Lorraine P.O.V.
Jetzt war es soweit, nur noch ein Paar Minuten und mein Leben wäre endgültig zuende. Mein Blick schweifte noch einmal über den weißen Stoff und ich atmete tief ein und aus.
Wie konnte es nur so weit kommen? Ich heiratete gleich den Mann, den ich über alles hasste und der mich behandelte wie ein Stück Scheiße. Aus dem Augenwinkel nahm ich einen Schatten wahr, der neben mir zum stehen kam, langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite und entdeckte Kyle.
Er trug einen schwarzen Kapuzenpullover, seine Haare waren verwuschelt und er hatte Augenringe. Er sah gar nicht so schlimm aus, wenn man die Augenringe, das Blaueauge, die angeschwollene Lippe und den blauen Kiefer, ach und vergaßen wir nicht den betrübten schon eher verzweifelten Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht. Doch er war da und das brach mir mein kleines schon mitgenommenes Herz endgültig. Ich konnte ihn so nicht sehen.
"Was tust du hier?" fragte ich ihn bedacht leise. "Wenn ich schon nicht den Rest meines Lebens mit dir verbringen darf, möchte ich wenigstens an deinem wichtigsten Tag anwesend sein." Ich lachte kurz und nahm anschließend seine Hand in meine.
"Dies ist nicht mein wichtigster Tag, ich liebe ihn nicht und wenn etwas keinen Platz in meinem Herzen hat, ist es mir auch nicht wichtig. Aber du bist wichtig für mich, du hast einen Platz in meinem Herzen. Einen großen"
Kyle lächelte, was mein Herz einwenig erwärmte. Er machte mich einfach glücklich, auch nur durch seine Anwesenheit. Anschließend kam er meinen Lippen immer näher, doch dann fing die Musik an und wir sprangen auseinander.
"Ich gehe dann mal. Ich liebe dich Lory" Somit verschwand er wieder und ließ mich alleine. Im nächsten Moment ging der Vorhang auf und ich trat langsam heraus. Mein Blick scannte sofort die Menge ab und ich entdeckte meine, nennen wir es heute mal, Familie.
Dann fiel mein Blick auf Max, er stand stolz und mit einem Grinsen im Gesicht am Altar und wieder zerbrach etwas in mir. Als ich vorne ankam, trat ich auf das Podest und Max nahm seine Hand in meine.
"Bist du bereit?" fragt er. "Das war ich noch nie" entgegnete ich ihm nur, er lächelte und wir beide drehten uns zum Pastor. Ab da an hörte ich nicht mehr zu und konzentrierte mich lieber auf etwas anderes. Auf die Blumen, es waren Orchideen, wunderschöne weiße Orchideen. Ich liebte sie, sie waren elegant und sahen trotzdem gefährlich aus. Sie schmückten den ganzen Raum, es war mein Wunsch gewesen, mein einziger Wunsch.
"Möchten Sie Lorraine Crystal O'Connor den hier anwesenden Max Lopez heiraten?" fragte mich der Pastor und riss mich so aus den Gedanken.
Ich war kurz davor zu antworten. Plötzlich hörten wir einen lauten Knall, als nächstes überwältigt uns eine riesige Druckwelle und wir schleuderten durch die halbe Kirche. Mein Kopf knallte schlussendlich gegen die Wand, mir wurde kurz schwarz vor den Augen, aber ich verlor nicht endgültig das Bewusstsein.
Ich öffnete meine Augen und sah Rauch. Brannte es?
Vorsichtig und auf wackligen Knie stand ich auf und ließ meinen Blick immer wieder durch die Kriche schweifen. Alle Gäste lagen verletzt auf dem Boden und erst jetzt fiel mir auf, dass auch ich nicht unbeschadet aus dieser Sache raus kam. Mein zuerst weißes Kleid färbte sich an manchen Stellen rot.
Was war passiert? Wer hatte das getan?
Am Eingang tauchte ein schwarze Gestalt auf, durch den ganzen Rauch konnte ich sein Gesicht nicht erkennen. Der Unbekannte, welcher auf jeden Fall ein Mann war, kam immer näher auf mich zu. Ich taumelte zurück und stolperte über den Stoff meines Kleides.
Ich schaffte es nicht wieder auf die Füße und krabbelte stattdessen von ihm weg.
Die Person schob ihre Kapuze vom Kopf und ich erstarrte.
"Kai?" "Na kleines" Er grinste und hockte sich vor mich. "Was machst du hier?" fragte ich ihn. "Na dich hier raus holen." Er lachte und ich schaute weiterhin zu ihm hoch. Anschließend legte er seine Arme unter meine Kniekehlen und meinen Rücken und hob mich hoch. Ich war zu schwach um mich irgendwie zu wehren.
Er lief zwischen den Gästen entlang und ich entdeckte Max, seine Augen waren geschlossen und er bewegte sich nicht.
"Wieso hilfst du mir?" fragte ich leise und schaute wieder zu ihm hoch. "Ich gönne es den Lopez nicht, dass sie es schaffen dich zu brechen. Das haben sie nicht verdient. Ich will sie zerstören und natürlich ihre Pläne" erklärte er mir und ich runzelte verwirrt die Stirn.
"Aber wieso? Was ist mit Marylin?" Kai wirkte plötzlich so wütend. "Sie ist tot, schon wieder"
"Was ist passiert? Sie lebte doch oder?" "Sie hat gelebt, aber auch nur für ein Paar Tage"
Ich schaute ihn fragend an. "Was ist passiert?" "Sie haben sie umgebracht" Geschockt schaute ich ihn an, ich wusste nicht was ich sagen sollte, es überraschte mich sehr. Wieso hatten sie sie umgebracht. Sie hatte doch nichts damit zu tun. Kai lief aus der Kirche und dann auf einen schwarzen Van zu.
"Wieso bist du alleine?" fragte ich vorsichtig. Er antwortete mir nicht und legte mich auf die Rückbank des Van's, dann schloss er dir Tür und stieg vorne ein.
"Lie und Rider haben etwas zu tun." erklärte er mir und brachte den Van zum fahren. Ich war mehr als nur überfordert mit der ganzen Situation. Ich verstand was Kai dazu veranlasst hatte mich zu retten, aber was hatte er vor? Er hatte einen Plan, das wusste ich, denn er hatte immer einen Plan gehabt.
"Was hast du jetzt vor? Wo willst du hin?" Langsam richtete ich mich auf und beobachtete ihn durch den Rückspiegel. Seine Lippen bildeten sich zu einen Grinsen, dieses Grinsen kannte ich nur zu gut und es verhieß nichts gutes. "Wir machen einen kleinen Ausflug" meinte er nur ich verdrehte die Augen.
Wo wollte er hin? Ich schaute wieder nach vorne und überlegte. Wo würde ich an seiner Stelle hin fahren? Die Frage war eigentlich schnell beantwortet, als ich mir einiges klar machte. Doch er nahm mir diesen Gedanken ab.
"Wir fahren zurück nach Miami"
DU LIEST GERADE
Badboy Brother and the Mafia
ChickLitBand 3: Badboy Brother and Mafia Man hörte einen lauten Knall, dann hörte man Schreie und anschließend sah man wie das Haus in Flammen aufging. Die Flammen tanzten und die Hitze war unbeschreiblich. Erst wusste man nicht was man machen sollte, aber...