Kapitel 24

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Steve POV

"Da hat Hanna allerdings recht. Wo seid ihr denn in letzter Zeit? Ich weiß, dass ihr nicht auf Mission seid.", verhörte ich die beiden. Clint kratzte sich verlegen am Kopf und Natashas Gesicht wurde so rot wie ihre Haare. "Naja, weißt du", begann Nat, "Wir waren ja mit Hanna vor Kurzem beim Kinderarzt. Und dann hat er gemeint, dass...Hanna...dass sie....Probleme hat. Probleme...mit anderen Menschen. Menschen, die sie nicht kennt. Sie kann keinen richtigen Small-Talk führen, ihr fehlt manchmal das Einfühlungsvermögen und ab und zu ist sie auch etwas unsicher. Der Doc meinte, es läge daran, dass sie keine bestimmte Bezugsperson hat. Sie hatte niemanden länger an ihrer Seit als vier Jahre. Normale Kinder mit einer normalen Kindheit haben ihre Eltern oder Geschwister und somit diese Probleme nicht. Also wollten wir dich zu ihrer Bezugsperson machen. Wir wollten, dass du...Hanna...vielleicht...möglicherweise...naja..." "Was?", fuhr ich sie unfreundlicher an, als gewollt. "Adoptieren könntest.", beendete Natasha endlich ihren Satz.

Ich war geschockt. Ich sollte ihr Vater sein? Ich meine, ich bin Soldat und Soldaten sollten keine Kinder haben. Als ich meinen Gedanken ausgesprochen hatte, sagte Clint: "Vielleicht solltest du erst mal mit Hanna reden." Ich nickte zustimmend und machte mich auf den Weg zu Hannas Etage. Unsicher klopfte ich an die Türe ihres Schlafzimmers. "Hanna?", fragte ich vorsichtig. Die Tür wurde sofort aufgemacht. Kein Wunder, da sie so schnell war. "Was ist denn, Steve?", wollte sie wissen. Ihre Augen und Wangen waren rot. Deutliche Zeichen dafür, dass sie geweint hatte. "Kann ich mit dir reden?" Sie machte einen Schritt auf die Seite und ich trat ein. Wir setzten uns ans Fenster in die zwei Ohrensessel.

Hanna zog die Beine an und legte den Kopf auf die Knie. "Ich glaube, du willst mir eine Erklärung liefern, warum mir die anderen aus dem Weg gehen.", vermutete sie. Ich nickte. "Sie denken, dass du eine Bezugsperson brauchst.", erklärte ich und starrte dabei auf meine Hände. "Und sie dachten, dass du die passende Person wärst.", folgerte sie daraus. Ich brauchte ihr gar nichts erzählen. Sie war klug genug Schlussfolgerungen zu ziehen. Ich nickte nur.

Plötzlich kam sie auf mich zu und umarmte mich. "Da lagen sie vollkommen richtig.", sagte sie. Lächelnd hob ich sie auf meinen Schoß und zog sie nochmal an mich. "Ich hab dich lieb, Dad."

Das Kind bei SHIELDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt