Kapitel Zwanzig

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,,Bist du sicher, dass es dir wieder gut geht? Lukas würde bestimmt nichts sagen, wenn wir noch einen Tag länger hier bleiben.", fragte ich Jule zum wiederholten Male.
Wahrscheinlich lag es aber eher daran, dass ich nervös war. Noch immer erwartete ich, dass Dom zurück kam.
,,Ja.", sagte sie nur und grinste mich an.
,,Ich kann mir vorstellen, dass du unbedingt von hier weg willst. Es gibt so vieles in der Welt, dass ich dir zeigen muss! Pizza oder Döner und vor allem die ganzen Spiele die es inzwischen gibt!", sagte sie und auch sie hörte sich fröhlich an.
Natürlich wir waren beide noch gefangen und daran würde sich nie etwas ändern, aber es war für mich ein ganzes Stück Freiheit, dass ich bekam.
,,Und wie ich hier weg will. Es gibt nichts, dass ich mehr haben will."; murmelte ich und schaute zu Jule, die durch das Küchenfenster nach draußen zu Lukas schaute. 
Dieser stand mit drei anderen Männern dort. Alle trugen Anzüge und ich konnte auch Waffen entdecken, also waren sie da um uns aufzuhalten, falls wir verschwinden wollen würden. 
,,Diese Männer machen mir Angst.", flüsterte Jule mir zu und schaute weg, als Lukas durch das Fenster zu uns schauten. 
Er lächelte mich an. 
,,Diese Männer werden uns wohl unser ganzes restliches Leben bei ihm bewachen, also lass dich nicht einschüchtern. Soweit ich weiß hält Lukas nicht viel von Vergewaltigern.", erklärte ich leise. 
Denn um ehrlich zu sein, hatte Lukas mich nie vergewaltigt. Ich hatte immer ebenso viel Spaß wie er. 
Jule nickte und ging bereits zur Tür. Ich hatte nicht viel zum einpacken. Klamotten würde ich von Lukas bekommen und persönliche Sachen hatte ich nicht.
Lukas öffnete die Tür und ich schaute zu ihm, als er mir die Hand ausstreckte. 
,,Komm schon. Dom wird bald hier eintreffen und ich will hier so schnell wie möglich weg.", drängte er mich. 
Jule ließ es sich nicht zwei Mal sagen und war schon bereits draußen. Ich jedoch zögerte. 
Ich war bisher nur zwei mal draußen und jedes Mal ist immer etwas schlimmes passiert. 
,,Es wird schon alles gut werden.", lächelte er mich an und kam zu mir rein um mich  zu sich zu ziehen. 

Ich wehrte mich nicht und atmete tief seinen Duft ein. 

,,Bisher ist nie etwas gutes passiert.", flüsterte ich. 
Lukas küsste mich auf meine Lippen und drängte mich zur Tür hinaus. 
,,Dieses Mal wird es nur gut für dich enden, versprochen."

Kaum war ich einen Schritt aus der Tür musste ich grinsen und lachen. Es war sogar noch besser als ich beim letzten Mal gedacht hatte. 
,,Komm."
Lukas nahm meine Hand und zog mich in das schwarze Auto, dass am Straßenrand stand. 
,,Jule fährt mit dem anderen Auto.", erklärte er mir, als ich gerade fragen wollte, wo sie war. Erst da bemerkte ich, dass bereits ein anderes Auto voraus gefahren war. 
In unserem Auto saßen zwei der Typen mit denen er sich unterhalten hat. Also musste der dritte bei Jule sein.

Nervös knetete ich meine Hände und zog mein Shirt weiter runter. Es war mir peinlich, dass sie mich so sahen, aber ich konnte nichts dagegen machen. 

,,Wie lange fahren wir?", fragte ich vorsichtig und schaute aus dem Fenster raus. 

,,Nicht lange. Wir steigen dann in ein Flugzeug um. Wir bleiben nicht länger in diesem Land.", sagte er. 
,,Wir fliegen?", fragte ich aufgeregt.
Lukas lächelte. 
,,Du wirst es leider nicht mitbekommen. Es tut mir leid, aber du darfst nicht zu viel sehen."
Mit großen Augen schaute ich zu ihm und erst dann sah ich die Spritze die er in der Hand hielt. Sofort überkam mich Panik. 
Ich hatte nur schlechte Erfahrungen gemacht bisher. 
,,Bitte nicht.", flüsterte ich und versuchte zum andere Ende dieses Auto zu kriechen. 
Verdammt nochmal. Ich wollte nicht schon wieder betäubt werden.
,,Es ist ein notwendiges Übel, Hope. Komm her.", verlangte er ruhig.
Verzweifelt schüttelte ich den Kopf.
,,Was bringt es dir, wenn ich betäubt werde? Ich kenne sowieso nichts und kann deswegen auch nichts machen. Lass mich bitte ein Flugzeug sehen.", bat ich ihn.
Lukas schaute mich stumm an.
Ganz plötzlich packte er beide meine Arme und drückte meinen Oberkörper auf seinen Schoss.
,,Es tut mit leid, süße. Aber dieses Risiko kann ich nicht eingehen.", flüsterte er.
Ich wehrte mich, aber er hielt mich fest und drückte die Spitze dann in meinen Hals.
Ab da wehrte ich mich nicht mehr. Es war sowieso nicht mehr zu ändern.
Lukas legte die Spritze weg und streichelte mir meine blonden Locken aus meinem Gesicht. 
,,Ruhe dich aus. Sobald wir dort sind, erwartet dich ein ganz neues Leben, meine Schöne."
,,Ich hasse euch.", flüsterte ich, ehe mir dann schwarz vor Augen wurde. 

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