Kapitel Neunundzwanzig

3.9K 211 74
                                    

,,Das heißt, dass du sie holen wirst?", fragte ich Lukas aufgeregt. 
Ich sprang von dem Sofa auf, auf dem ich bis eben noch geschlafen habe. Lukas grinste mich an. 

,,Ich habe dir gesagt, dass ich sie für dich zurück holen werde. Morgen fahre ich und meine Männer zurück zu Dom und dann hole ich sie uns wieder.", sagte er.

,,Ich will mit kommen!", verlangte ich sofort.
,,Nein. Du bleibst hier wo meine Männer dich bewachen können. Du wirst nicht von hier weg gehen.", sagte er. 
,,Aber Jule wird dir nicht vertrauen! Bitte, lass mich mit.", flehte ich ihn an.
Lukas schüttelte den Kopf und zog sein Handy aus seiner Jeans.
Er tippte etwas und hielt es dann an sein Ohr.

,,Hallo, Frank. Ich will, dass Hope nicht mal einen Schritt aus dem Haus macht. Falls sie es doch macht, dann wirst du sie aufhalten."
Während Lukas in das Handy sprach, schaute er mich direkt an. Mir war klar, was er mir damit zeigen wollte. 
Er kontrollierte mich. 
Und genau das brachte mich in Rage. Er legte gerade auf, als ich auf ihn zu rannte. 

,,Du mieses kleines...!", schrie ich und schlug auf sein Gesicht ein. Ich traf einmal, ehe er meine Handgelenke packte. 
,,Du hast Glück, dass du diesen Satz nicht zu Ende gesprochen hast. Aber ich warne dich, Schätzchen. Wenn du auch nur einen Schritt nach draußen machst, wird Frank dich aufhalten. Auch wenn er dich dafür anfassen muss, haben wir uns verstanden?", fragte er mich drohend.
Mein Herz setzte aus.
,,Du weißt, dass ich Angst vor Berührungen habe.", fluchte ich und zerrte an meinen Handgelenke um sein Griff los zu werden.
,,Ich weiß und genau das wird dich abhalten, etwas dummes zu tun. Ich werde dich nicht verlieren."
,,Ich hasse dich!", schrie ich und schaffte es endlich mich aus seinem Griff zu befreien. Voller Panik stand ich vor ihm. 

,,Wir beide wissen, dass es nicht stimmt.", sagte er und streichelte meine Wange. Er ignorierte mein Zusammen zucken, dann ging er.


Für einen Moment war ich noch sauer auf ihn, aber dann war die Erleichterung höher. Jule würde wieder zurück kommen und ich würde alles tun um zu ihr zu kommen. 
Die letzten Tage hatte ich alles angeschaut und es gab ein paar Möglichkeiten von hier zu entkommen.
Die Chancen waren gering, aber es war machbar. 

Zitternd holte ich mein Handy raus und schickte zwei SMS ab, bevor ich diese dann löschte, damit Lukas nichts mitbekam. 
Als ich die Antworten von den beiden Personen las, löschte ich auch diese SMS. Erst dann setzte ich mich wieder hin und fing an mit meinen Händen zu spielen.
,,Keine Angst, Jule. Ich werde kommen.", flüsterte ich und zählte die Sekunden, in denen die Wachen nicht an der linken Mauer waren.
Ich würde es schaffen. 
Lukas ließ mich den ganzen Tag allein, was mir Zeit brachte alles genau durch zu planen. 
Mir war bewusst, dass es böse enden könnte, wenn ich mit zu Dom gehen würde. 

Aber ich konnte Jule nicht alleine lassen. 

,,Du bist mir also nicht böse?", fragte Lukas mich am Abend, als ich mich in seine Arme kuschelte. 

,,Nein.", flüsterte ich und atmete tief seinen Duft ein.
Die ganze Nacht schlief ich so gut wie nicht mehr. Im Kopf ging ich meinen Plan durch. Immer und immer wieder. 

Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster schienen, sprang ich sofort auf meine Beine und ging unter die Dusche. 

,,Du bist ja früh wach.", stellte Lukas fest, als er ins Badezimmer kam. 
Ich trocknete mich gerade ab und zog mich an. 
Dieses Mal hatte ich eine kurze Short an, die aber noch genug verhüllte und ein Shirt. 

Wenn Lukas etwas bemerkte, sagte er nichts. Vielleicht dachte er, dass es meine Rebellion war, dafür dass ich nicht mitkommen durfte. 

,,Ich konnte nicht schlafen.", flüsterte ich und ließ es zu, dass Lukas mich kurz küsste. Ehe ich das Badezimmer verließ. 

Game of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt