Kapitel 15: College?

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Als wir in der Tiefgarage des Jane's ankamen, wartete schon Loui auf uns. Vincent hatte während der ganzen Fahrt kein einziges Wort gesagt. Oben angekommen, begrüßte uns Mrs Morgan. » Ich muss los «, sagte Vincent plötzlich. Ich sah ihn an, doch sein Blick war auf Mrs Morgan gerichtet. Wohin musste er jetzt? Es war fünf Uhr, was musste er um diese Uhrzeit machen? Er schien keine Anstalten zu machen, mir zu sagen, wohin er ging. Warum sollte er auch? Diese 'Beziehung' die wir hatten, ich hatte mich wohl damit überrannt zu glauben, dass es eine 'richtige Beziehung' ist. Schon war Vincent auch schon weg. Ich sah Mrs Morgan perplex an. » Ähm... Mrs Morgan, ich bin auch nochmal weg «, meinte ich dann zu ihr. » Du weißt, dass du nicht ohne John gehen darfst. « Mist. Das hatte ich vergessen. » Ja, stimmt. Wo ist er? « » Ich sage ihm Bescheid «, sagte sie und verschwand in der Küche. In der Küche war er doch bestimmt nicht. Aber ein Telefon Kate! Manchmal könnte ich mich wirklich in den Arsch beißen. Ich lief in mein Zimmer, um mich nochmal frisch zu machen und schon wartete John auf mich. » Hallo John «, sagte ich freundlich, was er nur mit einem nicken erwiderte. Ja, dieser Mann war seltsam, aber trotzdem mochte ich ihn irgendwie und ich wusste nicht wieso. Als ich bei Ally angekommen war, klingelte ich und keine fünf Sekunden später öffnete sie. » Kate «, sie war offenbar froh, mich zu sehen, aber dann blickte sie hinter mich, » und Sie. « Sie war offenbar nicht so froh, auch John hier zu sehen. » Entschuldige Kate, aber ich darf nicht ohne Babysitter aus dem Haus. « Dies sagte ich in einer zuckersüßen Stimme. » Also John, ich bin nun hier, sie dürfen jetzt gehen. « Wieder nickte er nur. Ich habe ihn schon lange nicht mehr reden hören. Ally schloss die Türe und zog mich mit sich in Richtung ihres Wohnzimmers. Ich fand ihre kleine Wohnung immer wieder faszinierend. Sie war liebevoll eingerichtet. Man konnte sofort erkennen, dass Ally hier wohnte. » Also los, erzähl schon «, platze es aus Ally heraus, nachdem wir uns auf ihre Couch gesetzt hatten. Ich erzählte ihr alles. Was auf der Party und danach passiert war. Dadurch konnte sie sich schon erschließen, was sie am nächsten Morgen gesehen und mitbekommen hatte. Bewusst ließ ich aus, was ich ihm alles erzählt hatte. Von meiner Vergangenheit. » Und dann ist er einfach mit dir nach Massachusetts gefahren? Wart ihr in einem Hotel? «, fragte sie. » Nein, er hat dort ein kleines Haus «, antwortete ich ihr. » Oh, er hat da also ein Häuschen. Ungewöhnlich «, sagte sie sarkastisch, » und habt ihr... ach eigentlich ist es eine dumme Frage. Natürlich habt ihr. Ist er gut im Bett? « » Ehrlich gesagt, ich habe keine Vergleiche, aber für mich war es gut. Sehr gut. « » Du willst mir sagen, du hast vor ihm noch keinen anderen Mann gehabt? « » Es hat sich einfach nie etwas ergeben. « » Nie etwas ergeben? Da draußen laufen Billionen heiße Typen rum und du sagst mir es hat sich nichts ergeben? « » Natürlich hatte ich schon Freunde, aber sie haben mich am Ende immer verarscht. Auch wenn ich nicht glaube, dass das mit Vincent lange hält, so war er doch immer ehrlich zu mir. « » Kate, hast du mal gesehen, wie er dich ansieht? « » Das vergeht auch wieder. Er wird irgendwann Gefallen an einem exotischen Model oder an sonst irgendeiner anderen Frau finden und schon hat er sein Interesse an mit wieder verloren. Wahrscheinlich hat er das jetzt schon, denn als wir nach Hause gefahren sind, war er wirklich merkwürdig. Hat nicht mehr mit mir gesprochen und als wir angekommen sind hat er gesagt, er muss noch einmal los und hat nicht gesagt, wohin er geht. « » Als ob man an dir das Interesse verlieren könnte. Man erlebt jeden Tag immer wieder was Neues mit dir. Zum Beispiel, als du einfach so nach Massachusetts mit einem Mann gefahren bist und ihn dann auch noch gevögelt hast. Mit einem Multimillionär wohl gemerkt. « » Milliardär «, verbesserte ich sie unbemerkt. » Ah, Milliardär ist er also schon. Siehst du. Und es gibt kein Model, das an dich rankommt. « » All, es ist wirklich lieb, dass du das sagst, um mir ein besseres Gefühl zu geben, aber wir beide wissen, dass dem nicht so ist. « » Kate, du kennst deinen eigenen Wert nicht. Du bist mehr Wert, als jedes Model. « Wir redeten noch eine Weile. Es war schon halb zwölf, als ich John Bescheid gab, dass er mich wieder holen kann. Eine Viertelstunde später war er auch schon da. Man, dieser Mann war schnell. » Also, wir sehen uns dann morgen? Du kommst doch, oder? «, fragte Ally zum Abschied. » Natürlich komme ich. Wirklich «, versicherte ich ihr und umarmte sie. Schweigend ging ich neben John in der Dunkelheit her. Irgendwie war ich froh, nicht alleine gehen zu müssen. » Schlafen Sie eigentlich auch mal? «, fragte ich dann in die Stille hinein. » Natürlich «, sagte er knapp. Das war es dann auch schon mit der Konversation. Als wir im Jane's ankamen, blieb ich vor dem Fahrstuhl stehen. » Sie müssen mich nicht nach oben begleiten. Das schaffe ich gerade noch alleine. « » Ich begleite Sie bis zur Türe «, widersprach er. Und das tat er. Erst als ich die Türe schloss, hörte ich, wie er in den Fahrstuhl stieg und wieder nach unten fuhr. In der Wohnung war es still. Sofort schaltete ich alle Lichter, die es hier gab an. Ich weiß echt nicht, was mit mir los ist, aber ich mag es einfach nicht, alleine hier zu sein. Auf dem Weg in mein Zimmer dachte ich mal wieder über Vincent nach. Er war noch nicht zu Hause. Ich verstand ihn einfach nicht. Wenn er jetzt schon sein Interesse wieder verloren hatte, konnte er mir das doch einfach sagen. Ich zog mir meine Schlafsachen an, legte mich ins Bett und schlief sofort ein.

The memories I lost in the fireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt