Kapitel 7: CAIN Club

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Der Freitag zog sich in die Länge. Mrs Morgan war heute zu Hause und ich half ihr bei der Arbeit. Zwar ließ sie sich nur widerwillig helfen, doch sie schien froh über meine Gesellschaft zu sein. Um fünf Uhr verschwand ich dann auf meinem Zimmer, um mich für die Party zu duschen. Ich hatte mit Ally ausgemacht, dass ich zu ihr nach Hause kommen würde, damit wir uns zusammen anziehen und fertig machen konnten. Nachdem ich meine Haare getrocknet hatte, zog ich mir wieder meine alten Klamotten an, nahm mein ´heißes´ Kleid, das Ally und ich gekauft hatten, sowie die hohen Schuhe, meine Strickjacke und meinen Geldbeutel in die Hand und ging nach unten. Zum Glück hatte ich ja nun schon ein bisschen Geld verdient. Unten angekommen wartete ich, wie abgesprochen, auf John. Keine Sekunde später trat er schon durch die Tür. Er begrüßte mich freundlich, was ich ebenso freundlich erwiderte. John war ein Kahlköpfiger Mann, der einem wirklich Angst einjagen konnte mit seinem aussehen. Ich jedoch ließ mich davon nicht täuschen. Schon nach der Begrüßung erschien er mir einfach so nett. Zusammen fuhren wir nach unten, wo auch Loui auf uns wartete. Vincent hatte außerdem gesagt, dass Loui uns fahren würde. So fuhren wir zu Ally. Sie begrüßte mich wie immer mit einer Umarmung und fragte sogleich: » Wer ist denn dieser Mann dort hinter dir? «, fragte sie und zeigte sogar auf ihn. » Oh, das ist John. Er wird und begleiten. « Sie zog mich in ihre kleine, aber sehr schöne Wohnung und John folgte. Doch vor dem Badezimmer winkte Ally in ab und sagte: » Nur für Mädchen. « So wartete John draußen auf uns, ohne etwas zu sagen. » Sag mir nicht, dass du den für den ganzen Abend an der Backe hast. « Ich hatte gewusst, dass sie so reagieren würde, deshalb sagte ich gelassen: » Doch, denn sonst dürfte ich gar nicht zu dieser Party gehen. « » Wer sagt das? «, fragte sie darauf. » Derjenige, der die Verantwortung für mich hat. Mr Jane, schon vergessen? « » Gut, gut, dann lass und das Beste daraus machen. Also, ziehen wir uns um. « Und das taten wir auch. Als Ally sich umzog konnte man natürlich ihren perfekten Körper sehen. Sie stand nur in Unterwäsche da, und ihre Brüste hatten die perfekte Größe. Wow, um ihren Körper konnte man sie wirklich nur beneiden. Ich konnte da nicht mithalten. Zwar konnte ich heute mit meiner Unterwäsche mithalten, da ich ja nun auch ´sexy´ Unterwäsche besaß, aber das war es auch schon. Ally zog ein enges, schwarzes, einfaches Kleid, das ihre Oberweite sehr betonte, an und dazu die passenden High Heels. Mein Kleid war auch schwarz. Nur war meines oben mit goldenen Pailletten besetzte und darüber waren in durchsichtigem, schwarzem Stoff die Träger. Es hatte also einen etwas weiteren Ausschnitt. Obwohl. Nein, Allys Kleid hatte einen weiteren Ausschnitt.  Mein Kleid war ein wenig kurz, doch Ally hatte gemeint, dies wäre die perfekte Länge. Die Pailletten, die oben waren, gingen noch wie ein dünner Gürtel unterhalb meiner Brust entlang und ansonsten ging mein Kleid in leichten falten an meinem Körper eng hinunter. Die Schuhe, die ich gekauft hatte, waren schwarz und mit einer dünnen Linie an Nieten bestückt. Zum Glück hatten diese Schuhe einen Reisverschluss, denn ich hasste Schuhe, in die man einfach so hineinkommen musste. Allys Kleid sah an ihr einfach perfekt aus, wohingegen ich mir in meinem Kleid schon fast albern vorkam. Da ich in meinem Kleid keinen BH brauchte, ließ ich diesen natürlich weg. » Ich möchte dir noch etwas schenken «, sagte Ally, nachdem ich mein Kleid angezogen hatte. » Ally, du musst mir doch nichts schenken. « » Ich möchte es aber. « Damit öffnete sie ihre Hand und auf ihrer Handfläche kam eine Kette zum Vorschein. An ihr hin ein kleines Kristallherz. Das musste doch ziemlich teuer gewesen sein. » Ally nein, das kann ich nicht annehmen. « » Oh doch «, sagte sie zuerst etwas streng, doch dann fügte sie etwas weniger streng hinzu: » Ich möchte, dass du sie nimmst. Ich habe dich in der kurzen Zeit, in der ich dich kenne, sehr lieb gewonnen und möchte dir das mit dieser Kette zeigen. « Das berührte mich sehr, sodass ich glasige Augen bekam. » Kannst du sie mir anlegen? «, fragte ich sie so. » Ich habe aber leider nichts für dich. « » Doch, du bist es. Ich bin so froh, dich kennengelernt zu haben. Das ist alles, was ich mir wünschen hätte können. « Jetzt zog ich sie an mich. » Ich bin auch so froh, dich kennengelernt zu haben Ally «, sagte ich nur. Eine Stunde später waren wir also fertig. Ally hatte mir noch mit einem Lockenstab locken gedreht, ein paar künstliche diamantsteine ins Haar gesteckt und wir hatten ihre blonden, kürzen Haare zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur gemacht. Sie hatte auch mich, sowie sich selbst geschminkt. Meine Augen hatten nun den perfekten Lidstrich, sowie einen schönen, silbernen Lidschatten. Er passte perfekt zu den goldenen Pailletten. Auf meinen Lippen hatte ich nur etwas weißen Lipgloss aufgetragen. Ally hatte sich selbst Smokey Eyes gepinselt und auch ihre Lippen waren nur mit etwas Lipgloss bedeckt. Sie sah perfekt aus. » Wow, wir sehen echt heiß aus. Nur zu gut, dass Drake das nicht sieht, der würde ausflippen. « Ich wusste, was sie meinte. Sie sah wirklich einfach ´heiß´ aus und so würde heute sicher jeder Kerl versuchen, an sie ran zu kommen. Doch ich wusste, dass sie Drake liebte und deshalb nie irgendetwas mit einem anderen anfangen würde. Nur Drake schien sich da nicht so sicher zu sein. Wir fuhren also mit Loui und John zum CAIN Club. Draußen stand eine lange Reihe, doch Ally lotste uns zu einem anderen Eingang durch. Dort stand ein Mann mit schwarzen Anzug und dunkler Sonnenbrille, obwohl die Sonne ja nicht schien. Der Mann nickte Ally zu und schon waren wir drinnen. » Ich werde nun hier stehen bleiben Ms Ivanova Laleva «, meinte John und blieb neben der Türe stehen. Ich nickte ihm nur zu. Couchen standen hier in langen Reihen. Sie waren breit, braun und darauf lagen ein paar Kissen. Davor standen in einigen Abständen jeweils kleine Tische, auf denen Man Getränke abstellen konnte. Es war erst neun Uhr, doch der Club war schon brechend voll. Ally zog mich durch die Menge auf eine Couch zu, auf der schon mehrere Leute saßen. Sie waren alle in Allys Alter. Sie begrüßte alle mit einer Umarmung und stellte mich dann jedem einzeln vor. Alle zogen mich auch ihrerseits in eine Umarmung, was mich wirklich überraschte. Doch sie schienen alle recht nett zu sein. » Hey Schönheit «, rief einer über die laute Musik und sah mich an. Also schien er mich zu meinen, was mich auch sehr wunderte. » Lust auf tanzen? «, fragte er mich. Er war einen Kopf größer als ich und ich war schon auf hohen Schuhen. Aber okay, warum nicht. » Ja, okay. « Er nahm mich bei der Hand und führte mich auf die Tanzfläche. Dabei sah ich noch einmal zu Ally, die ihre Daumen nach oben zeigte. Die Hände dieses Typs waren leicht schwitzig, was nicht unbedingt sehr toll war. Ich war mir der Blicke von John sehr wohl bewusste, doch ich versuchte ihn auszublenden. » Wie heißt du eigentlich? «, schrie er mir über die Musik hinweg zu. » Kate. Und du? «, fragte ich zurück. » Ich bin Thomas. « Ich nickte nur und lies mich von der Musik mitziehen. Ich war gar nicht so schlecht in Tanzen, da ich ja schon auf mehreren Partys war und mein Bruder Christopher mir damals sogar Tänze wie Walzer, Salsa und so weiter beigebracht hatte. Sein Traum war es immer, Tanzlehrer zu werden und er hatte sich diesen Traum schon fast erfüllt gehabt. Aber darüber wollte ich nun nicht weiter nachdenken. Ich ließ mich weiter von der Musik treiben. Thomas dagegen schien wirklich schlecht im Bewegen zu Musik zu sein. Nachdem zweimal ein neues Lied vom DJ gespielt wurde, sagte ich irgendwann: » Ich hole mir etwas zu trinken. « So ging ich zur Bar, und bestellte mir einen Sangria. Da Thomas auf der Tanzfläche geblieben war und ich nicht unbedingt noch einmal zu ihm wollte, suchte ich Ally und sie war immer noch dort, wo ich sie zuletzt gesehen hatte. Bloß saß sie auf der Couch und unterhielt sich, so gut es ging mit den anderen und lachte. Als sie mich kommen sah, winkte sie mich zu sich. » Ah, da bist du ja wieder. « So saßen wir eine Weile da, lachten und tranken unsere Getränke. Irgendwann sagte Ally: » So, dann wollen wir doch jetzt mal richtig anfangen zu feiern. « Was sollte das nur heißen? Sie ging zu Bar um darauf gleich wieder mit einem Tablett mit Schnapsgläsern in der Hand zurück zukommen. Es waren nicht gerade wenige darauf. Ich sah mal wieder zu John. Dies tat ich immer mal wieder. Diesmal jedoch sah ich, wie er telefonierte. Es kümmerte mich aber nicht weiter, denn Ally sagte nun: » Also Leute, auf eine lange Nacht. « Wir stießen alle unsere kleine Gläser zusammen und Ally meinte noch zu mir: » Runter damit. « Dies tat ich dann auch. Der Alkohol lief brennend meine Kehle hinunter und erwärmte mich. Als ob es nicht schon heiß genug hier drinnen wäre. Ich dachte, dass ein Glas reichen würde, doch Ally schien das anders zu sehen. Sie drückte mir ein neues in die Hand und auch dieses schütteten wir hinunter. Ein drittes und ein viertes Folgte. Schon spürte ich den Alkohol und ich wollte eine Pause machen. So zog mich Ally auf die Tanzfläche und wir bewegten uns zur Musik. Ich muss sagen, ich hatte wirklich irgendwie Spaß. Doch es spülte alles andere nur für einen kurzen Augenblick weg. Meine Füße taten in den hohen Schuhen schon weh, doch durch den Alkohol war es mir egal. Irgendwann zog Ally mich zur Bar. Und wir kippten noch einen weiteren hinunter. Kurz fragte ich mich, wie viel Uhr es eigentlich war, doch auch dies wurde durch den Alkohol unbedeutend. Das fand ich gut. Wir tanzten wieder eine Weile, bis Ally uns einen Wodka Tonic bestellte. Diesen trank ich aber nicht so schnell, sonst würde ich mich vielleicht irgendwann übergeben müssen. Da kam Thomas wieder auf die Tanzfläche und stellte sich direkt hinter mich. Er Tanze so nahe bei mir, dass er sich fast an mir rieb. Doch er berührte mich nicht. Nach einer Weile jedoch, spürte ich, wie er seine Hand um meine Taille legte. Ich sollte ihn wegschieben, da ich das nicht wollte, doch wieder schien es mir sofort wieder unbedeutend. Aus den Augenwinkeln sah ich verschwommen, wie John sich einen Weg durch die Menge bahnte und Thomas von mir wegschob. » Miss, ich glaube wir sollten nun gehen. Es ist schon zwei Uhr. « Was? Es war schon so spät? Egal. » Ich will aber noch etwas bleiben. « Ich wunderte mich, dass ich noch so normal klang. » Nein, Mr Jane hat gesagt, ich solle sie jetzt nach Hause bringen. « »Aber ich… «, doch er zog mich mit sich. » Warten Sie, ich muss Ally Bescheid geben. « Dies sah er ein und ließ mich los. » Ally, ich muss gehen «, schrie ich über die Musik hinweg. » Möchtest du mitfahren, oder kommst du alleine zurecht. « Ich schwankte leicht. Ich hatte wohl doch ein wenig zu viel Alkohol. » Nein, isch komm schon klar. « Sie hatte wohl schon einiges mehr intus. Dabei hatte ich nicht einmal wenig gehabt. » Aber Kate, den muscht du noch als Abschlusschdrink drinken «, sie sprach wirklich lustig. Naja, das machte halt der Alkohol. Sie drückte mir ihr Glas in die Hand. » Nein, lieber nicht «, meinte ich. Doch Ally sah mich böse an, also trank ich ihn doch und dieser brannte sehr stark in meiner Kehle. Ich drückte Ally das Glas in die Hand und merkte, wie alles um mich herum noch mehr verschwamm. Dieser Drink war eindeutig nicht mehr so gut gewesen. Ich bemerkte eine Hand auf meinem Arm und wollte sie aus Reflex wegschieben, doch ich wusste, wem diese Hand gehörte, denn John zog mich schon mit sich. » Ey, nicht so schnell. Ich kann nichts mehr sehen «, sagte ich, doch er zog mich einfach weiter mit sich nach draußen, wo die Limousine und Loui warteten. » Halt, ich muss doch… Meine Tasche. « Ich hatte die Tasche vergessen, die ich mir von Ally geliehen hatte. Doch John schien dies egal zu sein. Ich wollte mich von ihm losreißen, doch das war bei ihm zwecklos. » Kate «, hörte ich hinter mir jemanden rufen. » Ja? «, fragte ich und versuchte mich in die Richtung zu drehen, aus der mein Name kam. Doch auch jetzt war dies schwer, da John einen wirklich festen Griff hatte. » John, lassen Sie mich doch los. « Wieder versuchte ich mich zu entziehen, doch sein Griff blieb fest. Ich konnte sehen, dass Thomas mich gerufen hatte, denn er stand nun fragen vor mir. » Wer sind die beiden Kerle? Soll ich dir helfen? «, fragte er mich. » Ähm nein, das ist schon in Ordnung. Ich muss jetzt gehen, aber ich glaube ich habe meine Tasche vergessen. « Dies konnte ich aber nicht sagen, ohne das mir die Menge an Alkohol, die ich getrunken hatte, im Weg war. Innerlich verfluchte ich mich, dass ich nicht schlauer gewesen war und den letzten Drink weggelassen hatte. Egal, es war nun eh nicht mehr zu ändern. Bevor Thomas was dazu sagte, hielt John mir meine Tasche entgegen. Oh, die hatte ich wirklich nicht gesehen. » Danke «, nuschelte ich nur. Wieder wollte John mich mitziehen, also sagte Thomas: » Na dann Kate, war schön dich kennengelernt zu haben, ich hoffe doch sehr, wir sehen uns wieder. « Wow, ich wusste, Thomas hatte in etwa dieselbe Menge an Alkohol, vielleicht ein oder zwei Drinks mehr, aber man konnte ihm nichts ansehen. Auf das, was Thomas gesagt hatte, nickte ich nur und ließ mich dann von John um die Limousine zur anderen Seite führen. Dort hielt mir Loui die Türe auf und ich stieg ein.Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon vor dem Jane´s angekommen waren. So hieß das Gebäude, in dem Mr Jane und auch andere Leute wohnten. Scheinbar gehörte auch dieses ihm, was mich aber kein Stück wunderte. Ich brachte meine Augen nicht mehr auf. Ich wollte auch gar nicht wissen, was passieren würde, wenn ich jetzt aus diesem Auto stieg. Also blieb ich einfach in meiner Position im Auto sitzen. » Miss, wir sind da «, informierte mich John dann doch unnötigerweise. Ich nickte nur und blieb einfach sitzen. Ich bemerkte, wie John ausstieg und um die Limousine herumlief. Mehr bekam ich aber nicht mehr mit, denn ich achtete nicht mehr darauf. Ich bekam erst wieder etwas mit, als neben mir die Türe aufging und zwei starke Hände um meinen Körper gelegt wurden. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gedacht, es wäre John, doch ich wusste es besser. Denn bei der Berührung erhitzte sich meine Haut und das wäre mir bei John nicht passiert. Schon zuvor, als John seine Hand auf meinem Arm hatte, um mich festzuhalten, war es nicht der Fall gewesen. Aber diese Arme verursachte bei mir, trotz Alkohol ein Kribbeln. Ich wurde aus dem Auto gehoben und an seine Brust gezogen. Vincents Brust. » Ich kann gehen «, sagte ich leise, aber doch laut genug, sodass Vincent mich hören konnte. Ich wollte nicht zu laut sprechen, damit er bemerkte, wie viel Alkohol ich wirklich getrunken hatte. Vincent ließ mich aber trotzdem nicht runter. Er trug mich zum Aufzug. » Ich komme allein klar «, sagte er noch, wahrscheinlich zu John. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust, da er sich gerade sehr schwer anfühlte. Ich dachte, er würde jetzt sagen, dass ich ihn wieder wegtun sollte, doch das tat er nicht. Mein Gott, wie peinlich. Hätte ich doch nur nicht so viel getrunken. Ich konnte noch nicht einmal ausmachen, ob er wütend war, oder nicht. Da er seine Hand noch immer unter meinen Kniekehlen hatte und meine Haut dort nicht mehr von meinem Kleid bedeckt war, da dieses ja ziemlich kurz war, fühlte ich, wie seine Haut Funken in meinen Körper sprühte. Es war zum verrückt werden. Wie konnte man nur so auf jemanden reagieren, wie ich es tat. Bemerkte er es auch? Wenn ja, konnte man ihm einfach nichts anmerken. Aber genau konnte ich das sowieso nicht beurteilen, da meine Sicht nach wie vor verschwommen war. Meine körperlichen Gefühle allerdings funktionierten einwandfrei. Wie konnte es auch anders sein? Mein Herz schlug heftig gegen meine Brust. Es fühlte sich so an, als würde er es hören. Sein Herz dagegen schlug gleichmäßig. Da meine Hand nach unten hing und dies langsam weh tat, legte ich sie auf meinen Bauch und sie berührte so leicht seine Brust. Vincent zog scharf die Luft ein. Vielleicht hatte ich mir dies aber auch nur eingebildet. Wieder verfluchte ich mich, dass ich so viel getrunken hatte. Nach einer verfluchten Ewigkeit kamen wir oben an, doch keine Mrs Morgan öffnete uns die Tür, sondern Vincent öffnete sie gekonnte mit mir in seinen Armen. Natürlich war Mrs Morgan schon nach Hause gefahren, denn sie hatte eine Familie und es war ja schließlich schon drei Uhr morgens. Eine Zeit, bei der man eigentlich schon schlafen sollte, es sei denn, man war so wie Ally und ich, auf einer Party. Ich dachte, Vincent würde mich nun absetzten, doch er tat es nicht. Ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Zum einen war ich froh, da ich sicher keinen geraden Schritt mehr machen könnte, zum anderen war da immer noch die Energie, die er auf mich ausstrahlte. Es war nicht gut für mich, denn allmählich schien ich seine Gegenwart fast zu brauchen. Den ganzen Abend auf der Party hatte ich immer wieder an ihn denken müssen und mir gewünscht, er wäre hier. Jetzt brachte er mich in mein Zimmer. Vor meinem Bett blieb er stehen und legte mich sanft darauf. Da ich meine Augen nicht öffnen wollte, weil ich seinem Blick nicht begegnen wollte, hielt ich sie geschlossen. Ich würde es jetzt nicht überleben, wenn er wütend auf mich war. Ich spürte, wie er mir meine Schuhe abstreifte und dann anfing, den Reißverschluss meines Kleides zu öffnen. Schon heute bei Ally, als wir uns umzogen, hatte ich darauf geachtet, dass sie mich nicht ansah. Ihre Blicke, wenn sie bemerken würde, wie ich aussah hätte ich nicht ertragen. Auch würde ich dies bei Vincent nicht ertragen. Nein, bei ihm würde ich es nicht überleben. So hielt ich mir meine Hand an das Kleid, damit er es mir nicht ausziehen konnte. Er sah mich an. » Ich schaffe das schon «, meinte ich. Noch immer hielt ich meine Augen geschlossen, doch jetzt öffnete ich sie ein wenig. Ich sah immer noch ein wenig verschwommen, aber nicht mehr so wie vor wenigen Minuten. Er nickte nur und verschwand einfach so aus meinem Zimmer. Ohne mich anzuschreien, oder sonst irgendetwas. Ich hatte zumindest erwartet, dass er sagen würde, dass mein Verhalten falsch war. Dass ich mich nicht einfach sinnlos betrinken solle, sodass ich nicht einmal mehr aufrecht halten konnte. Doch er hatte nichts dergleichen getan. Er war einfach so gegangen. So versuchte ich mir umständlich mein Kleid auszuziehen. Ich stand auf, um ins Badezimmer zu  gehen, um mich wenigstens noch abzuschminken und Zähne zu putzen, doch es viel mir ziemlich schwer. Der Boden wackelte unter mir. Ich legte mein Kleid ordentlich über die Couch. Es war wirklich schön. Doch an mir hatte es einfach nicht die richtige Wirkung zeigen können, wie ich fand. Vor dem Spiegel sah ich mich an. Sah meinen ganzen Körper an. Sie würden nie ganz verschwinden. Aber dagegen konnte ich auch nichts machen. Ich schminkte mich also ab und putzte mir ebenso die Zähne. Als ich fertig war viel ich in mein Bett und immer noch drehte sich alles. 

The memories I lost in the fireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt