Kapitel 44# das Dornröschen

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Lorraine P.O.V.

Als ich das nächste mal die Augen wieder öffnete, hing Max sein Gesicht über meinem und er grinste mich einfach nur frech an.

"Na auch wieder wach Dornröschen?" lachte er und sein Gesicht entfernte sich wieder von meinen.

Ich brummte als Reaktion nur und schloss wieder die Augen, konnte ich nicht noch länger Ohnmächtig sein? Es war so schön ruhig und dort war kein Max.

Wieso fühlte ich mich nur so? So elendig und schwach. So als würde alles was ich mache keinen Sinn mehr ergeben. Aber sein wir ehrlich, es war doch so. Ich könnte nie die Hauptperson in einem dieser Romane sein, denn meine Geschichte würde nie glücklich aus gehen. Sie würde den Lesern nur das Herz brechen und zum Schluss raus reißen.

Denn ich war ein grausamer Mensch, alles was jetzt geschah hatte ich verdient. Es war von Anfang an so gewesen.

Ich schloss wieder die Augen und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

"Hey Lory" Und wieder einmal riss Max mich aus meinem elend, aber ich reagierte nicht. Ich wollte nicht weiter, ich nicht wissen was als nächstes passieren würden, denn das würde es bestimmt schaffen mich schließlich wirklich in den Selbstmord zu treiben.

"Wir haben deine Familie erreicht, sie kommen heute. Freust du dich?" schon wieder war er so euphorisch, das es mir weh tat. Eigentlich tat es nur weh, weil seine Worte mich so zerstörten. Sie würden kommen, schon bald...

Doch könnte ich das nicht ändern und es wie alles andere über mich ergehen lassen.

"Hey würdest du mir mal antworten?!" Seine Euphorie war verschwunden, jetzt war er nur noch wütend. Doch auch das ging an mir vorbei, okay nur fast. Denn er packte mich an den Haaren, zerrte mich aus dem Bett und zog meinen Kopf nach oben.

"Nein ich freue mich nicht"

Endlich ließ er meinen Kopf los und ich sackte in mich zusammen.

"Ich lege dir deine Klamotten hin, du musst in zwei Stunden fertig sein."

Ich nickte träge und lehnte mich mit dem Kopf gegen das Bett.

Oh bitte nicht noch mehr Schmerz.

***

Nach zwei Stunden war ich fertig, mit meinem Outfit und mit meiner ganzen Situation.

Ich trug ein wunderschönes blaues Kleid, ich würde darin bestimmt wirklich hübsch aussehen, aber das tat ich nicht. Denn überall waren Blaueflecken und mein Blick sprach die pure Trauer.

Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen und Max kam herein, er trug ein Hemd und eine schwarze Hose.

"Los komm, sie sind da"

Wieder nickte ich nur, Max nahm meine Hand und zog mich hinter sich den Flur entlang in den Essenssaal, wo sie dann auch endgültig standen.

Meine ganze Familie war da, wirklich alle, nur kein Nate. Ich sah Mum, Dad, Grandma, Grandpa, Tante Beatrice, Sydney, Tyler, Isaac, Derek, Ezra, Rachel und Tamara und noch meine anderen Tanten und Onkels. Sie alle waren genauso begeistert mich zu sehen, wie ich sie. Keines Wegs.

"Lorraine" meinte meine Mutter und wollte mich umarmen, aber ich schob sie weg. Max sein Händedruck wurde stärker, aber ich wollte sie einfach nicht umarmen. Ich hasste diese Frau.

"Setzt euch doch bitte" kam es von Lucien und wir alle setzten uns. Ich natürlich zwischen Max und Aiden und meine Familie auf der anderen Seite des Tisches.

Mein Blick war stur auf meine Finger gerichtet, da ich etwas anderes nicht ertragen konnte.

"Lorraine jetzt sitzt doch mal gerade" motzte meine Mutter gleich herum und ich ballte meine Hände zu Fäusten. Diesen gefallen würde ich ihr ganz bestimmt nicht tun.

"Und wie siehst du überhaupt aus? Kannst du denn garnichts richtig machen?" Sie meinte meine Blauenflecken und so richtete ich meinen hasserfüllten Blick auf meine Mutter.

"Halt deine vorlaute Fresse und Beweg deinen fetten Arsch so schnell es geht wieder nach Los Angeles" knurrte ich und meine Mum und auch Max waren überrascht. Max wohl eher, weil er dachte, ich wäre nicht mehr so.

"Wie kannst du es wagen..." Max unterbrach meine Mutter. "Sein sie ruhig"

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, aber das verblasste sofort auf wieder.

"Wie redest du eigentlich mit deiner Mutter?!" richtete er sich jetzt an mich und ich drehte meinen Kopf langsam zu ihm.

"Spätestens nach einer Stunde wirst du das auch tun" sagte ich nur und schaute wieder auf meine Finger.

Meine Mum brachte echt wieder alte Seiten von mir zum Vorschein.

"Wieso sind wir denn überhaupt hier?" fragte mein Dad und man hörte sofort die Verachtung heraus. "Ich werde Lory heiraten" verkündete Max und plötzlich war es ganz still am Tisch.

"Wie bitte?! Diese Göre?!" Das war meine Tante, das wusste ich sofort.

"Weil sie eine Herausforderung ist" erklärte Max und ich driftete wieder in meine Gedanken ab.

Wieso war Nate nicht hier? Wieso konnte er nicht hier sein? Ich vermisste ihn so sehr und das Gefühl der Geborgenheit, das er mir schenkte.

Ich seufzte und schloss für einen Moment die Augen, ich saß hier gerade wirklich in meiner persönlichen Hölle.

Meine Gedanken schweiften zu einer anderen Person, zu Kyle. Sobald ich an ihn dachte, ging es mir besser, aber gleichzeitig fühlte ich mich wieder schlecht, da ich ihm nie sagen könnte, was ich fühlte.

Er hätte es wirklich verdient, er hatte noch nie eine Freundin, er kümmerte sich nur um Nate und mich. Er stellte unser Wohl über sein eigenes. Das hatte noch nie jemand getan.

"Lory" Ich schreckte wieder hoch und schaute Max mit großen Augen an, dann sah ich wie sich seine Lippen langsam zu einem Lächeln formten.

"Sie haben zugestimmt"

Badboy Brother and the MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt