Kapitel 1

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Wo war ich ?

Bäume , Bäume überall Bäume. Ich konnte nur das Rascheln der Blätter hören und einen nebligen Schleier sehen, der mich umhüllte.

Ich will hier weg, ich habe Angst.

Mein Herz raste und eine Kälte durchströmte meine Glieder. Ich rannte so schnell, als ginge es um mein Leben. Der Wind pfiff mir in den Ohren, doch egal wie schnell ich rannte, ich kam nicht aus dem Wald heraus.

Bäume, Äste und Gebüsche versperren mir den Weg, doch ich kämpfte mich an ihnen durch.

" Vereine dein Volk ", ein leises Flüstern, schon fast ein Hauch erklang in meinen Ohren. Schlagartig bekam ich Gänsehaut. Jemand war hinter mir her. Die weibliche Stimme schien von überall her zu kommen.

Äste schlugen mir entgegen. Es kam mir so vor als wollten sie mit ihren langen Armen nach mir greifen und mich aufhalten.

Wer ist diese Frau ?

"Vereine sie Jayn, es ist deine Bestimmung " erklang es wieder. Tränen rollten meine Wangen runter.

"Geh weg! Lass mich in Ruhe !" wollte ich schreien, doch nur ein Flüstern verließ meine Lippen. Meine Füße schmerzten und meine Lunge brannte, das hinderte mich dennoch nicht daran weiter zu machen.

" Du musst sie vereinen !" rief die Frau lauter und schien mir näher gekommen zu sein.

Ich lief schneller , wollte der Stimme entkommen, wollte dem Meer aus Bäumen und der Kälte entkommen, doch der Weg schien endlos zu sein. Bei jedem Schritt den ich auf dem trockenen und kalten Waldboden setzte, knirschten die trockenen Blätter unter meinen Füßen. Panisch zerrte ich an den Ästen und kämpfte mich mühsam durch.

Plötzlich war alles still. Der Wind, das Rascheln der Bäume und die unbekannte Frau . Nur meine unregelmäßigen Atemzüge und meine Bewegungen und Schritte fühlten die stille Leere. Nervenzerreißende Stille.

Langsam hörte ich auf zu laufen und ging vorsichtig weiter. Mein ganzer Körper zitterte wie verrückt.

Die Bäume wurden immer undichter und das Ende des Waldes war in Sicht. Ich ging Schritt für Schritt weiter, aus dem Wald hinaus. Immer wieder musste ich nach hinten blicken, doch da war keiner. Nur der dunkle Wald, aus dem ich kam blickte mir entgegen.

Was ist jetzt ? Bin ich jetzt in Sicherheit.

Es war extremst schwer meine Atmung zu regulieren.
Meine Augen richtete sich wieder nach vorne, doch da ging es nicht weiter.

Nein , nein ! Das ist nicht möglich.

Der Weg hörte plötzlich auf und eine Schlucht wurde vor meinem Blickfeld sichtbar.

Wie komme ich jetzt hier weg ?

Ich war total verzweifelt.
Mein Blick schweifte vorsichtig zum Abgrund.

Es verschlug mir den Atem. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, um nicht gleich loszuschreien.

Nein nein . Ich will hier weg!!

"Wo bin ich hier ? Ich will hier weg! " brüllte ich . Dieses mal gelang es mir auch und ich konnte meine Worte als Echo wieder hören .Mein Körper bebte.

Im Abgrund der Schlucht war ein Fluss , ein Fluss aus ...... Blut.

Mein Blick war wie gebannt auf dem Abgrund gerichtet.

Was ist hier los ? Das ist alles nicht wahr das ist alles nicht wahr.

" Was tot ist kann niemals sterben !" erklang eine männliche Stimme ganz dicht hinter mir und auf einmal wurde ich geschubst. Ich verlor den Boden unter meinen Füßen und fiel. Fiel in die bodenlose Schlucht. Kam dem Rot immer näher.

Kingdom in ashes - Die Erbin -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt