Samstag, 24. Dezember
Die Sonne schien in mein Gesicht. Ich rieb meine Augen.
Samstag. Weihnachten.
Ich setzte mich lächelnd auf. Samstag. Weihnachten.
Ich stand auf und tapste in die Küche, in welcher ich meine Mom vorfand.
„Mom?" Überrascht stand ich im Türrahmen.
„Frohe Weihnachten, Kätzchen!" Überglücklich zog sie mich in eine Umarmung.
„Frohe Weihnachten", erwiderte ich müde. Wie konnte man nur ein Morgenmensch sein?
„Freust du dich schon auf deinen großen Tag? Ich mich nämlich besonders!", sagte sie und stellte die fertigen Aufbackbrötchen auf den Tisch. „Lass uns erst mal schön frühstücken. Es ist ja nämlich Weihnachten. Und dazu noch ein ganz besonderer Tag."
„Mooom", lachte ich und setzte mich.
**
Ich betrachtete das funkelnde, wunderschöne Kleid, das ich heute tragen würde. Jetzt erst fühlte es sich real an.
Ich würde der „Star" der Weihnachtsshow sein.
Ich lächelte. Plötzlich überkam mich eine heftige Übelkeit.
Ich rannte ins Bad und übergab mich. Mein Kopf und mein Magen drehten sich. Was war los mit mir?
... Nein, nein, nein!
Ich durfte doch nicht krank werden!
Das war meine Chance!
Ich übergab mich noch einmal.
Shit.
Ich wusch mich und ging in mein Zimmer, als ich mich gut genug fühlte. Woher kam diese plötzliche Übelkeit? Ich fühlte mich nicht krank, hatte keinen Fieber ... Was dann?
Ich lenkte mich ein wenig ab und trank Tee und alle möglichen Medikamente, die meine Mom mir gab. Das müsste schleunigst aufhören!
Ich war gerade an meinem Handy, als mir auffiel, dass irgendetwas fehlte. Oder eher, irgendjemand.
Wo bist du?? :(, schrieb ich Finn. Er hatte versprochen, an Weihnachten hier zu sein.
Ich komme etwas später, aber keine Sorge, trotzdem noch pünktlich genug, schrieb er sofort zurück. Wir unterhielten uns noch ein wenig per WhatsApp und ich erfuhr, dass seine Züge, einer nach dem anderen, Verspätung hatten.
Also bis jetzt läuft ja schon einmal alles glatt.
Ich seufzte. Als ich auf die Uhr sah, bemerkte ich, dass ich mich fertigmachen musste. Hoffentlich war's das mit der Übelkeit, dachte ich und setzte mich um mein Make-Up zu machen.
**
Fertig geschminkt und angezogen stand ich vor dem Spiegel. Nun war es soweit. Ich grinste mich selbst im Spiegel an.
Ich sammelte alle Sachen zusammen, die ich brauchen würde oder brauchen könnte. Man weiß ja nie.
Ich kramte noch in meiner Tasche herum und ging in den Flur. Mom war schon draußen im Auto und wartete auf mich. Ich sah auf – und lief gegen jemanden. Erneut.
Wieso passierte mir das immer?
Für einen kurzen Moment hatte ich die Hoffnung, es würde Finn sein, der mich überraschte. Es war immerhin schon 15 Uhr und er war immer noch nicht da.
Dann blickte ich in diese klaren, blauen Augen, in denen ich mein Herz verloren hatte.
„Sorry", murmelten wir beide gleichzeitig und starrten uns eine ewig lange Zeit an. Ich konnte an nichts mehr denken. Mit einem Blick war alles vergessen; die Show, Weihnachten, die Aufregung. Alles, an das ich denken konnte, war er.
Er sah verdammt gut aus in seinem Tanzoutfit, das einem richtigen Anzug sehr nah kam. Ich hielt meinen Atem an.
„Wow, du siehst atemberaubend aus", murmelte er und starrte mich weiterhin an. Ich merkte, wie ich errötete.
Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich wirklich schön.
„D-Danke", brachte ich hervor und konnte meinen Blick nicht von ihm reißen. Er sah so gut aus ...
„Leonie, was dauert denn – oh", meine Mom stand in der Tür, „Sebastian, wie praktisch! Wir fahren jetzt los, sollen wir dich mitnehmen?"
Er schien sie nicht gehört zu haben. „Sebastian?", fragte sie ihn abermals.
„Äh, klar", sagte er dann und zwang sich, meine Mom anzuschauen. Es sah fast so aus, als fiele es ihm schwer, seinen Blick von mir zu nehmen. Ich kicherte leicht.
Er sah mich wieder an und lächelte.
„Na dann, hopp hopp, ins Auto mit euch", scheuchte uns meine Mom und ich ging vor ihm zum Auto.
Ich wusste beinahe, dass seine Augen auf meinem Hinterteil lagen. Ich spürte es. Ich grinste.
Meine gute Laune konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären. In mir fühlte es sich gerade an, wie die Ruhe vor dem Sturm. Wenn ich schon untergehen würde, konnte ich davor ja noch ein letztes Mal glücklich sein.
Während der gesamten Fahrt, die eigentlich nur fünf Minuten – durch die roten Ampeln – betrug, starrte er mich an. Ich sah ihn zwischendurch auch an und dann warf er mir so einen intensiven Blick zu, dass ich wieder wegsah.
Wieder lag ihm etwas auf der Zunge. Ich schätzte, er wollte es nicht ansprechen, da meine Mom direkt bei uns war.
=
Und hier Part 1 von 5! ... Ja, fünf. Five. Cinco.
Krass oder?
Danke für Alles und bis später!
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24 Tanzschritte | Adventskalender 2016
Teen FictionLeonies größte Leidenschaft ist das Tanzen. Es ist das einzige, was ihr Halt gibt, in ihrem chaotischen Leben. Sie soll auf der großen, alljährlichen Weihnachtsfeier ihres Tanzsportvereins im Mittelpunkt stehen und eine aufwendige Choreografie ei...