The memories I lost in the fire

Kapitel 5: Klatschblätter

Wir fuhren mit der Limousine zum Jane Enterprises Holdings inc Building. Dort hielt Loui und öffnete für Mr Jane die Türe. Ich rutschte durch und stieg auch dort aus. Im Empfangsbereich stöckelte uns eine blonde, hübsche Frau in Bleistiftrock und Bluse entgegen. Hatte ich doch recht gehabt mit den Outfits. » Guten Morgen Mr Jane «, begrüßte sie ihn. Mich übersah sie geflissentlich. Was erwartest du Katherine? Sie wusste bestimmt, dass ich nur das kleine Gör war, das den Ruf von dem Multimillionär fast zerstört hätte. Ja klar, wahrscheinlich kann sie Gedanken lesen. Ich schämte mich für meinen Gedanken. Natürlich konnte sie das nicht wissen. » Ms Carrington, haben Sie nicht etwas vergessen? « Kurz leuchteten ihre Augen auf, als würde sie sich freuen, dass er ihren Namen wusste, doch dann erinnerte sie sich an die Frage. » Oh, entschuldigen Sie Ms ? «, versuchte sie es zuckersüß, doch ich wusste, dass sie es nicht so meinte. Am liebsten würde sie mir irgendetwas Gemeines an den Kopf werfen. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, antwortete Vincent schon für mich: » Ihr Name ist Ms Ivanova Laleva « Er sagte es nicht besonders freundlich. Aber wie er meinen Namen sagte… Ich wusste einfach, dass es wunderbar sein würde, wie er ihn aussprach. » Na dann, Guten Morgen Ms Ivanova Laleva. « Wieder hörte es sich falsch an. Doch Vincent zog mich an seine Seite und legte wieder seinen Arm um meine Taille und führte mich zum Fahrstuhl. Jetzt blickte Ms Carrington mich böse an. Es verletzte mich wieder. Im Fahrstuhl standen natürlich auch andere Leute. Männer mit Anzug und Frauen mit Hosenanzug oder Rock. Ich freute mich noch einmal darüber, dass ich mit meiner Einschätzung so richtig gelegen hatte. Vincent ließ seine Hand nicht von mir ab. Sogar als die Leute ihn verwundert anstarrten, ignorierte er es. Dieses Building hatte sogar 25 Stöcke und natürlich fuhren wir nach ganz oben. Dort saß eine weitere blonde Frau an einem Schreibtisch, der wie ein weiterer kleiner Empfang aussah. » Guten Morgen Mr Jane. Ms ? «, es wunderte mich, dass sie auch gleich bei mir nachfragte und mich begrüßt hatte. Wieder sagte Vincent ihr meinen richtigen Nachnamen. Diese Frau erschien mir sehr nett. Sie lächelte mich auch an und ich erwiderte das lächeln. Leider erreichte es meine Augen nicht. » Julie, bitte verschieben sie die erste Sitzung um zehn Minuten. « » Gerne Mr Jane «, sagte sie freundlich und lächelte mich noch einmal an. Dann zog er mich mit sich in sein Büro. Da auch dieses Gebäude aus Glas bestand drückte Vincent auf einen Knopf auf einer Fernbedienung und das Glas verdunkelte sich. So konnte von außen niemand mehr herein sehen. Auch hier stand ein riesen großer Schreibtisch. Der Drehstuhl passte einfach perfekt zu Vincent dem CEO. Ein Mac Book, sowie ein Tablett, Telefon und ein paar Papiere waren das einzige, das auf dem Schreibtisch lag. Neben der Tür, zu der wir herein gekommen waren, stand eine cremefarbene Couch. Ansonsten war hier in diesem Raum nichts anderes. Der Ausblick auf New York allerdings, musste ziemlich toll sein. Ich konnte mir vorstellen, wie er dort stand und hinaus blickte und daran dachte, was er alles erreicht hatte. Erst jetzt bemerkte ich, dass er noch immer seinen Arm um mich gelegt hatte. Es wunderte mich, dass 'Julie' mir deswegen keine bösen Blicke zugeworfen hatte. Aber wie gesagt, sie schien wirklich, wirklich nett zu sein. Jetzt nahm er seinen Arm weg, trat ein Stück zurück und sah mich an. Es drängte sich mir eine Frage auf und prompt stellte ich sie: » Warum nenne Sie mich eigentlich bei meinem vollen Namen und nicht Leva, so wie Lane es getan hatte? « Von meiner Frage schien er kurz verwirrt, doch der Ausdruck verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. » Möchtest du das denn nicht? « Das verwirrte jetzt mich. » Doch, genau das wollte ich von Anfang an, aber ich schien keine Wahl gehabt zu haben. « Halt doch einfach mal den Mund Katherine, ermahnte ich mich. » Ich wusste nicht, dass es dir so viel ausmacht. Doch du hättest es Lane einfach sagen können. Sie meinte, es wäre vielleicht besser, Leva daraus zu machen, damit es eher wie ein Name für eine Amerikanerin ist. « » Ich bin aber nun mal keine Amerikanerin. Ich bin stolz auf den Namen, den mir meine Eltern vermacht haben und ich bin auch Stolz darauf, aus Bulgarien zu kommen und nicht aus Amerika. Versteh mich nicht falsch, ich liebe Amerika. Aber ich habe auch Bulgarien geliebt und Kanada auch. « Erschrocken darüber, was ich gesagt hatte, hielt ich mir die Hand vor meinen Mund. Doch er lächelte nur. » Dann tut es mir wirklich leid, dass ich dazu zu gestimmt habe. Ich dachte nur, es wäre so wesentlich leichter für dich. « » Nein, es tut mir leid. Ich hätte so nicht sprechen dürfen. « Wieder lächelte er. » Dein Temperament gefällt mir. Es gibt nur Leute um mich herum, die mir immer zu allem zustimmen, weil sie denken, ich wüsste alles besser. Doch dem ist nicht so. Ich weiß auch nicht alles. Daher gefällt es mir sehr, wenn du mir widersprichst. « Was hatte er gerade gesagt? Ich hatte mich doch verhört, oder? » Vincent, Sie sind einer der reichsten Männer der Welt. Das ist Ihnen doch nicht einfach so zugeflogen, also ist es doch klar, dass sie mehr wissen, als andere. « » Katherine, es ist nicht so, dass ich gar nichts weiß, doch ich weiß nun mal nicht alles. Wenn ich das täte, dann bräuchte ich keine Anwälte. Ich bräuchte noch nicht einmal Mitarbeiter, weil ich genauso gut alles selbst machen könnte. « » Okay, Sie haben gewonnen. « Vincent schmunzelte. » Gut, also ich habe jetzt leider ein Meeting. Aber du kannst gerne meinen Tablett benutzen, sollte dir langweilig werden. Ich werde auch Julie darum bitten, ab und zu nach dir zu sehen und sie bitten, dir eine Decke zu holen, damit du es dir auf der Couch gemütlich machen kannst. Solltest du sonst noch einen Wunsch haben, dann wende dich doch bitte an Julie, oder rufe mich an. Alle meine Nummern hast du ja. « Da er wahrscheinlich wusste, dass ich seinen Tablett nicht anrühren würde, drückte er ihn mir in die Hand. » Das Passwort ist 8 7 9 6 3. Ich bin bald wieder zurück. « Mit diesen Worten verschwand er aus dem Büro. Kein fünf Minuten später kam Julie mit einer Decke herein. Ich bedankte mich bei ihr und sie lächelte mich wieder an. » Oh, ähm Julie? Entschuldigung, ich weiß nicht, ob ich Sie so nennen darf, aber ich weiß leider ihren Nachnamen nicht. « Wieder lächelte sie. » Natürlich dürfen Sie mich so nennen. « » Okay, ich bin Kate und bitte sagen Sie doch Du zu mir. « » Okay Kate. « » Also Julie, ich wollte Sie etwas fragen. Kennen Sie die Frau unten am Empfang? Sie hat blondes Haar… « » Oh, du meinst Avery Carrington «, unterbrach sie mich wissend. » Ja genau. Also ich wollte fragen, ob Sie wissen, ob sie generell andere Leute nicht mag, oder ob das nur bei mir so ist. Denn sie hat wirklich tötende Blicke. « Jetzt fing sie richtig an zu lachen. » Nein, Avery kann nur Frauen nicht ausstehen, die etwas mit Mr Jane zu tun haben. « Oh. » Aber ich meine, ich bin doch erst siebzehn und Vincent, also Mr Jane lässt mich nur bei sich wohnen «, versuchte ich mich zu verteidigen. » Das ist egal. Jeden, der etwas mit ihm persönlich zu tun haben kann, hasst sie. Außerdem bist du sehr hübsch, was darauf schließen lässt, dass sie wirklich eifersüchtig ist. « Darauf das sie gesagt hatte, dass ich hübsch war, ging ich nicht ein. » Aber warum sollte sie denn eifersüchtig sein. Ich meine, sie hat doch alles, was sich andere Frauen nur wünschen können. « » Ja, aber eine ganz wichtige Sache hat sie nicht. Mr Jane. « Damit ließ sie mich allein mit meinen Gedanken. Jetzt war ich froh, dass Vincent mir das Tablett in die Hand gedrückt hatte. Ich gab das Passwort ein und gab in die Google Suchmaschine nur zwei Sachen ein. Vincent Jane. Schon hatte Google mehrere Seiten gefunden. Ich klickte eine Seite davon an. Titel wie: 

Multimillionär Vincent Jane und seine neue Flamme.

Vincent Jane, einer der reichsten Männer der Welt, rettet Konkurs gegangenes Unternehmen. 

Mr Jane, was ihn so besonders macht. 

Das Leben des Multimillionärs Vincent Jane.

standen unter den dazugehörigen Bildern und einem langen Text darunter. Ich überflog den Text und las nur das wichtigste: 

Vincent Jane, einer der heißesten Junggesellen der Welt bricht Millionen Frauen das Herz. Seine neue Flame eine unbekannte, sehr junge Frau. Um wen es sich handelt, hoffen wir ihnen mit der nächsten Ausgabe… 

Ich sah auf das Datum, wann dieser Artikel aktualisiert wurde. Mittwoch 23. Oktober 2013.Oh, das war heute. Was sollte das bedeuten? Hatte Vincent eine neue Freundin, von der ich noch nichts wusste? Nein, das müsste ich bemerkt haben. Außerdem, was war mit Lane? Das musste ich wirklich herausfinden. Ich überflog auch den zweiten Text, in dem es geschrieben war, was Vincent alles für dieses Unternehmen getan hatte. Er war ein wirklich guter Mensch. Der dritte Text interessierte mich nun wieder mehr. 

Mr Jane, was ihn so besonders macht? Dies ist eine wirklich gute Frage, auf die millionen Menschen eine Antwort haben. Wir befragten ein paar Leute auf den Straßen von New York dazu:

Mr Jane ist einfach einer der Best aussehendsten Männer auf dem ganzen Planeten.

Er wirkt immer so ruhig und gelassen.

Ein Bodenständiger junger Mann, der schon in seinen jungen Jahren so viel erreicht hatIch beneide ihn darum, was er sich aufgebaut hat.

Andere Menschen können für ihren Erfolg noch so viel schuften und er macht das quasi nur mit einem Finger.

Er wirkt einfach echt.

Ja, wahrscheinlich jeder beneidete ihn darum, wer er war. All das, was er sich aufgebaut hatte, schien er nach den Artikeln verdient zu haben. Auch ich dachte das. Ich las auch noch den letzten Artikel durch.

Das Leben des Multimillionärs Vincent Jane ist gar nicht so einfach, wie viele Menschen es glauben möchten. Natürlich hat ein Mann wie er viele Freunde, aber ebenso auch seine Feinde. Ein früherer Geschäftsmann des berühmten Mr Jane berichtete uns: „Dieser Mann mag Freunde haben, aber er hat genauso auch seine Feinde. Ich gehöre gewiss dazu. Zu seinen Feinden. Einst waren wir Freunde, doch er hinterging mich und mein Unternehmen, das kurz darauf pleiteging. Ich wünsche ihm dasselbe.“Von diesem Mann, der seinen Namen nicht öffentlich preisgeben will, erfuhren wir auch, dass Mr Jane auch mit seinen Betthäschen nicht gerade freundlich umging. Nach Aussage dieses Mannes, solle er schon bei mehreren Frauen handgreiflich geworden sein. Ob dies wahr sein kann, werden wir wohl nie gänzlich erfahren.  

Wow, also diese Klatschblätter konnten einen zwar wirklich gut dastehen lassen, aber einen auch wirklich in den Dreck ziehen. Ich fragte mich, ob Vincent wusste, was über ihn geschrieben wurde. Keine Sekunde konnte ich glauben, was in dem letzte Text gestanden hatte. Er würde niemals handgreiflich werden. Das konnte einfach nicht wahr sein. Eine Sekunde dachte ich daran, dass ich diesen Mann eigentlich gar nicht richtig kannte und dies daher gar nicht wissen konnte. Doch dann sah ich wieder diese Bilder vor mir, als er zu mir gerannt kam, die Splitter aus meiner Hand gezogen hatte, mich in sein Schlafzimmer trug und dort behutsam in sein Bett legte. Nein, dieser Mann würde so etwas niemals tun.