Kapitel 16: VIP

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Zur Vorwarnung, dieses Kapitel ist nicht so lange, wie die anderen, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.   

Eine Woche war seit dem vergangen, in der wir uns beide sehr bemühten. Mein Versprechen war zwar ein harter Weg, aber ich war zufrieden mit mir. Ich hatte mich auf dem College eingeschrieben und Vincent sagte mir, dass sie mich einfach nehmen mussten. Ob er nachhalf, wollte ich gar nicht wissen. Ja, ich hatte Vincent versprochen, meine Pläne von früher wieder aufzunehmen, nur mit einer kleinen Änderung. Ich hatte mich entschieden, nicht Medizin zu studieren, da ich seit dem Unfall einfach nicht mit viel Blut und alldem klar kam. Stattdessen wollte ich Jura studieren. Ich hatte einfach gemerkt, dass ich für das Recht war. Vincent fand die Idee toll, was mich noch zusätzlich freute. Ich war nicht einmal traurig, nicht Medizin zu studieren, obwohl das Christophers und mein Traum gewesen war. Nein, ich war glücklich über meine Entscheidung. Zwei Tage nach meinem Versprechen hatte ich mich auf dem College beworben und sah mich auch schon nach den Büchern um, die ich dafür brauchen würde. Ich hatte darum gekämpft, die Bücher selbst zu bezahlen, da ich ja noch vom Starbucks Geld hatte, aber Vincent hätte mich, als ich den Vorschlag gemacht hatte, bestimmt am liebsten an die Wand geklatscht. Was soll ich nur machen? Zum einen war ich schon froh, dass ich mir um Geld keine Sorgen zu machen brauchte, zum anderen fühlte ich mich wie ein Schmarotzer, der sich durchfüttern ließ. Dies hatte ich Vincent auch versucht zu erklären, doch er sagte steht´s: » Katherine, du bist meine Freunden. Was mir gehört, soll also auch dir gehören. « Jedes Mal versuchte ich ihm zu erklären, dass das nur zwischen „Ehepartnern“ so war, doch er ließ sich einfach nicht beirren. Ich war ihm natürlich auch sehr dankbar, doch innerlich wusste ich auch, dass ich schon zu abhängig von ihm war. Und das nicht vom Geld oder so, sondern ich war abhängig von IHM. Man kann sagen, was man will und ich könnte es noch so lange leugnen wie ich will, aber es hatte keinen Zweck. Ich liebte diesen Mann und das schon nach so kurzer Zeit. Okay, nicht mehr ganz so kurz, aber es war noch gar nicht so lange her, als ich hier ankam, hier in New York. Doch hatte ich aber das Gefühl, dass ich schon etwas erreicht hatte. Ich hatte es geschafft, mit meinen Schuldgefühlen klarzukommen. Klar war ich nach wie vor der Meinung, dass alles meine Schuld war, obwohl Vincent sich immer bemühte, mich vom Gegenteil zu überzeugen, doch es viel mir mit jedem Tag in Vincents Gegenwart leichter, damit klar zu kommen. Er hatte sich wirklich immer bemüht, mit auch nur Kleinigkeiten zu erzählen. Er erzählte mir von seinem Arbeitstag, wodurch ich auch erfahren hatte, was er nach unserem Wochenende in Massachusetts zu tun hatte. Er hatte den Fehler von einem seiner Mitarbeiter ausbügeln müssen, den ihn viel Geld verlieren hatte lassen. Klar war das Geld das er dadurch verloren hatte, nichts im Vergleich zu dem, das er hatte, aber es hatte ihn doch geärgert, dass einer seiner Mitarbeiter einen Fehler gemacht hatte. Vincent sah das so: Er machte keine Fehler, also durfte das auch keiner seiner Mitarbeiter. Sein Unternehmen war eines der größten und besten der ganzen USA und er wollte ja auch, dass dies so bleibt. Vincent informierte mich sogar darüber, dass wir das Abendessen mit Mr Parvanov Alekssiev nachholen würden, zu dem wir nicht gegangen waren, da ich Geburtstag gehabt hatte. Es freute mich, dass er mich jetzt in sein Leben mit ein bezog. Eigentlich hatte ich sogar eher daran gedacht, dass er mir einfach nur Dinge erzählte, die sich nicht verhindern ließen zu erzählen. Damit meine ich, Dinge, von denen ich so oder so schon mitbekommen hatte. Aber nein, er erzählte mir sogar Dinge, von denen ich niemals erwartet hatte, dass er sie mir jemals erzählen würde. Es hatte sich heraus gestellt, dass er einen Bruder hatte. Er und seine Eltern wohnen in South Carolina, was für Vincent sehr gut war, denn er mochte sie nicht wirklich. Sein Bruder, Alexander besuchte ihn ab und zu, worauf Vincent jedoch verzichten konnte. Nach Angaben von Vincent war Alexander ein widerlicher Mann. Aber jetzt sollte ich nicht mehr weiter darüber nachdenken, denn ich würde gleich den Briefkasten öffnen und sehen, ob ich am College angenommen wurde. Ich wartete nur noch, dass Vincent nach Hause kam. Es war schon fast neun Uhr am Abend und eigentlich sollte er schon da sein. Gerade als ich darüber nachdachte, spazierte er schon zur Küche herein. » Mein Engel «, sagte er, bevor er mich innig küsste und fügte noch hinzu: » Wenn wir nicht zuerst nachsehen müssten, ob du auf dem College angenommen wurdest, würde ich dich jetzt sofort hier nehmen. «  » Wenn der Brief nicht heute gekommen wäre, fände ich das eine ziemlich gute Idee «, schmunzelte ich. » Also, du hast ihn doch sicher von unten mit nach oben genommen «, fragte ich ihn noch. » Ja natürlich mein Engel «, meinte er und gab mir den Brief. Um ehrlich zu sein, ich war schon etwas aufgeregt, denn was wäre, wenn sie mich nicht nehmen würden. Ich meine ich habe schon ein paar Monate Rückstand, vielleicht dachten sie, dass ich das niemals schaffen könnte. Vielleicht stimmte das ja sogar. Vielleicht stellte ich mich so dumm an, dass sie mich gleich wieder vom College schmeißen würden, das heißt natürlich, falls sie mich überhaupt annahmen. » Liebling, wir haben das doch besprochen. Du hast gute Noten und ich glaube, du holst den Rückstand schneller auf, als du „Rückstand“ sagen kannst. Also, mach den Brief schon auf.

Ich öffnete also den Brief. Ich war wie vom Blitz getroffen, als ich las, was darin stand. Sie hatten mich angenommen und gemeint, dass es eine große Freude für das NY College wäre, mich dort begrüßen zu dürfen. Sie waren über meinen Notendurchschnitt von 1,2 sehr erfreut und meinten, dass ich denn Stoff gut aufholen könnte. Vincent konnte meinen Gesichtsausdruck deuten und riss mir den Brief aus der Hand. Nachdem er gelesen hatte, zog er mich zu sich und küsste mich stürmisch. Ja, ich liebte diesen Mann.

Am Abend zogen wir uns hübsch an. Wir, damit meine ich nicht nur Vincent und mich, sondern auf Ally und Drake. Die beiden verstanden sich wieder etwas besser, was mich sehr für sie freute. Wir wollten in den Club von Fanilo gehen und feiern, dass ich auf dem College angenommen wurde. Ein klein bisschen wunderte es mich schon, dass Vincent das mitmachte. Klar, er ging so auf in Clubs, vor allem in diesen, aber meistens, wenn seine Freunde oder Geschäftspartner auch dabei waren. Als wir mit der Limousine beim Club ankamen, stand schon wieder eine lange Schlange davor. Nicht, dass mich das ärgern würde, denn wir kamen dank Fanilo jetzt immer sofort rein. Es hatte schon seinen Vorteil, einen bekannten Freund zu haben.

Wir setzen uns alle oben im VIP Bereich auf eine Couch. Ally entschied, dass sie und ich einen Tequila trinken würden. Vincent und Drake jedoch bestellten sich einen Wodka Tonic. Die Musik war gut, doch es juckte mich nicht, nach unten zu gehen und zu tanzen. Nein, ich wollte einfach bei Vincent sein. Dieser hatte sein Anzugjacke ausgezogen und trug nur noch sein Hemd und seine Weste, was ihn wie immer unwiderstehlich machte. Außerdem hatte er seine Hand auf meinem Oberschenkel platziert, was mich wirklich aus der Ruhe brachte. » Mein Engel, was ist los, du wirkst irgendwie nervös «, meinte Vincent belustigt. » Sehr witzig «, versuchte ich mit etwas Verärgerung in der Stimme zu sagen, doch er grinste nur noch breiter. » Ally, Drake, könntet ihr uns vielleicht kurz entschuldigen «, fragte ich die beiden. » Na klar «, meinten sie nur. Ich zog Vincent hinter mir her und suchte Fanilo. Ich war mir ziemlich sicher, dass er an einem Tag, an dem Vincent anwesend war, auch da sein würde.  » Oh, Fanilo «, meinte ich, als ich ihn sah, » könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun? «, fragte ich ihn freundlich. » Ja, mein Engel hier wird sonst noch ungeduldig «, fügte Vincent an Fanilo gewandt, wofür er von mir einen bösen Blick einfing. » Ähm, na klar, was gibt es denn? «, fragte Fanilo mich etwas verwirrt. » Gibt es hier in diesem Club einen Ort, wo… also… ähm… «  » Wo wir ungestört sein könnten «, half mir Vincent aus. Er grinste immer noch breit. » J-j-ja klar «, stotterte Fanilo und bedeutete uns, dass wir ihm folgen sollten.

The memories I lost in the fireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt