Kapitel 4

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"Tja, jetzt bleibt nur noch die Frage mit den bandagierten Händen.", erklärte Tony. Alle starrten auf die Hände des Mädchens. Sie lächelte schief. "Sind ein paar Narben, die echt ekelig aussehen. Es ist besser sie nicht zu sehen." "Gut, dann sind wir wohl fertig.", meinte der Cap und ging zur Tür. Tony folgte ihm.

Die beiden erklärten es den anderen. "Aber was ist der Grund, warum Sie hier und nicht mehr bei Jane Forster ist?", überlegte Clint. "Es muss etwas vorgefallen sein.", vermutete Steve. "Das hat sich für sie bestimmt wie ein Verhör angefühlt.", meinte Natasha zu sich selbst und wirkte dabei ein wenig zerknirscht. Anscheinend hörte sie den anderen gar nicht richtig zu. "Hanna ist für Tasha wie eine kleine Schwester, auf die sie aufpassen muss. Sie macht sich ständig Sorgen.", erklärte Clint den Beteiligten und schaute mitleidig zu seiner Partnerin.

Nachdem die Männer weg waren, rannte Hanna ins Bad. Kalter Schweiß hatte sich auf ihrer Stirn gebildet und sie begann heftig zu zittern. Sie schaltete den Wasserhahn an und riss die Verbände von den Händen. Die Narben, die sich elegant um die Finger und Handflächen wanden, ergaben ein wunderschönes Muster. Ihr Atem wurde hektisch und unregelmäßig. Schnell drückte sie die Glieder in das Becken voll Wasser. Der Strom des Wassers schien zu den Händen zu gleiten. Es wanderte an den Handgelenken und dann an den Armen hinauf. Das Zittern gab sich und die Atmung wurde gleichmäßig. Mit schwacher Hand drückte sie den Hebel und das Wasser stoppte. Erschöpft ließ sie sich auf den Boden gleiten und lehnte ihren Oberkörper gegen die Wand. Schon wieder wurde sie von Anfällen erschüttert. Sie kamen immer, wenn sich eine neue Kraft entfaltete. Hanna wusste nie, wann diese Entwicklung endlich enden würde. Sie band ihre Hände mit dem weißen Stoff ab, damit sie die letzte Erinnerung an ihre Kindheit mit ihren Eltern nicht mehr ansehen musste.

Nach ein paar Seufzern stand sie endlich auf und ging ins Aufnahmestudio zum Flügel, um etwas zu spielen. Die Melodie erklang im ganzen Tower und jeder dachte, die Töne würden seine Gefühle widerspiegeln. Es war erstaunlich wie unterschiedlich Musik interpretiert werden konnte.

Das Kind bei SHIELDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt