Kapitel 19: Ein neues Gefühl

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Natsu's POV

"Da ist sie!" riefen Wachen, die plötzlich in den Garten gestürmt kamen. Ich jedoch, konnte nicht reagieren. Ich starrte einfach nur auf die Situation vor mir, verwirrt von den letzten Minuten. Fräulein Asuna, die mir zuvor noch eine mir all zu bekannte Nacht aus einer anderen Sichtweise erzählt hatte, wurde von einer Schülerin dieser Schule umarmt. Woher ich wusste, dass sie eine Schülerin war? Ihr Ring, den sie am Finger trug, verriet es mir. 

Dies war jedoch nicht das, was mich verwirrte. Die Schülerin schien Asuna zu kennen. Jedoch, woher? Meines Wissens nach, hatte Asuna erst vor zwei Wochen hier angefangen zu arbeiten. Sie kam nie in Kontakt mit den Schülern, also wie konnten sie sich kennen? 

Mein Kopf war nur noch ein einziges durcheinander. War sie Lucy, aber wer ist diese Schülerin? Was steckt dahinter? Welches Teil fehlt mir, damit sich all dies auflöst? 

Plötzlich fing mein Kopf an zu schmerzen und ich begann all die schlaflosen Nächte zu spüren, die an meinem Körper zehrten.  Mir wurde schwindelig, alles um mich herum schien unklarer zu werden. Das Einzinste was ich sehen konnte, war wie die Wachen die Schülerin von Asuna wegzehrten. Beide schienen sich zu wehren. Asuna versuchte die Schülerin von den Griffen der Wachen zu befreien, doch ohne Erfolg. Asuna wurde weg gestoßen, wodurch sie zu Boden fiel.

Ich konnte nichts tun. Mein Körper bewegte sich einfach nicht, auch meine Ohren schienen taub zu sein. Ich konnte nicht hören, alles war dumpf. 

Asuna hatte angefangen zu weinen und sah den Wachen hinterher, wie sie die Schülerin weg zehrten. Jedoch kurz bevor sie aus unserem Blickfeld verschwanden, passierte etwas, dass mich wenigstens etwas zu Bewusstsein brachte. Die Schülerin, die aus Angst versuchte sich zu befreien, schrie noch einmal nach Asuna. Jedoch nicht wirklich nach Asuna. Kurz bevor sie verschwanden, erklang ein schriller Schrei. "LUCCYY!" schrie die Schülerin. 

Es war also wahr, sie war nicht Asuna, sondern Lucy. Ich schaute mit meinem verschwommenen Blick zu ihr, wie sie auf dem Boden saß und weinte. Nachdem der Schrei verklungen war, erwiderte sie meinen Blick mit einem verzweifelten. Ich jedoch konnte immer noch nichts tun. Mein Körper schien schwächer mit jeder Sekunde zu werden. Doch im welchem Sinne war dies nun wichtig? Sie war Lucy, Lucy, meine geliebte Lucy, war nicht tot. Sie saß dort und sah mich an. 

Ich stand dort, mein Blick verschwommen und doch sah ich sie doch so klar dort sitzen, mit diesem verzweifelten Blick auf ihrem Gesicht. Es schienen Stunden zu vergingen und doch waren es nur Sekunden, bis sie auf stand und auf mich zu rannte. Sie krallte sich an meine Brust und flehte mich an.

Ich konnte nicht viel verstehen, nur das ich der Schülerin helfen sollte. Doch bevor ich irgendwas tun konnte, verschwamm meine Sicht nun noch mehr, bis irgendwann alles Schwarz wurde.

Lucy's POV

Lisanna wurde von den Wachen aus dem Garten geschleppt. Sie durfte hier nicht sein, hatte eine Regel missachtet und würde nun bestraft werden. Sie würde rausgeschmissen werden. ich hatte versucht sie zu befreien, doch ich wurde zu Boden gestoßen und besiegt blieb ich sitzen. Zum ersten Mal fiel mir wieder auf, wie wenig ich tun konnte. Ich war zu schwach, um irgendwem zu helfen. Ich hatte nicht die Kraft dazu. Schon damals, als meine Eltern starben oder als ich noch Schülerin war, wie auch heute. Ich war zu Schwach.

Tränen liefen über mein Gesicht, als ich bemerkte wie hilflos ich doch war, im Vergleich zu allen anderen. Es verschlimmerte sich noch mehr, als Lisanna nach mir gerufen hatte. Sie hoffte darauf, ich könnte sie wie an meinem Geburtstag retten, doch ich konnte es nicht.

Ich schaute zu Natsu, der die ganze Zeit nur an seiner Stelle verweilt hatte. Er sah noch schlimmer, als vorher aus. Nun war alles an Farbe aus seinem Gesicht gewichen und er schien sich noch gerade so auf den Beinen halten zu können. Doch trotz allem schaute er mich an und all seine Verzweiflung schien verschwunden zu sein. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte das Gefühl, dass er trotz seines Zustandes so viel mehr Stärke hatte, als ich. Er könnte etwas tun, er könnte ihr helfen...

Ich stand auf und rannte mit all meiner Verzweiflung auf ihn zu. Ich war nicht berechtigt dazu, aber ich brauchte ihn. Ich war einfach nicht stark genug.

Ich krallte mich an seine Brust und weinte. "Natsu...bitte hilf mir..Ich bin nicht stark genug...Ich kann ihr nicht helfen..I-ich habe kein Recht dazu, aber bitte...bitte hilf ihr...Ich flehe dich an..!" Erst standen wir dort so, ich weinte. Weinte aus Verzweiflung. Nichts passierte. Er hasste mich, oder?

Doch plötzlich spürte ich, wie seine Brust sich von mir löste. Geschockt riss ich meine Augen auf und sah nur noch wie er zu Boden fiel. Ich sah ihn reglos auf dem Boden liegen und Panik breitete sich in mir aus. Ich schrie. Es ist meine Schuld...

Ich schrie durchgehend, doch niemand kam. Die Wachen waren mit Lisanna beschäftigt. Was sollte ich tun? Ich wusste es nicht. Ich kniete mich neben ihn und versuchte ihn aufzusetzen, doch es gab keine Reaktion von ihm, seine Arme, sein Kopf, alles hing schlaff herunter.  War er tot?

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und ich atmete erleichtert aus, sein Herzschlag war zu hören. Ich fing erneut an zu weinen, diesmal aus Freude. Er lebte. So saß ich also da, mit Natsu in meinen Armen, während ich mich ausheulte. Ein Gefühl übermannte mich, welches ich vorher noch nie hatte. Ich war traurig und verzweifelt, wegen Lisanna und das es Natsu so schlecht ging, aber alles wurde überschattet mit dem Glücksgefühl, dass er lebte. Er lebte und es machte mich so glücklich.

Ich wusste nicht wie lange ich dort saß und weinte, aber irgendwann, kam der Prinz mit ein paar Wachen angelaufen  und brachten Natsu und Mich zu der Villa hinten im Garten. Natsu wurde in sein Zimmer gebracht und dort auf das Bett gelegt. Als ich wieder anfangen wollte aus zu helfen, kam ihre Majestät zu mir und bat mich auf Natsu aufzupassen. So setzte ich mich also auf einen Stuhl neben seinem Bett und wachte über ihn, die ganze Nacht lang.

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie viel Zeit vergangen war, bis die ersten Sonnenstrahlen durch das Zimmer Fenster kamen. Gerade als ich aufstehen wollte, um mit der Arbeit zu beginnen, wurde ich an meinem Handgelenk gepackt. Erschrocken drehte ich mich um und sah Natsu, wie er mich immer noch sehr schwach ansah. "Bitte geh nicht..." brachte er heraus.

Ich sah ihn an und ein Stich durchfuhr meinen Körper. Es war meine Schuld, dass es ihm so schlecht ging und doch wollte er, dass ich bleibe. "Warum?" fragte ich. Warum sollte ich dort bleiben, obwohl er durch mich leiden musste?

"Erzähl mir bitte....was danach passiert ist.."


Hey meine Flämmchen! ^^ Ich hoffe euch gefällt das Kapitel, auch wenn es eine kleine Verzögerung gab. Wattpad hat etwas bei mir gespinnt und wollte einfach nicht updaten, aber jetzt funktioniert zum Glück wieder alles. :) Bis dann, eure Ina-chan! <3


NaLu ~ Bittersweet PlanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt