18 - Heute Abend: Party!

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Samstag, 17. Dezember

Ich spielte mit der Halskette, die Mom mir vor Jahren geschenkt hatte, und seufzte.

Wie konnte es passieren, dass wir uns auf einmal wie Erzfeinde gegenüberstanden?

Ich sah eine Nachricht auf meinem Display erscheinen und nahm mein Handy in die Hand. Es war eine Nachricht aus der Gruppe „MeLeJa ♥" (die Jana nebenbei erstellt hatte und wir uns vor Lachen die Tränen aus den Augen wischten, sie war so süß) und ich tippte auf den Chat.

Heute Abend: Party!

Die Nachricht war von Melissa und sie schickte unzählige Smileys hinterher, die allesamt ihre Freude ausdrücken sollten. Ich runzelte die Stirn.

Jaaaa! Freue mich sooo!, kam von Jana während ich meine Nachricht tippte.

Seid wann?! Wie jetzt, klärt mich auf!

Bei Thomas, holen dich um 8 ab! xo

Ich starrte auf mein Display. Schön, wie Entscheidungen einfach ohne mich getroffen wurden.

Thomas war derjenige, der fast wöchentlich Partys veranstaltete. Er war der bekannteste Gastgeber im ganzen Umfeld. Auf seine Partys gingen jedes mal rund 80 Menschen, was schon echt erstaunlich war.

Ich seufzte erneut. Ich wollte nicht. Mir war überhaupt nicht nach einer Party zumute.

Doch, die kommt doch perfekt!, freute sich meine innere Stimme.

Hä?

Dein Leben steht auf dem Kopf. Du kannst nicht aufhören, an einen bestimmten Idioten zu denken. Solltest du nicht genau jetzt Spaß haben gehen und alles vergessen?

Ich zuckte mit den Schultern. Klang logisch.

Und wie! Du gehst zu einer Party und mischst dich wieder unter die Leute!

Diese Vorfreude ging nicht unbedingt in mich über, doch ich war einverstanden.

Ich würde zu dieser Party gehen.

**

Da Samstag war, was hieß, dass meine Mutter den ganzen Tag weg sein würde, konnte ich in Ruhe den Tag genießen. Ich gammelte herum, sah mir irgendwelche Videos an, las ein Buch und aß so viel wie nie zuvor.

Bis ich irgendwann bemerkte, dass es sieben Uhr abends war.

Erschrocken sprang ich von der Couch und räumte schnell das Chaos auf, welches ich hinterlassen hatte. Ich hatte immerhin schon genug Probleme mit meiner Mutter.

Dann lief ich hastig ins Bad und duschte erst einmal. Ich föhnte mir anschließend die Haare und machte mich soweit fertig.

Ich hatte so gut wie keine Kleider, also nahm ich mir eine schwarze Jeans und ein ausgefalleneres Oberteil heraus. Das würde schon passen. Ich entschied mich noch für etwas Schmuck und als ich gerade meine hochhackigen Schuhe aus dem Kleiderschrank fischte, klingelte schon jemand.

Ich öffnete die Tür und herein kamen eine aufgestylte Melissa und Jana. Sie begrüßten mich mit Unmengen an guter Laune und diese ging langsam auf mich über.

„So willst du gehen?", fragte Melissa und musterte mich spöttisch.

„Ja", gab ich zurück und es hörte sich eher nach einer Frage an. „Ich werde mich nicht umziehen."

Melissa und Jana warfen sich nur einen Blick zu, den ich leider nicht sehen konnte, und zuckten dann mit der Schulter.

**

24 Tanzschritte | Adventskalender 2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt