Kapitel 6 - Lonely Christmas

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Will war genauso geschockt darüber, wie Clary, dass ich mich einen Moment mit Draco verstanden hatte. "Ihr beide müsst wohl echt gut zusammen arbeiten, wenn der Trank so gut wirkt, dass sogar ihr beide euch für einen Augenblick nicht die Eingeweide rausreißen wollte", scherzte er. Er legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Hast du eigentlich endlich einmal mit deiner Arbeit angefangen?", erkundigte ich mich, als ich bemerkte, wie Clary sich um ihr Projekt kümmerte und tief darin versunken schien.

Verlegen kratzte er sich an seinem Hinterkopf. "Naja..."

Gespielt bestürzt stieß ich ihm gegen die Brust. Ich kannte ihn zu gut, dass ich wusste, er würde erst am letzten Drücker damit anfangen.
"William Jones, denkst du wirklich, dass es so eine gute Idee ist das Projekt ständig aufzuschieben? Sogar Clary hat schon angefangen."

"Hey!", beschwerte sich Clary. "Du lässt es klingen, als wäre ich ein fauler Sack."

"Bist du auch normalerweise", merkte Will an und erntete dabei einen Todesblick von Clary. 

"Pass auf, Jones!", warnte sie ihn und packte dann ihre Sachen zusammen, um im Schlafsaal weiter zu arbeiten. Da wir sie ja zu sehr ablenken würden. 
Gottseidank waren wir so gut befreundet, dass wir wussten, dass sie uns nicht sauer war. 
Sie wollte wirklich nur in Ruhe arbeiten. 

Ich lehnte mich wieder an Will und zupfte einen Faden von seinem Pullover. 

"Das nächste Hogsmeade Wochenende steht an. Wollen wir uns da nicht mal wieder einen schönen Tag machen?", fragte er mich nach einer Weile.

"Klar, Hogsmeade hört sich gut an-"

"Ich meinte, alleine, Babe", betonte er und ich verstand, worauf er hinaus wollte. 

"Die Jungs hatten alle vor ins Drei Besen zu gehen für den ganzen Nachmittag. Dann hätten wir meinen Schlafsaal eine ganze Weile für uns alleine", säuselte er und sah mich dabei vielversprechend an. 

Will und ich hatten auf Hogwarts kaum Zeit vollkommen alleine zu sein. Die Ferien waren so ziemlich die einzige Möglichkeit, in der wir ein wenig Zweisamkeit genießen können. Nur sehr selten gab es die Möglichkeit, uns in seinem Schlafsaal zurück zu ziehen. Deshalb ließen wir keine Gelegenheit aus, an der wir den Luxus der Privatsphäre so genießen konnten.

"Es ist sowieso schon viel zu lange her...", bemerkte er und fing an mich zu küssen.

Dieses Gefühl von Geborgenheit überkam mich. Ich fühlte mich schon seit wir uns kennengelernt haben unglaublich wohl bei Will. 

Ich erwiderte seine Küsse fordernd, als er seine Hände meine Seiten entlang wandern ließ. 
Irgendwann wurden wir auseinander gerissen, da sich jemand lautstark räusperte. 
Mit hochrotem Kopf strich ich mir meine Bluse wieder glatt. Als Will und ich uns ansahen, mussten wir unwillkürlich anfangen zu lachen. 
Wie zwei normale hormongesteuerte Teenager eben. 

Das Hogsmeade Wochenende erreichte uns nur langsam. Die Woche zog sich so lange, dass ich das Gefühl hatte, sie würde niemals enden. Umso mehr freute ich mich auf das Wochenende. 

Eingehüllt in warme Laken lagen Will und ich eng umschlungen in seinem Bett. 
Wir hatten bestimmt noch weitere zwei Stunden für uns alleine, bis seine Freunde wieder auftauchten, trotzdem zog er sicherheitshalber die Vorhänge zu, bevor wir uns anderen Dingen widmeten. 

Meine Finger zeichneten kleine Kreise auf seiner Brust, was ihn erschaudern ließ. 

"Wie geht's deiner Mom?", wollte ich wissen. 

Seufzend antwortete er mir. "Wie immer. Sie arbeitet sich fast zu Tode, damit wir wieder mehr Geld haben."

Er fuhr sich einmal über sein Gesicht und wirkte aufeinmal so gestresst. 

Fragile Line (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt