19. Kapitel

1.7K 109 38
                                    

»Ich geh mir einen Job suchen!«, waren meine letzten Worte an Minhyuk, bevor ich los ging.
Mein Vater hatte mit Kai's Eltern vor einpaar Tagen besprochen, dass sie die Wohnung nicht mehr zahlen müssen. Mein Vater verdiente ja jetzt genug.
Ich wollte aber trotzdem arbeiten gehen, da ich Sehun seine Vorhänge, die ich zerissen habe, zurückzahlen möchte. Ich war seit dem Tag an, an dem das „Missverständniss" passiert ist nicht mehr bei ihm gewesen. Das ist schon vier Tage her. Sehun hatte sich aber auch nicht gemeldet.
Bei den Jungs war ich auch nicht, weil ich Angst hatte, ich könnte Sehun treffen.

Ich hielt es aber trotzdem für wichtig, dass ich ihm das „zurückgebe", was ich ihm „angetan" habe. Deshalb ging ich jetzt los, um mir einen Job zu suchen, aber ehrlich gesagt, hatte ich keine Ahnung, wie ich das angehen soll. Mein Vater hatte Glück, obwohl er keine Ausbildung hatte, einen Job bekommen zu haben, weil er sich auskannte, doch ich? Ich bin in nichts gut. Wer würde auch schon ein untergebildetes Mädchen einstellen, dass erst vorkurzem noch auf der Strasse lebte?
Ich hatte dennoch Hoffnungen, da Minhyuk mir erzählt hatte, dass er eine Amzeige in einem Café gesehen hatte als Kellnerin. Da könnte ich es ja versuchen, was ich auch tat.

Ich ging in dem Café rein und musste mich erstmal orientieren. Ich wusste echt nicht, wie man sowas machte.
Also beschloss ich kurzerhand einfach eine Kellnerin hier zu fragen.
»Ah, natürlich. Ich hole schnell meinen Chef.«
Ich nickte ihr zu und wartete an einem der Tische, bis sich ein etwas rundlicher Mann setzte und mich anlächelte.
»So, Sie möchten hier also arbeiten?«
»Bitte, duzen Sie mich und ja das möchte ich.«
Er nickte.
»Hast du eine Ausbildung?«
Kurz schluckte ich nervös, dann schüttelte ich denn Kopf und blickte auf den Boden.
»Keine Ausbildung? Ist doch nicht schlimm. Ich bin sowieso nicht streng in solchen Dingen. Anscheinend brauchst du Geld und ich brauchte eine Angestelltin, also wieso nicht?«, meinte er und lachte gegen Ende, während ich ihn erstaunt ansah.
»Wirklich?«
»Wirklich! Du kannst schon morgen anfangen. Ich erkläre dir nur schnell die Arbeitszeiten und dann besprechen wir noch deinen Gehalt. Ach, übrigens währe es noch gut, wenn du hier kurz eine Probe machen würdest. Würdest du?«
Ich nickte.
»Gut, ich hole dir schnell eine Schürze und dein Notizblock. Du musst dir aufschreiben, was die Kunden bestellen. Dann hängst du den Zettel hierhin, siehst du?«
Er zeigte auf ein graues Etwas, an dem Zettel hingen und das sich drehte.
»Diese Zettel nehme ich dann und bereite das bestellte vor. Du kommst dann wieder und bringst es an dem Tisch. Immer nett lächeln und höffliche sein, verstanden?«
Ich nickte.
»Ehm, Ajeossi (A/N: wie schreibt man das?), i-ich kann nicht so gut schreiben. Also, ich kann es, aber mache fehler... «, murmelte ich leise, da es mir recht peinlich war.
»Ach, wenn ich verstehe, was du meinst, ist alles gut.«
Ich atmete erleichtert aus.
»Gut, dann kannst du ja anfangen.«, sagte er und stand auf.

Es war stressiger als gedacht, aber es ging. Die meisten Kunden waren ganz nett und lächelten zurück, aber dann gab es auch welche, die ich „Sehun-Kunden" nannte, da sie sich wie Sehun benahmen. Nicht Lächeln. Kaltes Gesicht. Algemein nicht nett. Wie Sehun eben.

*
Es sind schon fast zwei Wochen her, dass ich hier arbeite. Fast zwei ganze Wochen war ich nicht bei den Jungs und musste somit nicht Sehun sehen. Trotzdem traff ich mich hin und wieder mit Kai, Luhan, Baekhyun oder so.
Heute musste ich wieder arbeiten. Mein Chef meinte, dass ich es eigentlich gut machte und schon in zwei Wochen bekomme ich meinen ersten Gehalt.
Ich arbeite zusammen mit einem anderen Mädchen, dass Linn hiess und einem Jungen, der Taeyang hiess. (A/N: don't hate me! mir ist nichts besseres eingefallen xD)
Mit beiden verstehe ich mich blendend.
Übrigens waren beide ein Paar. Es war schon lustig zu sehen, wie sie sich immer wieder ansahen und dann lächelten. So verliebt.

»Yuna, Tisch drei.«, sagte Linn und lächelte. Ich tat es ihr gleich und ging los.
»Was möchten sie?«, fragte ich das ältere Pärchen, welches mich nett anlächelte.
»Ach, nur zwei Kamillentees und zwei Erdbeerkuchen.«, sagte der Mann.
Ich schrieb brav mit und wollte mich gerade umdrehen, als ich hörte, wie die Frau leise lachte.
Ich sah sie verwirrt an.
»Liebe findet wohl jeden Menschen.«, meinte sie sanft lächelnd zu ihren Mann und schaute mir dann in die Augen.
»Ich habe bemerkt, wie dich der junge Mann dort in der Ecke die ganze Zeit angesehen hat. Schau, sogar jetzt schaut er wieder hierhin.«
Verwirrt drehte ich mich um, konnte aber niemanden sehen.
»Wo?«, fragte ich verwirrt.
»Von hier aus siehst du ihn nicht, Kindchen. Geh dorthin. Wir können auf unsere Bestellung warten.«, sagte sie und legte eine Hand auf die ihres Mannes.
Plötzlich spürte ich wie mein Herz wärmer wurde und ich leicht lächeln musste. Die zwei sind wie zwei Puzzelteile perfekt füreinander geschaffen.
Kurz verbeugte ich mich.
»Ich bin gleich wieder da.«

Ich ging also in dieser Ecke, um zu schauen, wer mich die ganze Zeit beobachtete.
An den Tischen sass nur jemand, dass heisst, dass er es sein musste.
Er hatte eine Mütze an und eine Brille. Sein Gesicht war gesenkt auf seinem Handy.
»Eh, entschuldigung?«
Wieso entschuldige ich mich?
Der Junge blickte auf und ich hielt kurz überrascht den Atem an.
»Was machst du hier?«, fragte ich überrascht aber auch glücklich.
»Warten, bis du mich endlich siehst.«, meinte Luhan lachend, aber irgendwie klang sein Lachen falsch.
»Na dann, was möchtest du?«
»Das Übliche.«, sagte er grinsend.
»Was ist das Übliche?«, meinte ich auch grinsend.
»Das „Übliche" ist ein Treffen nach der Arbeit.«
Ich sah ihn verwirrt an.
»Ehm, ich glaube, dass haben wir nicht.«, meinte ich unsicher, doch er verdrehte nur die Augen.
»Wann hast du Schluss?«
»Um 20:00 Uhr.«
»Gut, ich warte auf dich, dann können wir noch was unternehmen.«
Noch leicht verwirrt nickte ich ihm zu.

Ich stand auf und sah ihn nochmal an.
»Willst du noch was?«
»Also, ausser das Übliche, wäre n'Kaffe ganz nett.«
Ich nickte und brachte erst dem süssen Pärchen ihr Bestelltes und dann Luhan.
Natürlich konnte die ältere Frau nichts anderes, als mir kurz zuzwinkern, was mich zum lachen brachte.
Ich erklärte ihr dann noch, dass das ein guter Freund von mir war.
„Sagen sie doch alle und dann sind sie schwanger.«, hatte sie nur gesagt, was mich verwirrte. Schwanger ist doch wenn man ein Kind im Bauch hat, oder? Aber wie kommt es darein? Das habe ich mich ehrlich gesagt nie überlegt. Vielleicht hätte ich es noch in der Schule gelernt, aber die habe ich ja mir 14 abgebrochen.
Schukterzuckend arbeitete ich weiter, bis es Zeit war die Schürze abzulegen.
Luhan hatte wirklich auf mich gewartet, was mich leicht wunderte.

»Also, wo geht es hin?«, fragte ich, während ich meine Jacke anzog.
»Kino.«
Kino? Was war das schon wieder?
»Kino ist doch... Ehm... «
»Dort, wo man Filme anschaut.«
Ah, richtig! Wir waren mal vor Jahren mit meiner Klasse in so einem Kino. War lustig, glaube ich.
Als wir ankamen, fiel mir ein, dass ich kein Geld dabei hatte, doch meine Sorge war grundlos. Luhan hatte wirklich alles für mich bezahlt.
Sogar das Essen. Da ich aber nicht wusste, was lecker war, liess ich Luhan irgendwas kaufen.

Komisch allerdings fand ich es, dass keiner ausser uns hier war. Genauso auch in diesem grossen Saal, in dem der Film laufen wird.
»Luhan, wieso ist keiner hier?«, flüsterte ich ihm zu. Wieso icg flüsterte, wusste ich selber nicht.
»Das Kino wäre eigentlich schon zu, aber es gehört meinem Onkel. Er hatte mir erlaubt hier mit dir einen Film zu sehen.«
Ich nickte und sass mich neben ihm hin. So ein Kino zu besitzen, ist schon was cooles.
Vorallem war der Film total cool. Es ging um so einen Mann, der eine Frau erfunden hat, oder so. Jedenfalls war er total lustig, auch wenn es nicht ganz jugendfreie Szenen gab, die Luhan und ich mit einem Schweigen ansahen. Das war irgendwie total peinlich, aber es ging.

Als der Film vorbei war, brachte er mich nach Hause.
»Also, ich fand es am besten, als der- Oh wie hiess er schon wieder? Ach, egal! Jedenfalls der mit der Brille das Schaf versuchte wieder zu beleben, obwohl er keine Ahnung hatte.«, meinte Luhan lachend und ich stimmte ihm zu.
Vor dem Wohnhaus hielten wir an.
Ich sah ihn lächelnd an.
»Danke für den Abend.«, sagte ich lächelnd, was er erwiederte.
Plötzlich beugte er sich leicht runter und hauchte mir nur ganz leicht einen Kuss auf die Wange.
Meine Augen weiteten sich, während mein Herz anfing dreimal so schnell zu schlagen.
»Wir sehen uns.«, flüsterte er und ging.
Ich blieb noch erschrocken stehen.
Was. war. DAS?




--------------------------------
luhan, du chameure. XD
ratet mal, wem es schlecht in sport ging und nun zu Hause ist und nichts besseres zu tun hat, als dieses kapitel zu schreiben.

BINGO, it's me.. traurig aber wahr :3

-ProudToBeALoser

Liebe ist nur ein Wort||EXOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt