Das Kind bei SHIELD

Kapitel 32

Peter POV

Hanna schlief bei Captain America im Zimmer, während ich die ganze Nacht im Wartezimmer blieb. Zwischen durch rief ich Tante May an, damit sie sich keine Sorgen machte. Die ganze Zeit spürte ich die Blicke der Avengers auf mir. Schließlich setzte sich Tony Stark mir gegenüber. Kritisch betrachtete er mich. "Du bist also Hannas bester Freund. Wie kommt es, dass wir dich bis jetzt nicht kennen gelernt haben?" Seine Worte klangen wie eine Beschuldigung. Ich zuckte müde die Schultern. "Mr. Rogers habe ich bis jetzt auch nur zweimal gesehen. Offensichtlich sind die Avengers viel zu beschäftigt, um die Freunde ihres Schützlings kennen zu lernen.", kommentierte ich, was ich im nächsten Moment allerdings sofort wieder bereute. Man sollte sich nicht mit Killermaschinen anlegen, auch wenn man Spiderman war.

Doch bevor irgendjemand etwas erwidern konnte, kam Hanna aus dem Krankenzimmer. Sofort sprangen wir alle auf und liefen ihr entgegen. Sie sah ziemlich fertig aus. Ihre Augen wirkten gläsern und tiefe Augenringe bildeten sich darunter. Während die anderen versuchten mit ihr zu reden, lief sie zielstrebig auf mich zu und fiel in meine Arme. Ich drückte sie fürsorglich an mich und streichelte ihr sanft über den Rücken. "Er hat es nicht versprochen.", flüsterte sie enttäuscht. "Was hat er nicht versprochen?" "Dass er bei mir bleiben wird.", begann sie zu schluchzen und weinte gegen meine Brust. In diesem Moment fühlte ich mich in diesen Moment zurück versetzt, indem ich zwei sehr wichtige Menschen in meinem Leben verloren habe.

Auch in den nächsten Tagen blieb ich bei ihr und diente hauptsächlich als Kuscheltier und Tröster. Ihr Zustand und der des verwundeten Avenger haben sich nicht gebessert. In manchen Momenten war sie wie weggetreten, ließ sich nicht ansprechen, und in anderen lief sie durch den Raum, während sie vor sich hin murmelte. Essen war für sie Nebensache geworden und sich irgendwie ablenken, kam für sie überhaupt nicht in die Tüte.

Nun saßen wir beide neben dem schlafenden Captain. Hanna hatte sich gegen mich gelehnt und betrachtete ihren Vater. Sie trug einen viel zu großen Kapuzenpullover, ihre Haare waren verstrubbelt und sie war barfuß. "Ich habe mich schon gewundert, warum sie so lange auf Mission waren.", begann Hanna plötzlich zu erzählen, "Er hat gesagt sie wären bloß zwei bis drei Tage weg und daraus wurde dann eine ganze Woche. Ich hatte das Gefühl, dass etwas schief gelaufen war, aber ich hatte nichts getan." "Was hättest du denn tun können?" Einige Sekunden blieb sie still. "Ich hätte wenigstens versuchen können ihn zu retten. Aber nun habe ich wieder versagt."