Kapitel Achtundzwanzig

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Die nächsten Tage sprach ich mit niemanden. Nicht mal mit Lisa. Zu sehr plagte mich das Gewissen, dass es Jule nicht gut ging. Selbst mit Lukas sprach ich nicht mehr. 
Auch wenn er mir die Freiheit gab einen Namen zu wählen oder mich seit dem Abend nicht mal mehr anfasste. 
Trotzdem heilten meine Wunden und es würde auch nicht mehr lange dauern, da würde er mich für meine Verfehlungen bestrafen. 
Auch wenn die Gefahr bestand, dass Lukas mich härter würde bestrafen, schmollte ich. Wie ein kleines Kind. 

,,Du musst aber etwas essen. Soll ich dir vielleicht ein Sandwich machen?", fragte Lisa mich zum wiederholten Male. 
Stumm schüttelte ich den Kopf und schaute weiter aus dem Fenster. Selbst der Pool kam mir nicht mehr so gut vor.

,,Lukas wird immer wütender, dass du nichts isst. Bitte. Nur etwas kleines.", bat sie mich wieder. 
,,Danke, Lisa. Aber ich habe keinen Hunger.", lächelte ich gezwungenermaßen. 
Lisa versuchte mich nochmal zu überreden. Aber ich gab nicht nach. 

Ich wollte nicht essen, nicht wenn Jule wahrscheinlich hungerte. Das war nicht richtig. 
,,Ich habe gehört, dass du schmollst?", fragte Lukas mich am Abend, als wir wieder beide am Tisch saßen. Wobei nur er dieses Mal etwas aß und ich nur zu schaute. 
,,Ich schmolle nicht. Ich habe einfach nur keinen Hunger.", murmelte ich und hob meine Beine auf den Stuhl, sodass ich mein Kinn auf meine Knie stützen konnte. 
,,Und der Hunger hat nichts mit Jule zu tun, kleiner Vogel?", fragte er mich mit einem lächeln. 

,,Selbst wenn, dass spielt doch keine Rolle.", flüsterte ich und stocherte mit meiner Gabel in meinem Essen. 
Lukas neigte den Kopf. 
,,Vielleicht solltest du etwas essen. Ansonsten muss ich dich zwingen."
,,Dann tu es. Wenn ich sage, dass ich keinen Hunger habe, dann habe ich kein Hunger.", fuhr ich ihn an.

,,Steh auf!", verlangte er. 
Ich stand nur langsam auf und hob mein Kinn an. 
,,Und jetzt hüpf für mich, wenn du dann noch normal stehen kannst, dann kannst du von mir aus deine Schmollnummer weiter durch ziehen. Wenn du aber auch nur einmal wankst, dann musst du etwas essen.", sagte er nur. 
Ich wollte zu erst widersprechen, da ich genau wusste, dass mir schwindlig werden würde. Zum einen hatte ich die letzten paar Tage immer wieder Schwarze Punkte gesehen. 

Aber in Lukas Gesicht konnte ein leichtes lächeln erkennen. Wenn ich mich weigern würde, würde er mich bestrafen. 
,,Du weißt, dass mir Schwarz vor Augen wird."
Lukas hob eine Augenbraue. 
,,Ist das eine Weigerung?"
Ich biss mir auf meine Lippe und setzte mich dann. 
Fast gewaltsam spieß ich eine Kartoffel auf und kaute diese. Lukas verzog seine Lippen zu einem angedeuteten lächeln. 

Den Rest des Essen schwiegen wir. Bis er mir seine Hand hin hielt. Sofort überkam mich eine Gänsehaut. 
,,Es ist an der Zeit.", sagte er, als ich kurz zögerte. 

,,Wirst du mich jetzt bestrafen?", fragte ich ihn leise und stand auf. Ich krallte mich schon fast an seinen Arm. 
,,Du bist verheilt, oder habe ich das falsch verstanden?", fragte er mich, während er mich in unser Zimmer führte. 
,,Bitte. Bitte nicht.", flehte ich ihn an. 
,,Mein armes Vögelchen. Du hast doch selbst eingesehen, dass du eine Bestrafung verdient hast. Du hast dich mir widersetzt."
,,Oh bitte, bitte Lukas. Tu das nicht. Ich ertrage das nicht.", flüsterte ich, weil wieder zwei Männer an uns vorbei gingen. 

Lukas packte mich nur härter an meiner Hand und zerrte mich die Treppe nach oben. 

,,Du hast zu mir gesagt, dass du nicht so bist, wie Dom! Und doch willst du mich schlagen!", schrie ich. Dieses Mal war es mir egal, dass mich jemand hörte. 
Lukas machte es auch nichts aus, wenn ich in unseren Zimmer schrie. 
,,Dom hätte dich auch mit deinen Wunden geschlagen. Und er würde dich danach auch nicht nehmen. Dir keine Lust schenken."
,,Ich will diese Lust nicht! Bitte. Nicht, wenn ich Schmerzen ertragen muss. Bitte.", flehte ich nochmal, als er mich in unser Zimmer schob. 
,,Lügnerin. Dein Körper wartet doch nur auf eine Bestrafung.", flüsterte er und strich mir über meine Wange. 
Ich zuckte zurück. 
,,Nein.", keuchte ich und wich ihm immer wieder zurück. 
,,Oh doch. Sieh dich aus. Du wirst die Schläge mit Stille ertragen und danach werde ich dich nehmen. Und du wirst dich nicht wehren."
,,Das kannst du vergessen! Ich lasse mich nicht schlagen.", knurrte ich. 
Lukas lachte. 
,,Zieh dich aus und leg dich auf das Bett. Mit dem Bauch nach unten.", sagte er. 
Ich hob mein Kinn und schüttelte leicht den Kopf. 
,,Nein.", wiederholte ich mich wieder. 
Er grinste. 
Und dann packte er mich. Ich wehrte mich. Schlug und kratzte ihn. Am Ende schrie ich sogar, als er mich auf das Bett warf und mich fest band. 
,,Ich hasse dich!", schrie ich laut, als er mir mein Kleid hoch zog.
Ganz sanft strich er mir über meine Wirbelsäule. 

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