Bonuskapitel - So ein Idiot

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Sebastians P.o.V.

„Yo, Sebastian", hörte ich Thomas aus der Küche rufen. „Du weißt, heute schmeiß' ich wieder 'ne Party. Ich erwarte, dass du diesmal kommst."

„Ja, nicht so wie die letzten Male", rief Marcel und verdrehte genervt die Augen. Thomas kam zurück ins Wohnzimmer, wo wir alle versammelt waren.

„Er war doch zu beschäftigt", gab jetzt Luca betont von sich, woraufhin alle lachten. Marcel gab Luca ein High-Five.

Wieso hing ich nochmal mit ihnen rum?

„Mit seiner Chick, huh? Ah, bring sie doch heute mit!" Thomas grinste mich an und setzte sich in einen tiefen Ledersessel. „Diese süße Braunhaarige."

„Haltet doch die Klappe", zischte ich und zog mein Handy aus der Tasche.

„Wie, ist es schon aus mit ihr? Ich dachte, diesmal ist es was ernstes. Schade." Marcel versuchte ernsthaft und traurig auszusehen. Wieder lachten alle – außer mir.

„Es ist nicht aus", murmelte ich nur. Auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach.

Offiziell waren Laura und ich noch zusammen. Von ihr aus auch. Nur ich hatte so langsam Zweifel, ob diese Beziehung sinnvoll war.

Laura war süß und nett, keine Frage. Die erste, mit der ich es irgendwie lange ausgehalten hatte. Sie war nicht so nervig. Ich hatte nicht dutzende Exfreundinnen, es waren nur ein paar, trotzdem genug, um sie miteinander vergleichen zu können.

Sie war nur eben nicht ...

Nein. Nicht wieder dieser Scheiß.

Wir sind nur Tanzpartner. Punkt. Aus.

„Scheiße, Mann. Ich dachte, sie wär' endlich zu haben", hörte ich Luca zu Marcel sagen. Er versuchte zu flüstern. Bastard.

„Ich kann dich hören, Luca." Ich sah von meinem Handy auf und starrte ihn an.

„Sorry, aber sie ist echt heiß", erwiderte er nur und sagte es so, als ob es eine Rechtfertigung war. Als ob es das besser machen würde.

„Wie auch immer", versuchte ich das Thema zu wechseln. „Ich will nicht auf deine dumme Party."

„Oh, bist du jetzt zu cool für uns? Seid wann das denn?" Luca setzte sich auf. Heute wollte er es aber echt wissen.

„Das muss ich mir nicht geben." Ich stand auf und ging zur Haustür.

„Sebastian, ich schwöre, wenn du heute nicht kommst -"

„Heul' nicht, ich komme", rief ich dazwischen und schlug die Tür hinter mir zu.

**

Als ich Abends wieder bei Thomas ankam, war es bereits dunkel und ich roch die Drogen bis hin zu meinem Auto, das auf der anderen Straßenseite stand. Ich kam immer mit meinem eigenen Auto zu Partys, es war einfach zu kompliziert, sich jedes Mal jemanden zu suchen, der dich mitnehmen konnte. Abgesehen davon trank ich nie einen Schluck von dem abartigen Zeug, das es gab, oder rauchte irgendwas.

Nein, danke. Ich hatte eine Abneigung gegen dieses Zeug, was nicht sonderlich verwunderlich war.

„Boah, zum Glück", begrüßte Thomas mich, „Ich hatte schon echt das Gefühl, du kommst wirklich nicht."

„Was macht das für einen Unterschied, ob ich hier bin, oder nicht?"

„Keine Ahnung." Er war schon durch, so viel stand fest. „Komm einfach mit rein."

Thomas führte mich zu den Anderen, die gerade einen Joint herumreichten.

„Sebastian!", brüllte Luca über die Musik hinweg, als er mich sah. „Wo ist deine Süße?" Er grinste. High war er noch unausstehlicher als sonst.

24 Tanzschritte | Adventskalender 2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt