Kapitel 6: Der Rosengarten

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Lucy's POV

Am Morgen meines Geburtstages wurde ich seit langem von Virgo geweckt. Verwundert, dass ich diese Nacht keinen Albtraum hatte stieg ich aus dem Bett. "Alles Gute zum Geburtstag, Fräulein Lucy!" sagte Virgo mit einem breiten Lächeln, sobald ich aufgestanden war. "Vielen Dank!" erwiderte ich ebenfalls mit einem Lächeln. Ich war nun 17 Jahre alt. 11 Jahre ist schon jene Nacht her....kaum zu glauben.... 

Virgo hatte mir bereits ein Bad eingelassen und so glitt ich tief in Gedanken versunken in das heiße Wasser. Während Virgo meinen Rücken schrubbte, welches ich am liebsten selbst machen würde, dachte ich an all das, was heute passieren würde. Der Plan, ich hoffte so sehr das dieser funktioniert. All meine Hoffnungen waren von ihm abhängig.

Während ich noch einmal den Plan durchging, hatte ich nicht gemerkt, dass Virgo längst fertig war. Erst als sie mit einer Hand vor meinen Augen wedelte, kam ich zurück in die Realität. "Fräulein, geht es ihnen gut?" fragte Virgo besorgt. "O-oh ja, mir geht es vortrefflich, bitte sorge dich nicht." antwortete ich mit einem lächeln. Virgo nickte, nahm ein Handtuch und gab mir zu verstehen, dass ich raus kommen konnte. Ich stieg also aus der Badewanne, nahm das Handtuch dankend an und lief mit Virgo in mein Ankleidezimmer.  Virgo hatte mir bereits ein Kleid herausgelegt mit passenden Schuhen und passenden Schmuck. Ich zog mich mit Virgos Hilfe um, richtete mir darauf die Haare und legte den Schmuck an.

Als ich fertig war eskortierte mich Virgo zum gewünschten Frühstück im Rosengarten. Während wir durch den Garten liefen, fiel mir auf, dass ich im Rosengarten am meisten Zeit verbracht hatte und das ich diesen am Meisten, neben meinen Freunden vermissen werde. Plötzlich kam mir in den Sinn, wie viele Sorgen sich die Bediensteten und meine Freunde machen werden, wenn ich plötzlich verschwinde. Besonders Virgo, sie würde krank vor Sorge werden. Automatisch schaute ich Virgo an, die neben mir lief. "Virgo?" Ich blieb stehen und Virgo schaute mich verwundert an. "Ja, Fräulein? Geht es ihnen nicht gut?" fragte sie besorgt. "Mir geht es gut. Denke bitte immer daran, egal was passiert mir geht es gut. Okay?" flüsterte ich fast mit einem traurigen Lächeln. "Ich verstehe Fräulein, aber warum-" Ich unterbrach sie mit einem leichten Kopfschütteln und lief weiter. Virgo blieb noch etwas verdutzt stehen, folgte mir dann aber.

Schließlich kamen wir am kleinen Pavillon im Rosengarten an und ich sah, dass schon alle meine Freunde am Tisch saßen. Ich lächelte und ging auf sie zu. "Bitte entschuldigt meine Verspätung." entschuldigte ich mich. "Das macht gar nichts, du hast schließlich Geburtstag!" erwiderte Levy. "Genau, alles Gute zum Geburtstag." sagte nun Erza. "Alles Gute Lucy." riefen nun Levy und Juvia zusammen. "Danke!" erwiderte ich mit einem Lächeln und setzte mich an den Tisch. 

Der Tisch war reich bedeckt mit allerlei Speisen und Früchten. Wir fingen an zu essen und wirklich alles schmeckte vorzüglich. Während ich aß, fielen mir zwei Umschläge auf, die auf dem Tisch lagen. Ich öffnete einen und erkannte sofort die Schrift von Porlyusica. Sie gratulierte mir zum Geburtstag und schrieb, dass sie in der nächsten Woche eine Reise unternehmen wird zu der alljährlichen Konferenz der Schulen von Fiore. Sie würde sich freuen, wenn ich dieses Jahr mitkommen würde. Die Reise und Konferenz dauen ca. einen Monat schrieb sie dazu. Ich versuchte nicht zu lachen, da ich ja nicht mehr hier sein werde und sie von nichts weiß. Trotz allem tat sie mir auch etwas leid. Schließlich hatte sie mich aufgenommen und für mich gesorgt, nur langsam wird alles zu viel. Ich bekomme einfach keine Luft mehr. 

Ich legte den Brief von Porlyusica auf den Tisch und öffnete den zweiten Brief. In diesem Brief wurde mit herzlichst zum Geburtstag gratuliert und alles Gute gewünscht. Ich erkannte die Schrift nicht, aber als ich auf den Absender schaute, sah ich, dass dieser Brief von allen Bediensteten war. Ich war wirklich glücklich, doch gleichzeitig traurig, da ich wusste ich würde sie verlassen. Als ich zu Ende gelesen hatte, steckte ich den Brief in meine kleine Handtasche, die ich bei mir trug. 

Als wir alle aufgegessen hatten, wurde der Tisch abgeräumt und wir fingen an über dieses und jenes zu reden. Wir lachten viel und ich genoss die Zeit wirklich, bis ich jemanden aus dem Augenwinkel sah. Es war Lisanna die neugierig durch den Rosengarten lief. Warte mal.....sie darf hier gar nicht sein...oh nein! Gerade als ich aufspringen wollte um sie zu warnen, kamen Wachen angelaufen und packten Lisanna an den Armen. Diese riss vor Schreck die Augen auf und ließ einen kleinen Schrei entweichen. "Du niederträchtiges Wesen! Dir ist es nicht erlaubt hier zu sein!" rief einer der Wachen. Lisanna fing an sich wie wild zu entschuldigen. "Entschuldigen hilft dir nicht mehr, du kommst mit uns zu Madame Porlyusica!" Oh Nein! Sie wird von der Schule verwiesen werden..... Lisanna fing an zu weinen und entschuldigte sich noch mehr. Ich sprang auf und rief quer durch den Garten: "Lasst sie los, sie ist mein Gast!" Die Wachen schauten perplex in meine Richtung. "Fräulein Lucy! Sie kennen die Regeln!" erwiderte eine Wache. "Ja ich kenne sie! Aber heute ist mein Geburtstag und sie ist mein Gast! Also lasst sie gehen!" rief ich zurück. Die Wachen schauten sie gegenseitig an und schienen zu diskutieren. Schließlich ließen sie aber Lisanna los und gingen weg. 

Lisanna schien vollkommen verwirrt und konnte ihr Glück kaum fassen. "Lisanna, komm doch zu uns!" rief ich ihr mit einem Lächeln zu. Sie schaute mich an, fing an zu lächeln und lief auf uns zu. Sie bleib vor mir stehen. "Vielen Dank, Fräulein Lucy! Ich bin ihnen so unendlich dankbar." sie verbeugte sich vor mir. "Ich sagte doch Lucy reicht, komm setzt dich zu uns." sagte ich während ich auf einen der leeren Stühle wies. Sie nickte und setzte sich auf den Stuhl. Nun setzte ich mich auch wieder hin.

"Du bist echt klasse Lucy! Wie du die Wachen zurechtgewiesen hast!" strahlte Levy. "Und wie sie geschaut haben!" Lachte nun Juvia. Wir alle fingen an zu lachen. Nachdem wir zur Ruhe kamen, kam mir der Plan wieder in den Sinn. "Meine Freunde, ich muss euch etwas beichten." sagte ich ruhig. Alle schauten mich nun gespannt an. "Ich habe vor, heute Nacht von der Schule zu fliehen. Wie ihr ja schon wisst, wünsche ich mir schon seit Ewigkeiten hier raus zu kommen und heute Nacht wird dieser Wunsch wahr werden. Ich hoffe auf eure Unterstützung, besonders auf deine Erza." sagte ich , während ich durch die Runde schaute und mein Blick auf Erza schließlich verharrte. Levy, Juvia und Lisanna nickten und Erza schaute mich an. "Weih mich ein." sagte sie nun mit einem Lächeln. 

Ich nickte und fing an alle in meinen Plan einzuweihen. Ich erklärte jedes Detail und als ich zum Ende kam, sprachen mir alle ihre Unterstützung zu. Ich bedankte mich und meine Vorfreude auf heute Nacht stieg umso mehr.

Nachdem alles besprochen war, begaben wir uns alle zum Unterricht und ich wartete gespannt darauf das dieser endlich endete....

NaLu ~ Bittersweet PlanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt