf, komm schon."
Lukas seine Stimme holte mich langsam in dir Realität.
,,Nein.", stöhnte ich und drehte mich weg, dabei zog ich die Decke über meinen Kopf. Die Kopfschmerzen waren nicht besser geworden und meine Augen weigerten sich einfach zu öffnen. 
,,Na los. Es gibt Frühstück.", sagte Lukas und zog mir die Decke weg.
Mein Magen knurrte.
,,Ich... bin wach.", murmelte ich und stand auf. Lukas schaute mich kurz an, küsste mich hart auf meine Lippen und ging dann.
Ich blieb noch ein paar Sekunden sitzen, bis mir einfiel, dass ich so schnell wie möglich runter gehen sollte.
Schnell schnappte ich mir meine Kleidung und rannte schon fast runter. Wobei ich an Jules Tür stehen blieb und kurz mit mir selber kämpfte, ob ich reingehen sollte.
,,Süße?"
Später. Ich würde später nach ihr sehen.
Unten wartete Lukas bereits. Und ich wollte schon zu meinem Stuhl, aber dann fiel mir ein, dass Lukas mich immer bisher am Boden hat sitzen lassen. Also blieb ich neben ihm stehen.
Lukas hob nur eine Augenbraue und erst als ich mich langsam auf den Boden fallen ließ, setzte sich Lukas.
,,Du hast noch nicht alle Manieren verloren. Das ist gut. Dann muss ich nicht von vorne mit dir anfangen.", sagte Lukas und fing an zu essen.

Während er aß tat er wieder etwas mit seinem Handy und schaute immer wieder zu mir runter. Langsam taten mir meine Knie weh vom knien, aber Lukas machte keine Anstalten mich nach oben zu holen.
,,Ich will dir eines sagen, Süße. Nur weil jetzt eine andere Person hier ist,  wird sich nichts an meinen Plänen ändern. Es wird sich nichts ändern. Verstanden?", fragte Lukas mich.
Ich war gerade dabei gewesen den Boden zu betrachten, als er mich ansprach.
Gehorsam nickte ich.
,,Ich will, dass du es aussprichst.", verlangte er von mir und hob mein Kinn an.
Kurz leckte er sich über seine Lippen, ehe er mein Kinn fester zusammen drückte. 
,,Verstanden. Es ändert sich nichts.", flüsterte ich rau und musste mich räuspern.
Lukas schaute mir einen Moment in die Augen und nickte dann.
,,Gut. Steh auf und setzt dich. Du musst wieder zu Kräften kommen.", sagte er und half mir mich hinzustellen. Wie die Male davor zog er mich auf seinen Schoss und stellte einen Teller vor mich.
,,Iss was.", murmelte er in mein Haar und küsste meinen Nacken runter. Ich versteifte mich, sagte aber nichts, sondern aß gehorsam etwas.
Erst als seine Hände sich auf meine Brüste legten, blieb ich erstarrt sitzen.
Er wollte jetzt doch bestimmt kein Sex.
,,Lukas.", flüsterte ich und versuchte mich seinen Händen zu entziehen.
,,Bleib."
Er sagte nur ein Wort und sofort fühlte ich, wie ich versuchte seinem Befehl zu folgen.
,,Bitte. Es geht mir nicht gut und... ich blute.", flehte ich ihn an und zog meine Schultern hoch, als er mein Schulterblätter küsste. 

,,Das ist mir egal.", flüsterte und küsste mich nochmal ehe, er mich näher an seine Brust zog.
,,Aber du hast Recht. Es geht dir nicht gut. Deshalb werde ich gnädig sein.", sagte er und grinste mich an.
Schauer liefen mir meinen Rücken runter.
,,Und jetzt solltest du essen."
Lukas fing an das Shirt hochzuheben und meine nackte Hüfte zu streicheln.
,,Es ist lange her, dass ich dich hatte.", stöhnte er.
,,Dafür hatte ich erst letztens Sex.", sagte ich ruhig und ich konnte spüren, wie er erstarrte.
,,Das musst du mir nicht auf die Nase binden. Keine Angst. Es wird alles anders.", versprach er mir dunkel.
,,Wieso auf die Nase binden? Du musst es doch wissen. Immerhin sind hier überall Kameras."
Ich versuchte nicht zu klingen, als hätte ich Angst. Aber die hatte ich.
,,Natürlich. Ich weiß alles und doch musst du mir nicht alles erzählen, dass ich schon weiß. Jetzt iss zu Ende."
Ich wollte noch etwas sagen, aber sein Griff wurde stärker um meine Hüfte und ich zuckte zusammen.
Das würde blaue Flecke geben.
Ich nahm mir das Brötchen und biss hinein.
,,Du warst bisher nur einmal draußen? Habe ich Recht?", fragte Lukas mich plötzlich.
,,Nein. Zweimal. Einmal hat er mich mitgenommen und ein andermal hat er mich draußen angekettet, weil ich die Luft spüren wollte."
,,Hm."
Als Lukas nichts weiter sagte, fing ich an weiter zu essen.
Es tat gut mehr als nur Suppe im Magen zu haben und mir war auch nicht mehr so schlecht.
Irgendwann tat mir mein Magen vom vielen Essen weh, sodass ich aufhörte zu essen. 
,,Ich dachte schon, dass du niemals aufhörst zu essen.", lächelte Lukas und drehte meinen Kopf zu sich um mich zu küssen.
,,Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen. Zumindest nichts normales.", murmelte ich dann und versuchte aufzustehen, wobei Lukas Griff sofort wieder härter wurde.
,,Wohin willst du?", fragte er mich finster. 
,,Ich wollte nur Jule besuchen gehen.", flüsterte ich, als ich mich zu ihm drehte.
Seine Miene verfinsterte sich.
,,Ich finde es gar nicht gut, dass Vater sie behalten hat."
Ich sagte nichts.
,,Und ich finde es gar nicht gut, dass du dich ihr gegenüber wie eine Mutter verhältst. Die stirbt nicht. Also bleibst du hier.", bestimmte er und presste seine Lippen zusammen.

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