Die Musik half mir, alles zu vergessen. Wenigstens für einen Moment.
Ich presste mir die Kopfhörer auf die Ohren und kniff die Augen so fest ich konnte zusammen. Wenn ich das Vibrieren des Motors unter meinen Füßen nicht spüren würde wäre es noch einfacher all dem zu entfliehen. Aber letztendlich musste ich so oder so wieder aufwachen, meine Traumvorstellung von einem perfekten Leben war sowieso unumsetzbar. Seufzend lehnte ich meine Stirn gegen die kalte Fensterscheibe, ohne die Hände runterzunehmen. Mir war es egal, was der Fahrer des Umzugswagens denken mochte, ich wollte einfach nur weg von hier und das durfte man ruhig sehen.
Verzweifelt versuchte ich die Erinnerung an die letzten Minuten mit Tina zusammen zu verdrängen, und auch all die anderen viel zu rührenden Verabschiedungen. Ich wollte nicht anfangen zu weinen, wollte nicht zugeben dass ich nicht unverwundbar war. Dad saß vor mir neben dem Umzugfahrer, und ich hatte mich auf die Rückbank verzogen. Ich war mir sicher, dass er mich die ganze Zeit im Rückspiegel beobachtete.
Nach etwa einer halben Stunde, in der ich mich kein bisschen bewegt hatte, reichte mir das Kribbeln an den Haarwurzeln, das mir bescheid gab dass Dad wirklich ein Auge auf mich warf, und zwar ununterbrochen. Blitzschnell riss ich die Augen auf, richtete mich auf und erwiderte unerbittlich den Blick meines Vaters, der sich offensichtlich sehr ertappt vorkam. Im nächsten Moment hatt er sich auch schon wieder der Windschutzscheibe zugewandt. Sollte mir recht sein. Ich war doch kein Forschungsprojekt, dessen Entwicklung man pausenlos dokumentieren musste.
Schnaufend lehnte ich mich zurück, die Lider wieder zu.
Und obohl ich es nicht wollte, bereits nach wenigen Minuten war ich eingeschlafen.
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Woodchild - BEENDET
FantasySimona Frey ist gerade dabei, ihren Platz im Leben zu finden, und hat es schon fast geschafft. Aber dann - kompletter Umbruch. Sie und ihr Vater ziehen nach Norwegen. Anfangs ist Mona alles andere als begeistert. Doch dann lernt sie Leute kennen, d...