Kapitel 27

2.2K 87 5
                                    

"Hey Giu...", sagte meine Mutter vorsichtig.
Ich starrte seit ein paar Minuten die ganze Zeit auf den gleichen Punkt.
"Du musst was trinken... Blut.."
Ich schwenkte mein Kopf, so dass ich ihr direkt ins Gesicht schauen konnte.
"Nein."
"Du stirbst sonst."
"Schön."
Ich war nicht wirklich in der Lage zu reden. Es fühlte sich so an, als ob mein Kopf gleich explodiert.
Auch Paul war noch da, jedoch sah man ihm an, dass er überfordert ist.

Meine Mum ging nun zu ihm.
"Wie geht es dir?", fragte meine Mum.
"Gut.. Schätze ich.. Aber was ist mit mir los?"
"Es ist so wie bei Giulia...naja okay nicht ganz so"
Meine mum wusste was er war, und was für ein Fluch auf seiner Familie liegt.
"Was?", fragte er ernst.
"Deine Familie ist von einem alten Fluch belegt. Ihr tragt das Werwolfgen in euch..."
"Aber wieso.."
"Du hast den Mann getötet... Das hat den Fluch auch bei dir ausgelöst. Jemand ist wegen dir gestorben und dass ist das Geheimnis. Es hört sich jetzt vielleicht viel für dich an. Informier dich bitte vor Vollmond."
Er sah sie an als hätte er schreckliche Angst vor all dem was vor ihm lag.
"Vollmond? Nein. Ich bin kein Werwolf, sowas gibt es nicht."
"Doch Paul, es tut mir leid...aber du solltest dich wirklich informieren was mit dir an Vollmond passieren wird."
Sie nickte ihm aufmunternd zu.

Ich saß mit angezogenen Beinen auf meinem Bett und hörte alles was die beiden sagten, obwohl sie im Wohnzimmer waren. Es fühlt sich so komisch an...und vorallem bekomm ich den Drang nach Blut nicht weg.
Ich will nicht sterben, aber wollte ich wirklich als Vampir weiter hundert Jahre...nein Jahrtausende leben?

Ich war kurz davor durch zu drehen.
Als es an meiner Tür klopfte erschrag ich schrecklich, denn es war so ungewohnt laut für mich.
Paul öffnete die Tür und trat in mein Zimmer ein.
"Hey..."
Ich sah ihn an und lächelte leicht.
"Wie geht es dir Lia?"
Er war der einzige, der mich so nannte. Ich liebte ihn dafür.
"Ich fühle mich schrecklich Paul, und ich hab Angst."
Mir stiegen die Tränen auf und Paul setzte sich neben mich. Er nahm mich vorsichtig in Arm und ich erwiderte dies.

"Ich weiß... Ich hab auch schreckliche Angst."
Ich fing dann wirklich an zu weinen und Paul versuchte mich zu trösten.
"Ich will nicht als Vampir leben Paul."
"Ich weiß... Aber du hast keine andere Wahl"
"Doch, die hab ich."
"Ja, dann stirbst du. Und das lass ich nicht zu."
Ich lag immernoch in seinem Arm und ich roch ständig sein süßes Blut. Es war wie ein Verlangen. Es schrie nach mir und ich versuchte stark zu bleiben.

Du willst kein Vampir sein, Giulia. Du wirst nicht schwach eegen ein bisschen Blut. Lieber stirbst du, als dein ganes Leben...eine Ewigkeit mit dem Drang rum zu laufen.

"Ich will kein Vampir sein. Ich bin nicht böse."
"Du kannst mich nicht alleine lassen! Du bist meine beste Freundin."
"Paui... Bitte, mach es nicht noch schwerer als es eh schon ist"
"Schön. Dann wars das also?"
Er löste sich schnell aus der Umarmung.
Ich gab ihm ein schwaches nicken als Antwort.
Er verließ schweigend mein Zimmer und rannte aus dem Haus.
Ich legte mich auf mein Bett und weinte. Ich wusste nicht was ich machen soll. Jetzt hat sich Paul nicht mal von mir verabschiedet..und ich werd ihn wohl nicht mehr wieder sehen. Das verstärkt nur noch meine Trauer und die Wut auf mich selbst.

Paul suchte zuhause direkt nach alten Tagebüchern von seinem Opa, Onkel und anderen Vorfahren und recherchierte was ihm wohl an Vollmond widerfahren wird. Er saß auf einem Stuhl und brach vor Angst in Tränen aus. Er konnte nichts mit dem Gedanken anfangen, das alles alleine durch zu stehen...ohne mich.

Er beschloss gegen Abend nochmals zu mir zu kommen. Um mich zu ünerzeugen, doch nicht auf zu geben.
Was ihm offensichtlich ja auch geling.

Er setzte sich zu mir, an mein Bett, als ich schon sehr fertig war und mich kaum mehr bewegen konnte. Meine letzten paar Minuten konnte ich doch noch mit meinem besten Freund verbringen.
"Giulia... In 2 Tagen ist Vollmond."
Ich nickte ganz leicht, jedoch erkannte man es noch.
"Du kannst mich das nicht alleine durchmachen lassen...ich schaffe das nicht ohne dich"
Jetzt rollten ihm ein paar Tränen die Wange runter. Er sah so süß aus und er machte mich in dem Moment sehr glücklich. Doch als er mir erklärte was wohl passieren wird, wurde ich total verunsichert. Konnte ich ihn das wirklich nicht alleinr machen lassen?!

Mein Kopf war kurz davor komplett zu zerspringen und mein Herz war sehr schwach.
"Bitte...bitte Lia."
Er lehnte sich über mich und nahm mich in den Arm.
Meine letzte Kraft wendete ich dafür auf, ihn am Handgelenk anzutippen.
Er sah mich verwirrt an, nickte leicht und hebte mir seinen Arm hin.
Ich hatte mich entschlossen. Ich konnte und wollte ihn nicht im Stich lassen.
Ich griff langsam nach seinem Handgelenk und biss zu. Ich spürte sofort wie ich wieder mehr Kräfte bekam. Ich war durstig. Ich brauchte es. Mein Gesicht wurde von den feinen Äderchen unter meinen Augen geschmückt. Als ich wieder von ihm abließ, sah er mich nur glücklich an.

--------------------------------------------------------

Omg das ist so ein langes Kapitel geworden. Hoffentlich gefällt es euch!

Hab euch lieb,
Xoxo

One of the SalvatoresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt