Kapitel 6: verwirrend

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Ich hustete und hustete. Als ich wieder erwachte, war meine Sicht noch immer verschwommen. Doch IHN konnte ich ausmachen. » Komm schon. Raus hier. Mach schon. «Warum schrie er mich an? Es war doch überhaupt nichts. Alles erschien mir im Moment egal zu sein. » Komm schon Kate «, schrie er wieder. » Nein, alles ist gut. « Meine Sicht wurde wieder schwarz. » Au «, schrie ich, als er mir mit seiner Hand ins Gesicht schlug. » Kate, du musst mir jetzt zuhören. Du musst hier raus, sonst ist es zu spät! Und wage es jetzt bloß nicht noch einmal, ohnmächtig zu werden. « Nach dem er dies gesagt hatte, versuchte ich mich zu bewegen. Doch es tat höllisch weh. Woher kam der Schmerz? Ich blickte an mir hinab und sah ein Metallteil in meinem Bauch stecken. » Scheiße «, schrie ich, doch genauso schnell, wie ich angefangen hatte zu schreien, hörte ich auch wieder auf. Es raubte mir die Energie und das Metallteil schien immer weiter in mich hinein zu rutschen. » Was ist los? «, fragte er mich. Ich schloss meine Augen, denn es war einfach zu viel Blut. Ich zeigte auf das Ding in meinem Bauch. » Scheiße. Scheiße. Scheiße. «, schrie jetzt auch er. » Gut, dann werde ich jetzt versuchen, hier heraus zu kommen und dann werde ich dir helfen. « Ich wusste nicht, wie lange wir schon hier drinnen waren, doch wieder wurde mir alles egal und meine Sicht schwarz. Als ich diesmal erwachte, war ich nicht mehr dort. Ich lag auf etwas kaltem und das Ding in meinem Bauch kratzte an mir. Ich sah, wie er zurückrannte, um zu helfen und so sehr ich wollte, dass alles gut werden würde, so sehr wusste ich, dass dies gleich nicht mehr der Fall sein würde. » Nein «, schrie ich mit aller Kraft, die ich noch hatte. » Nein. Bleib hier. Geh nicht näher. Nein. Nein. NEEEINN! «

» Katherine. Katherine. Wach auf. Alles ist gut. « Vincent schüttelte mich. » Hey, alles ist gut. Alles ist gut. Du hast nur geträumt. « Ich sah ihn verwirrt an. Wo war ich und was machte er hier? Dann viel es mir wieder ein. Ich war bei ihm. In seinem Büro. Ich legte mir die Hände über die Augen. Mist. Ich musste eingeschlafen sein. Warum musste immer mir das passieren? Und vor allem vor Vincent. Erst die Sache mit dem Blut, als ich mich übergeben hatte müssen. Vor ihm. Und jetzt das. Auch jetzt, wach, wollte der Traum einfach nicht verschwinden. Er hing an mir, wie ein nasses Top. » Ich will das nicht. Ich will das nicht mehr «, sagte ich verzweifelt. Schon liefen mir die Tränen über das Gesicht. Ohne etwas zu sagen, zog er mich auf seinen Schoß, an seine Brust. Es war jetzt schon das zweite Mal, dass er dies tat. Es schien ihm auch nichts auszumachen, dass hier irgendjemand herein kommen könnte. Bestimmt hatte auch Julie mich gehört, aber da Vincent da war, würde sie nicht nachsehen. Vielleicht würde sie dies aber nach ein paar Minuten tun. Doch auch mir war das egal. Er streichelte mir beruhigend mit seiner Hand über meinen Rücken, als er bemerkte, dass ich zu zittern angefangen hatte. » Ich will das nicht «, schluchzte ich wieder. » Was, was willst du nicht? Von was hast du geträumt, dass es dich so fertig macht? «, fragte er mich diesmal. Aber das konnte ich ihm nicht sagen. Er würde mich hassen. Genau wie es auch meine Schwester tat. Ich wollte mich von ihm wegziehen, doch er hielt mich nur noch fester. » Vincent, Ihr Anzug. Ich ruiniere ihn. « Dazu sagte er wieder nicht, sondern hielt mich einfach weiterhin fest. So saßen wir hier. Er auf der Couch und ich auf seinem Schoß, an seiner Brust. Es fühlte sich so gut an und der Traum verblasste. » Katherine, dies war nicht dein erster schlechter Traum. Ich habe dich schon ein paar Male gehört, wie du im Schlaf geschrien hast. Sag mir, was belastet dich so, dass es dir den Schlaf raubt? « Ich sah ihn an. Lane hatte ihm also nicht einmal einen kleinen Teil der Geschichte erzählt. Und sie wollte mir weiß machen, dass sie ihn liebte? Oder hatte sie es ihm deshalb nicht erzählt, damit er nicht schlecht von ihr dachte. Also nicht persönlich von ihr, sondern eher von mir. Sie dachte wohl, dass wenn er von meiner Vergangenheit wüsste, er sie auch abschießen würde. Aber er hatte das Recht darauf, zu wissen, wer in seiner Wohnung schlief. » Vincent, ich… also ich… ich habe ein paar Sachen getan, die… also… «, doch ich wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. » Was ist? «, fragte er verärgert über die Unterbrechung. » Oh, entschuldigen Sie Mr Jane, aber ihr ein Uhr Termin ist da. « Sie sah mich an. Ich wusste, was sie sah. Ich auf dem Schoß des CEOs. Wieder wollte ich mich zurückziehen, doch wieder hielt er mich einfach fest. » Ja, ich werde in fünf Minuten da sein. « Ohne noch etwas zu sagen, verschwand Julie wieder. » Es tut mir leid, ich… « » Nein, mir tut es leid. Ich muss jetzt leider los. Ich werde bald wieder zurück sein und dann werden wir reden «, unterbrach er mich. Die meisten Leute hatten scheinbar die Angewohnheit, mich immer zu unterbrechen. Er legte mich behutsam wieder auf die Couch und deckte mich mit der Wolldecke, die Julie noch gebracht hatte, zu. » Ich versuche mich zu beeilen. « Damit war er wieder weg. Das gute an diesem Büro war dass ich sehen konnte, was Julie oder sonst irgendjemand auf dieser Etage machte, nur sie konnten mich nicht sehen. Da ich das Risiko, nochmals einzuschlafen und einen Albtraum zu haben, nicht noch einmal eingehen wollte, sah ich Julie bei der Arbeit zu. Sie schrieb, telefonierte, schrieb wieder, telefonierte und empfing ein paar Pakete, die der Postbote bis nach oben brachte.  Ein paar Männer in Anzügen, waren auch auf dieser Etage unterwegs. Julie schien die einzige Frau zu sein. Ob er wohl…Sie und er… Wow, toll Katherine jedes Mal machst du dir über etwas Gedanken, dass dich nichts angeht. Mit dem Kopf auf der Lehne der Couch, sah ich weiterhin Julie zu. Wieder bekam sie einen Anruf. Sie nickte, was der Anrufer natürlich nicht sehen konnte. Jetzt stand sie auf und verschwand kurz aus meinem Sichtfeld. Zurück kam sie mit einem Tablett in der Hand und in Vincents Büro herein. » Kate, ich habe hier Tee für dich. « Sie lächelte mich warm an. » Vielen Danke. « Ich lächelte zurück, doch es erreichte meine Augen nicht. Komisch, da hatte ich sie nur ein paar Minuten draußen beobachtet, sie hatte telefoniert und schon war sie herein gekommen. » Entschuldigen Sie, aber hat Vincent Sie angerufen? « Fassungslos starrte sie mich an. » Ja, Mr Jane hat angerufen. « Oh, jetzt kapierte ich. Ich hatte Vincent gesagt. » Okay, solltest du noch etwas brauchen Kate, dann sag mir doch bitte Bescheid. Du kannst auch gerne nach draußen kommen und wir unterhalten uns, wenn du willst. Überlege es dir. « Damit ging sie aus der Tür und wieder auf ihren Arbeitsplatz zu. Ich trank meinen Tee und dann nahm ich Julies Angebote an. Sie sah zu mir auf, als ich vor ihrem Schreibtisch stand und sagte: » Na los, setzt dich. « Und zeigte auf einen Stuhl neben sich. » Ich muss nur noch kurz ein Telefonat führen « meinte sie. Ich nickte. » Guten Tag, hier ist Julie Reynolds von Jane Enterprises Holdings inc « meldete sie sich. » Ja genau... « Ich wollte nicht lauschen, deshalb versuchte ich mich mit meinen eigenen Gedanken zu beschäftigen, doch es war schwer mit ihrer Stimme im Kopf. » Ja genau Mr Parvanov Alekssiev. « Als ich den Bulgarischen Nachnamen hörte, war ich einfach zu neugierig, um wegzuhören. Woher kannte Vincent so viele Leute, die aus Bulgarien stammten? Das war nun schon der dritte, abgesehen von Mrs Dimitrova Koleva und Mr Dimitrov Kolev. » Ja, genau. Kommen Sie doch einfach vorbei… Okay, gut. Auf Wiederhören. « Eigentlich sollte ich dies nicht tun, doch mein Mund war schneller als mein Gehirn. » Woher kennt Vincent denn so viele aus Bulgarien? « » Oh, ähm… «, fing sie an » er war dort, in Sofia, wenn du es genau wissen willst. Warum weiß ich aber ehrlich gesagt nicht. « Okay, das war schräg. Er war genau in der Stadt gewesen, in der ich geboren worden war. Wir hatten dort ein Haus gehabt. Meine Eltern, Christopher, Lane und ich. Meine Mom war Kanadierin gewesen. Die Mutter meiner Mom war Amerikanerin gewesen. So hatte sie Englisch und Kanadisch schon von klein auf gesprochen. Meine „Muttersprache“ war eigentlich Bulgarisch gewesen. Doch mein Vater hatte schon von Anfang an gewollt, dass ich Englisch und Kanadisch auch konnte. Lane dagegen wuchs nicht mit der Bulgarischen Sprache auf. Meine Eltern hatten sich damals in Kanada kennengelernt, als mein Dad dorthin verreist war, um ganz Kanada zu sehen. Er blieb bei ihr und sie bekamen Christopher. Meinen Bruder. Drei Jahre später kam meine Schwester Lane.  Neun Jahre lebten sie ihn Winnipeg, doch dann wurde meine Großmutter, väterlicher Seite, krank und mein Dad musste sich um sie kümmern. Sie zogen alle nach Sofia. Meiner Großmutter ging es immer schlechter. Sie alle machten sich große Sorgen um sie und dann bekam meine Mom auch noch mich. Ich war nicht geplant gewesen. Meine Großmutter hielt weitere sieben Jahre durch und in dieser Zeit lernte ich Bulgarisch, Kanadisch und Englisch. Manchmal sprach ich einfach alle sprachen durcheinander, weil ich es selbst nicht bemerkte. Das war immer sehr lustig für meine Mom gewesen, denn sie verstand das meiste. Bulgarisch verstand sie zwar nicht wirklich, doch das konnte sie sich dann erschließen.  Kanadisch lernte ich schnell. Englisch hatte seine Zeit gebraucht. Wenn ich heute so darüber nachdenke, war es schon sehr hart, drei Sprachen zu lernen, so, als würdest du ohne sie nicht auskommen. Aber ich war noch sehr klein und mein Dad hatte mir immer gesagt, dass es wichtig sei, diese drei Sprachen zu können. Was ich nie verstand war, warum Christopher und Lane diese Sprachen nie lernten. Als meine Großmutter starb, wohnten wir noch weitere sieben Jahre in Sofia. Doch auch meine Mom vermisste ihre Familie. Sie besuchten uns zwar jede Ferien, doch der Abschied fiel meiner Mom immer schwer. Mein Dad bemerkte es und wir zogen zurück nach Winnipeg und ich war froh darüber, Kanadisch sprechen zu können. Die Probleme, die Lane in Bulgarien mit der Sprache gehabt hatte, hatte ich nicht. Zum ersten Mal verstand ich, warum ich diese Sprache können sollte. Wie meine Schwester es ohne Bulgarisch in Bulgarien geschaffte hatte, verstand ich auch bis heute nicht.Julie und ich unterhielten uns eine Weile über ihre Arbeit, was Vincent ihr alles an Arbeit gab und es machte ihr Spaß. Sie sprach über Vincent auch nur das Beste. Man merkte, dass sie diesen Mann mochte, aber dennoch nicht wie die anderen mehr von ihm wollte. Ich erzählte ihr auch, wie ich dazu gekommen war, bei Vincent zu wohnen, jedoch erzählte ich ihr nur das aller nötigste. Irgendwann öffneten sich die Fahrstuhltüren mit einem ´pling´ und ein Mann stieg aus. Er sah gar nicht so schlecht aus. Er hatte blondes, kurzes Haar, war geschätzte dreißig Jahre alt und hatte einen schicken Anzug an, was mich mal wieder an Vincent denken ließ. Niemand, auch nicht dieser Mann, würde je besser in einem Anzug aussehen, wie Vincent. Dieser Mann hatte aber keinen Dreiteiler an, sondern nur ein Sakko, Anzughose, Hemd und Krawatte. Er kam auf uns zu. » Oh, Mr Parvanov Alekssiev, da sind Sie ja schon. «» Guten Tag Julie. Und Sie sind? « Er sah mich fragend an.» Oh, ich bin Katherine. Guten Tag. « Der Mann lächelte mich an und fragte mich: » Sind Sie neu hier? «» Nein, das bin ich nicht. Und Sie können gerne ´du´ zu mir sagen. So alt bin ich nun auch wieder noch nicht. « Ich lächelte. Doch ich wusste, dass auch dieses Lächeln meine Augen nicht erreichte. Dabei schien der Mann wirklich nett zu sein. Er hätte ein ´echtes´ Lächeln verdient, sowie viele andere auch. Doch dies würde wohl nie wieder so sein. » Na dann Katherine, es freut mich dich kennenzulernen. Wenn du nicht hier arbeitest, wieso bist du denn dann hier? « Ich vernahm ein räuspern neben mir und sah zu Julie. Sie sah mich fragend an. Auch spürte ich noch etwas anders. Ich wusste nicht, was mit Julie los war, doch ich antwortete dem Mann: » Ich ähm… ich bin einfach nur so hier. Julie ist sehr nett und sie erklärt mir ihre Arbeit und so weiter. «» Aha, okay, arbeitest du in so einem ähnlichen Beruf? «, fragte er weiter. » Nein, um ehrlich zu sein nicht. Ich habe nur einen kleinen Job. «» Dann gehst du wohl aufs College oder Studierst? «» Ähm… « Dieses Gefühl beobachtet zu werden, verstärkte sich. Doch es war nicht Julie. Ich bemerkte schon wieder, dass sie sich räusperte. Wieder sah ich sie an, doch auch diesmal sagte sie nicht mehr. » Auch das tue ich nicht «, antwortete ich dem Mann. Diesmal stupste mich Julie an. » Was redet ihr beiden denn da? «, fragte sie mich. » Julie, du hörst… «, doch ich unterbrach mich, denn ich hatte kapiert, was los war. Ich hatte die ganze Zeit mit Mr Parvanov Alekssiev Bulgarisch gesprochen. Das war mir ja schon lange nicht mehr passiert. Ich hatte es nicht einmal bemerkt, wie er auf Bulgarisch angefangen hatte. Woher wusste er, dass ich Bulgarisch sprach?» Wie dem auch sei, ich würde gerne mehr über dich erfahren «, sagte Mr Parvanov Alekssiev diesmal auf Englisch und lächelte mich wieder an. » Bist du mit Julie verwandt oder irgendetwas in der Art? Denn dann würde ich euch beide gerne zum Abendessen einlade. «» Nein, Julie und ich sind nicht verwandt, ich ähm… «» Sie gehört zu mir Fanilo «, hörte ich eine mir wohl vertraute Stimme hinter mir sagen. Daher kam also mein Gefühl. Warum bemerkte, fühlte ich ihn schon immer, bevor ich ihn sah? Was stimmte nicht mit mir? Ich bemerkte, wie ich leicht errötete. Wie er ´sie gehört zu mir´ gesagt hatte, hatte mir sehr gefallen. Doch das sollte es eigentlich nicht. » Ah, Vincent! «, begrüßte er ihn. » Ich war gerade auf dem Weg zu dir. Ich habe vorhin mit Julie telefoniert und sie hat mir versichert, vorbei kommen zu können. Ich hoffe, du hast gerade Zeit für mich. « Vincent trat auf uns zu, ohne mich aus den Augen zu lassen. » Ja, das habe ich Fanilo. Wie ich sehe hast du Katherine bereits kennengelernt. «» Ja, eine reizende und hübsche junge Lady « » Das klären wir besser in meinem Büro, komm mit. Du auch Katherine. « Was war das denn? Schon klar, ich war nicht unbedingt hübsch oder etwas in der Art, aber das hatte sich wirklich gemein angehört, als er sagte, ´das klären wir besser in meinem Büro´So, als würde dies alles nicht stimmen, aber er könne dies nicht vor Julie sagen. Das machte mich wütend. » Sie können Ihm ruhig auch hier sagen, dass es nicht stimmt, was er gesagt hat «, rutschte es mir schon heraus. Mist. Vincent sah mich wütend an. Aber ich konnte das auch. Ich funkelte zurück. Eigentlich sollte ich das nicht tun, doch ich fühlte mich gedemütigt. So etwas hatte noch nie jemand getan. Ich dachte sogar noch einen Moment, er würde mich mögen, doch scheinbar hatte ich mich da getäuscht. » In mein Büro, sofort! « Die Autorität in seiner Stimme war kaum zu überhören. Ich sah zu Mr Parvanov Alekssiev, doch er ging schon auf das Büro zu. Ich blieb jedoch erst einmal stehen. Wollte ich mich noch mehr demütigen lassen? » Sofort «, sagte er nochmal etwas schärfer. Jetzt knickte ich doch ein. Schließlich wollte ich nicht, dass er sauer auf mich war, sonst würde er mich vielleicht am Ende doch raus werfen. Obwohl ICH allen Grund hatte, sauer zu sein, würde ich die Demütigung doch über mich ergehen lassen müssen. So ging auch ich in sein Büro und Vincent folgte. Er schloss die Tür und bedeutete Mr Parvanov Alekssiev sich auf einen der davor stehenden zwei Stühle zu setzten. » Setz dich Katherine «, wies er mich an. Ich tat es. » Zu aller erst möchte ich sagen, dass ich nicht sagen wollte, dass das, was Fanilo gesagt hat, nicht stimmt. Er hat sogar recht damit. « Ich sah ihn verdutzt an. Er veräppelte mich doch. Ja genau, das musste es sein. Draußen hatte es sich sicher nicht so angehört. » Draußen… «, fing ich an, doch er unterbrach mich. » Draußen habe ich nur gesagt, dass wir dies in meinem Büro besprechen. «» Ja, so als würde dies nicht stimmen. Ja es mag wahr sein, aber das war einfach demütigend. «Vincent schüttelte nur den Kopf und Fanilo saß einfach leise daneben. » Es tut mir leid, wenn es falsch rüber gekommen ist. Dafür entschuldige ich mich aufrichtig. Ich wollte dich sicher nicht demütigen « Dies überraschte mich. » Aber Fanilo «, jetzt wendete er sich an Mr Parvanov Alekssiev. » es wäre mir lieber, wenn du demnächst etwas besser auf deine Wortwahl aufpasst. « Ich verstand es nicht. Er hatte mich doch nur als reizend und hübsch empfunden und dies auch gesagt. Es war ein Kompliment. Ein Kompliment, mit dem ich zwar nicht umgehen konnte, aber ich wusste es zu schätzten. Fanilo aber schien dies zu verstehen und nickte. » Ich verstehe «, sagte er freundlich. Ich verstehe es aber nicht, kann mich mal irgendjemand aufklären? » Okay, na dann, warum bist du denn hier, Fanilo? « Bevor er antwortete, blickte Fanilo zu mir und dann wieder zu Vincent.» Sie kann bleiben «, meinte Vincent. » Okay, also es geht um zwei dringende Sachen. « Da ich nicht wusste, was ich machen sollte, setzte ich mich auf die Couch. Er hatte schließlich gesagt, ich könne bleiben. Aus welchem Grund wusste ich zwar nicht, denn eigentlich gingen seine Geschäft mich nichts an, aber es war mich auch egal. » Aber zuerst vielleicht das wichtigere. Meine Freundin will eine neue Jacht, da ihr die meine nicht gefällt. Daher wollte ich dich fragen, ob du mir eine von deinen empfehlen kannst. «» Ja natürlich. « Eigentlich wollte ich nicht zuhören, doch das war einfach schwer. » Du kannst sie dir auch einfach alle in der Fabrik am Hafen von New Jersey mit deiner Freundin ansehen. Du weißt ja, wo sie ist und mein Personal wird sich um dich kümmern. Leider kann ich dies nicht selbst tun, da ich im Moment eine Menge Arbeit habe, aber ich versichere dir, dass du bei meinen Leuten in den besten Händen bist. « » Ich weiß Vincent, ich weiß. Ich werde dieses Angebot annehmen und sie mir ansehen. Dann kann Lana selbst entscheiden, welches sie will «, meinte Fanilo. » Die zweite Sache ist,  ich eröffne einen neuen Club. Okay, diese Sache ist vielleicht nicht wirklich wichtig, aber Lana´s Freundinnen werden auch anwesend sein und sie hätten dich alle gerne bei der Eröffnung dabei. Ich habe ihnen gesagt, ich werde dich fragen. Also, wenn du gerne kommen möchtest, sie ist am Montagabend. « Bei diesen Worten bekam ich einen Stich. Was war das? Es sollte mir doch egal sein, mit wie vielen Frauen er feiern ging. Das ist es dir auch Kate. Es ist dir völlig schnuppe. » Ich weiß nicht so recht Fanilo. Ich habe im Moment wirklich eine Menge Arbeit, aber ich werde sehen, was sich machen lässt. « Jetzt sah Vincent zu mir. Er schaute mich an, als würde er irgendetwas suchen. » Okay, ich würde mich sehr freuen. «» Okay, gibt es sonst noch etwas? «, fragte er, doch er ließ mich nicht aus den Augen. » Ja, abgesehen der Tatsache, dass ich dich zur Cluberöffnung einladen habe, möchte ich dich und Katherine «, dabei zeigte er auf mich, » zu einem Abendessen einladen. « Ja, so etwas hatte er vorhin auch schon gesagt, bloß, dass er mich und Julie einladen wollte. » Es wäre auch sehr schön, wenn Julie mitkäme, ich habe sie schließlich vorhin schon eingeladen und Avery. « Bei letzterem schluckte ich. » Mein Neffe Thomas wird auch kommen «, sagte er noch. » Wann? «, fragte Vincent nur. » Nächste Woche Freitag. «» Wie gesagt, ich muss sehen, was sich machen lässt, aber ich sage dir rechtzeitig Bescheid Fanilo. « Damit waren die Beiden fertig. Vincent verabschiedete Fanilo und dieser verabschiedete ich mit einem » Einen schönen Tag Katherine « und einem Lächeln bei mir. Als Vincent in der Tür stand, zog er sein Sakko aus. Jetzt stand er nur noch mit seinem Hemd und der Weste da, was seinen Hintern wirklich betonte. Kate, sie doch nicht dorthin, ermahnte ich mich selbst. Aber er sah einfach umwerfend aus. Seine Armmuskeln zeigten sich durch das Hemd und ich zog scharf die Luft ein. Seine Anzughose mit dem Gürtel saßen einfach perfekt auf seinen Hüften. Die Frauen mussten ihn einfach umwerfend finden. Ich verstand die Frauen, die schon morgens im Aufzug Vincent anstarrten, als würde ein Engel auf der Erde wandeln. Er war ein Engel. Ein heißer Engel. Ich verstand auch Avery. Allerding das sie mich deswegen nicht mochte, konnte ich nicht verstehen. Ein Mann wie Vincent Jane könnte nie jemals etwas von jemandem wie mir wollen. Schon spielte der Altersunterschied zwischen uns eine Rolle. Aber nicht nur das. Ich gehörte einfach nicht in eine Welt wie die seine. » Ich muss noch ungefähr eine Stunde arbeiten, dann können wir nach Hause fahren. Den Rest kann ich dann auch dort erledigen. « » Sie müssen nicht so früh aufhören. Ich kann Warten und es tut mir wirklich leid, wie ich mich vorhin benommen habe. « » Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du dich nicht immer entschuldigen musst «, meinte er. » Und ich habe gesagt, dass ich nun mal nicht anders kann. « » Aber das vorhin war mein Fehler. « Mehr sagten wir nicht mehr, denn er setzte sich an seinen Schreibtisch vor den Mac Book und fing wieder an zu arbeiten. Auf der Couch legte ich mich hin und zog mir wieder die Decke um meinen Körper. Vincents Tablett lag noch neben mir, doch ich hatte keine Lust es zu benutzen. Jedoch holte ich mein neues I phone heraus, um Ally eine SMS zu schreiben. 

The memories I lost in the fireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt